Kapitel 8

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Nach der Schule verabschiede ich mich von meinen Freunden und gehe mit Timo zusammen nach Hause. „Wir sehen uns jetzt eine Woche lang nicht mehr." Bemerkt Timo als wir vor meiner Haustüre stehen. „Warum das denn? Ich bin doch erst in der zweiten Pfingstferienwoche in München." „Dann sehen wir uns zwei Wochen nicht. Ich bin in der ersten Ferienwoche mit meinen Eltern auf Mallorca." „Das ist doch jetzt schon wieder typisch unser Zeitmanagment. Voll traurig, dass wir uns jetzt zwei ewig, nie endend wollende Wochen nicht sehen werden." Diese Neuigkeit umgibt mich mit Traurigkeit. Ich fange an zu weinen. Timo versucht natürlich mich zu trösten, was aber nicht so recht gelingen will. Sein Versuch mich zu trösten erinnert mich noch mehr daran, dass wir uns jetzt ewig nicht sehen werden. Mega traurig gehe ich in mein Zimmer, schließe mich ein und verkrieche mich unter der Bettdecke. Am Abend klopft es an der Türe. „Maus? Kommst du bitte runter. Es gibt Abendessen." Vesucht meine Mutter mich liebevoll zu locken. „Ich hab keinen Hunger." „Bitte. Wenigstens ein Brot." „Nein kapier es doch endlich und jetzt nerv mich nicht weiter." Kurze Zeit später höre ich das Knarzen der Treppe erneut. „Jetzt reicht es mir. Du kommst jetzt sofort runter. Ich weiß zwar nicht was jetzt schon wieder los ist, aber du brauchst jetzt nicht so rumzuzicken. Wir haben dir nichts getan." Merkert jetzt auch noch mein Vater weiter rum." „Halt doch einfach die Klappe und verzieh dich. Sonst interessiert es dich doch einen Scheiß was mit mir los ist. Also was soll die gespielte Aufmerksamkeit." „Simon hätte so ein Verhalten jetzt nicht tolleriert. Der würde dir jetzt was erzählen." Jetzt werde ich richtig wütend. Mit schnellen Schritten gehe ich zur Tür und öffne diese ruckartig. „DU WEIßT GAR NICHT WAS MIT MIR LOS IST UND MERK DIR EINES: HALT SIMON DA RAUS. HAST DU DAS JETZT VERSTANDEN. WENN JA DANN LASS MICH BITTE IN RUHE UND KÜMMERE DICH UM DEIN EIGENES LEBEN" Damit knalle ich die Tür wieder zu. Ich werfe mich auf mein Bett und stecke mir die Kopfhörer in die Ohren, damit meine Eltern mich nicht mehr nerven können. Plötzlich kommt ein leises „PLING" von meinem Handy. Auf dem Display erscheint eine Nachricht von Timo.

>Ich habe gerade erfahren, dass ich im Hotel kein WLAN haben werde. Das heißt, dass ich dich auch nicht anrufen kann und dir auch nicht schreiben kann. < Jetzt wirklich total entmutigt werfe ich mein Handy einfach auf den Vorlege Teppich, der vor meinem Bett liegt. Ich fange wieder an zu weinen und schlafe irgendwann einfach vor Erschöpfung ein.


Mitten in der Nacht werde ich wach. Als erstes suche ich mein Handy und finde es auf meinem Teppich. Während ich es einschalten will, bemerke ich das es keinen Akku mehr hat. Also stecke ich es an das Ladekabel. Dann bemerke ich meine Kopfschmerzen und ich beschließe mir in der Küche eine Aspirin zu holen.

Auf dem Weg nach unten laufe ich an unserem Wohnzimmer vorbei und höre meine Eltern leise miteinander reden. Als erstes kann ich die Stimme von meinem Vater identifizieren „Ich hab das heute mit unserer ältensten doch nicht böse gemeint. Ich will doch einfach nur, dass sie nicht so abstürzt wie unser Großer. Wenn sie auch noch so abstürzt wie er, dass könnte ich mir nie verzeihen." „Aber du bist an der verzwickten Situation mir Simon auch nicht ganz unschuldig. Du warst einfach zu streng mit ihm. Er wollte nicht Arzt werden, so wie du das wolltest sondern seine Interessen gingen eher in der Sportlichen Bereich. Außerdem war es falsch von dir so auszurasten, als du erfahren hast, das er mit seinem besten Freund zusammen ist. Das war doch klar, das dies über kurz oder lang schief geht." „Ach und daran, dass er dann irgendwann angefangen hat zu kiffen bin ich wohl auch noch schuld. Am besten auch noch daran, das ihn sein Dealer umgebracht hat. Ich bin hier ja eh der Böse."

Jetzt reicht es mir, es war schon hart genug zu erfahren, dass er mit dem Motorrad verunglückt ist, aber das er gekifft hat, schwul war und umgebracht wurde das war mir alles neu. Innerlich könnte ich gerade ausrasten, aber äußerlich gehe ich in die Küche und hole mir meine Aspirin.

Auf meinem Zimmer gehe ich auf Instagram und versuche herauszufinden, mit wem mein Bruder zusammen war. Ich wollte meinen Eltern das alles nicht glauben. Mein Bruder, mein Vorbild für alles hat nicht gekifft. Ich kann und will das nicht wahrhaben. Simon und kiffen, das passt einfach nicht zusammen. Das ist zu krass. Nach ein paar Bildern die ich von seinem Insta Acount angeschaut habe, stelle ich fest das er auch seinen Kindergartenbesten Freund Marcel auf jedem Bild markiert hat. Das seit gut zwei Jahren. Danach lege ich mein Handy weg.

Vor dem erneuten Einschlafen fasse ich den Entschluss am nächsten Tag Marcel zu besuchen. Ich muss das einfach alles aus seinem Mund hören.

Liest eigentlich irgendjemand mein Buch überhaupt. Würde mich mal so interessieren was die Person/en so davon halten. Wanted Feedback

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