Teil 1

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Diese Geschichte hab ich im Juni 2018  schon mal hochgeladen, aber zurückgezogen, weil ich sie nochmal überarbeiten wollte. Es war übrigens meine aller ERSTE Vampir Geschichte ;)

“Alicia! Komm jetzt, wir müssen da sein bevor es dunkel wird”, ruft Mattis.

“Ich komme ja schon”, keuche ich und steige den Hang hinauf.

Die Gruppe, bestehend aus mir und sechs weiteren Leuten, wartet am höchsten Punkt auf
mich. Mattis ist nach dem Ausbruch des Viruses zu unserem Anführer geworden. Als wir losgingen waren wir zwanzig Menschen, doch dreizehn steckten sich mit dem Virus an oder vielen den Infizierten zum Opfer.

“Boah Alicia echt jetzt, wir müssen dauernd auf dich warten, wir werden noch sterben wegen dir”, meckert ein Gruppenmitglied, nachdem ich schwer atmend den Gipfel erreiche.

“Jaja schon gut”, brumme ich und alle gehen weiter.

Langsam neigt sich der Tag dem Ende zu und nur noch wenige Stunden bis die Sonne am Horizont verschwunden ist. Wir haben jedoch noch einen Marsch von fünfzehn Kilometern
vor uns bis wir unser Ziel erreichen.

“Scheiße”, flucht Mattis, “Es wird gleich richtig dunkel”

Dichte Wolken bäumen sich am Himmel auf und verdecken allmählich die Sonne. Wir werden es also auf keinen Fall schaffen den sicheren Unterschlupf zu erreichen. Die Regierung hat einige Notfalllager aufgebaut, um die Flüchtenden vor den Infizierten zu schützen.

“Was machen wir denn jetzt?”, frage ich Mattis.

“Wir werden uns irgendwo ein Feuer machen, unsere Zelte aufschlagen und hoffen nicht ausgesaugt zu werden”

An einem Platz, von wo aus man rundum einen guten Blick hat, bauen wir das Lager auf.

“Ich mache die erste Nachtwache, Alicia du löst mich ab”, befiehlt Mattis.

Ich krieche in das freie Zelt und versuche zu schlafen, aber seit Wochen habe ich nicht mehr richtig geschlafen, aus Angst infiziert zu werden, durch einer nächtlichen Attacke. Gerade als ich einschlafe raschelt es an der Zeltplane. Mit rasendem Herzen sehe ich wie jemand den Kopf herein steckt.

“Du bist dran”, sagt die vertraute Stimme von Mattis.

“Mattis, du hast mich zu Tode erschreckt”, schimpfe ich, während er sich neben mich legt.

“Baby, wenn du mit deiner Schicht fertig bist kann ich dich ja trösten”, lacht er schelmisch.

“Netter Versuch, aber träum weiter, ich war nie dein Baby und ich werde es auch nicht werden”

“Das sagten Leni und Mia auch”, grinst er.

“Ich muss zum Feuer, gib mir deine Waffe”, sage ich schnell.

Am Feuer beobachte ich wie die Funken immer wieder einzelne Grasbüschel entzünden, die
dann wieder verrauchen. Richtig beruhigend. Immer mehr muss ich damit kämpfen nicht einzuschlafen, aber irgendwann komme ich nicht mehr dagegen an. Ich träume von der Stadt wo wir hinwollen, frei von dem Virus der hier überall lauert. Keine blutrünstigen Vampire die dir das Leben aussaugen. Jemand streichelt mich und ich spüre den Atem an meinem Gesicht. Flatternd öffne ich meine Lider und schreie laut vor Schreck, als ich in zwei große pechschwarze Augen blicke.

“Sch”, zischt die Person und deutet mir mich zu beruhigen.

“Wer bist du?”, krächze ich und schon kriecht Mattis aus dem Zelt.

“Ich bin Liam”, stellt er sich vor.

“Verschwinde von hier Vampir”, keift Mattis und kommt bedrohlich auf Liam zu.

“Ich bin kein Infizierter”, verteidigt er sich und hebt beschwichtigend die Arme.

“Achja? Das soll ich dir glauben?”, knurrt unser Anführer.

“Sehe ich etwa aus wie einer?”

BlutvirusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt