Chapter 1 | Wenn der Schnee taut

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Ich öffnete meine Augen.
Ich sah an die Decke und beobachtete die Sonnenstrahlen die zu meinem Fenster hineinfielen mit zusammengekniffenen Augen.
Ich lauschte.
Ich hörte meine Mutter in der Küche rumoren, ich lächelte in mich hinein.
Sie macht Pfannkuchen... naja versucht es! Hoffentlich schmecken die besser als die letzten... dachte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.
Und dann fiel es mir wieder ein, heute war ja der 1. Juni, mein Geburtstag!
Ich setzte mich in meinem Bett auf und sah aus dem Fenster, von dem Hügel am Stadtrand auf dem unser Haus stand konnte ich auf unser verschlafenes Städtchen blicken, schön sah es aus in der Morgensonne mit dem langsam schmilzenden Schnee überall an den Rändern der freigeräumten Straßen.
Daran merkte ich, dass jetzt der Sommer beginnt, etwas freudiges aber es machte mich auch etwas wehmütig, denn es ist das letzte mal, dass ich den kühlen aber schönen Sommer in Alaska, meiner Heimat erleben werde...
Vor einigen Wochen hatte ich die Highschool abgeschlossen und werde am Ende des Sommers, am 1. September auf die Universität gehen, ich kann es immer noch nicht ganz glauben, dass Havard mich angenommen hat, ich bin sehr glücklich darüber auch wenn das heißt, dass ich Chloe und Mom weniger sehen werde, Chloe geht nach Princeton sehr weit weg von mir aber ich bin mir sicher, dass wir das schaffen. Außerdem sehen wir uns immer in den Ferien wieder, hier zuhause in Snowville.
Obwohl ich eigentlich das Bedürfnis hatte den Anblick dieser wunderschönen Stadt noch weiter zu betrachten, riss ich mich davon los und stand auf, ich öffnete meinen Kleiderschrank und wusste wie immer nicht was ich anziehen soll, ich entscheide mich letztendlich für einen karierten Rock, eine weiße Bluse die ich in den Rock steckte und eine Strumpfhose da Alaska nicht gerade für seine Wärme bekannt ist. Außerdem band ich mir mein langes braunes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen, ich legte noch ein bisschen Rouge und etwas Mascara auf damit ich nicht so blass wirke und sah mich dann zufrieden im Spiegel an.
Ich strich meine Bluse glatt und ging aus meinem Zimmer hinaus die Treppe hinunter, als ich im Gang angekommen bin höre ich meine Mutter in der Küche fluchen und roch eindeutig den Geruch von verbrannten Pfannkuchen.
Als ich in der Küche ankam sah ich meine Mutter in Mitten eines riesigen Chaos, die Küche sah aus wie ein Schlachtfeld. Als ich das so sehe muss ich lachen.
„Justine! Alles Gute zum Geburtstag mein Schatz!" rief sie als sie mich bemerkte und umarmte mich, während sie das tat bemerkte ich, dass sie eindeutig Pfannkuchenteig in ihren Haaren hatte.
Typisch Mom! Dachte ich.
Wir sind grundverschieden, sie ist eine totale Chaotin, aber dafür immer gut gelaunt, nicht so aufgesetzt gut gelaunt, sondern wirklich aufrichtig gut gelaunt. Manchmal habe ich das Gefühl sie ist in der Hippiezeit stecken geblieben, sie trägt immer total bunte Kleidung und steht total auf diesen "Love and Peace" Kram. Aber ich liebe sie trotz ihrer Eigenarten sehr.
Ich bin das totale Gegenteil! Bei mir muss alles seine Ordnung haben, Mom nennt mich oft Putzteufel aber manchmal habe ich wirklich das Gefühl von uns beiden die Mutter zu sein, ständig räume ich ihr hinterher!
Wir sind schon ein wirklich lustiges Gespann!

„Ich habe Pfannkuchen für dich gemacht! Die magst du doch so! Naja sagen wir ich habe es versucht..." sagte sie während sie ihr verbranntes Ergebnis ansah.
Wir sahen uns kurz an und mussten dann beide wie auf Kommando lachen, das ist bei uns öfter so.

Fortsetzung folgt...

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