Ich sah ihn an.
Seine eisblauen Augen blickten mich mit so viel Intention und Gefühl an, dass ich seinem Blick fast nicht standhalten konnte.
Ich sah zu Boden, ich konnte fühlen wie sein Blick auf mir ruhte, intensiv und zugleich sanft als hätte er Angst mir weh zu tun.
Ich blickte wieder auf zu ihm
„ Ja Drake!" sagte ich mit einem Lächeln und bemühte mich ihn nicht sehen zu lassen wie viel in mir gerade vorging.
Überwältigt von meinen Gefühlen rollte mir eine kleine Träne über die Wange.
Besorgt sah er mich an.
„Jus, ich wollte dich bestimmt nicht zum weinen bringen." sagte er und ich konnte sehen, dass er mit der Situation sichtlich überfordert war.
„Nein, du hast nichts falsch gemacht!" sagte ich und wischte mit meinem Ärmel die Träne weg.
„Da bin ich aber froh!" sagte er mit einem schiefen Grinsen und strich sich verlegen durch seine Haare.
„Du... du siehst gut aus, hast dich verändert!"
Er blickte fast etwas verlegen den Hügel hinunter, wie ein kleiner Junge der zum ersten Mal ein Mädchen geküsst hat.
„Ich hoffe nur zum positiven!" sagte ich und sah ihn grinsend an.
„J... Ja natürlich. Aus dir ist eine richtige Frau geworden." sagte er immer noch wegsehend.
Ich musste laut loslachen, er sah mich mit offenem Mund und fast etwas schockiert an.
„Naja wäre aus mir ein richtiger Mann geworden, würde ich mir auch etwas Sorgen machen!" sagte ich mit einem herausfordernden Blick.
„Ach... du weißt genau wie ich das meine!" sagte er und sah mich direkt an während er sich nervös durch die Haare strich und unsicher grinste.
Ich kannte dieses nervöse Grinsen, es war das selbe grinsen des Jungen aus meiner Grundschulklasse der mir auf dem Spielplatz meinen ersten Kuss geschenkt hat.
Natürlich keinen richtigen Kuss, nur so einen Schmatzer wie man ihn auch seinen Eltern gibt wenn man klein ist, aber für mich war das, dieser Schmatzer in der 3. Klasse, mein erster Kuss.
Oft habe ich mir vorgestellt was wohl aus uns geworden wäre wenn er nicht vom einen Tag auf den anderen gegangen wäre, vielleicht wären wir in der Highschool zusammengekommen, wer weiß? Vielleicht wäre er Kapitän des Football Teams geworden, denn sportlich war er schon immer. Oft hatte ich mir uns als eines dieser Klischee Pärchen aus diesen Teeniefilmen vorgestellt.
Die Cheerleaderin und der Footballspieler.
„Jus?" hörte ich plötzlich seine tiefe aber sanfte Stimme.
„J... Ja? Was ist?" fragte ich und wurde aus meinen Gedanken gerissen.
„Nichts... du starrst nur seit 1 Minute in die Luft!" sagte er und zog auf diese ganz spezielle Drake-Art seine rechte Augenbraue hoch.
Ich sah ihn an und er mich, wie auf Kommando lachten wir beide los, als wir uns ausgelacht hatten sah er mich plötzlich an und wurde ganz ernst.
„Es tut mir so unendlich leid Justine!" sagte er und seine Miene verfinsterte sich schlagartig.
„Was meinst du? Wofür entschuldigst du dich?" fragte ich ihn verwundert.
„Dafür dass ich damals einfach gegangen bin..."
„Du musst dich dafür nicht entschuldigen, wir waren 9 Drake!" sagte ich und sah ihn besorgt an.
„Naja schon aber ich hab trotzdem irgendwie ein schlechtes Gewissen..." sagte er und sah mir in die Augen.
Es war still, so unfassbar still in diesem Moment, ich konnte fast die Tiere im Wald atmen hören.
Ich sah die Sterne am klaren Himmel und atmete die unverschmutzte Luft ein wie es sie nur hier bei uns in hohen Norden gibt. Ich schloss kurz meine Augen und als ich sie öffnete sah ich nur die dunkle Nacht, ich sah mich verwundert um doch er war weg, einfach weg! Hatte ich mir das alles etwa eingebildet? Nein! Nein ganz bestimmt nicht!
Doch das einzige was ich noch sah waren die Sterne am Himmel und alles was ich roch war der frische Duft der Nachtluft.
Ich drehte mich um und ging Richtung Haus, doch ich wusste irgendwas hatte sich von diesem Moment an verändert.
In mir, in dieser Stadt und in den Menschen hier.Sorry, dass so ewig nichts kam und, dass das Kapitel ein bisschen kürzer ist als sonst, ab jetzt kommt wieder regelmäßig was ❤️
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Snowville
FantasySnowville, ein komischer Name nicht? Zumindest meiner Meinung nach. Mein Name ist Justine, ich bin 18 und ich wohne in Snowville schon immer, einer kleinen Stadt in Alaska, nördlich des Polarkreises. Bei uns ist drei Monate im Jahr Sommer, das heißt...