Chapter 6 | Mehr seltsame Dinge

22 2 4
                                    

Es war ein bewölkter Morgen als ich in meinem Bett aufwachte und durch das Fenster an der anderen Seite des Raums hinaus auf den grauen Himmel sah, die Wolken zogen dunkel und schwer dahin und gaben einem ein Gefühl dass einen fast erdrückte.
Ich richtete mich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf, denn mein Körper fühlte sich noch immer an als wäre ein Traktor darüber gerollt.
Das Ereignis von letzter Nacht versuchte ich so gut wie es irgendwie ging zu verdrängen, was allerdings bei so einem Erlebnis nicht ganz einfach ist.
Ich nahm mir eine der Klatschzeitschriften die meine Mom am Vorabend für mich dagelassen hatte damit mir die Zeit hier nicht ganz so lang vorkam und blätterte darin herum.
Abgesehen von dem üblichen Starklatsch, sprich: geht sie nun mit ihm oder nicht, oder: ist sie nun lesbisch oder bisexuell war wie immer nichts neues in diesen Zeitschriften zu finden, zumal ich um ehrlich zu sein auch nicht viel von diesem Klatschblättern halt da die Leute, die dort arbeiten ihr Geld nur damit verbringen auf unverschämte Weise in das Privatleben anderer Leute einzudringen.
Ich schmiss die Zeitung wieder auf den Nachttisch und versuchte entnervt irgendeine andere Beschäftigung zu finden. Als ich schon so verzweifelt war, dass ich anfing die Bodenfliesen zu zählen kam glücklicherweise eine Schwester ins Zimmer und lächelte mich freundlich an.
„Haben Sie gut geschlafen?" fragte sie mich freundlich während sie zum Fenster ging und die Vorhänge komplett aufzog, sodass das wenige Tageslicht, dass vorhanden war in mein Zimmer strömte.
„Ja hab ich! Vielen Dank!" log ich sie an, denn eigentlich hatte ich es nach dem Vorfall sehr schwer ein Auge zuzubekommen.
Sie nickte freundlich und brachte dann mein Frühstück auf einem Tablett herein und stellte es mir neben mein Bett.
Als sie weg war schaute ich under die Abdeckung.
Schon wieder dieses eklig labbrige Weißbrot! Dachte ich und rollte dabei mit den Augen.
Ich konnte mich letztendlich dich dazu durchringen etwas von dem Labberbrot zu essen, denn eigentlich hatte ich einen riesen Hunger.
Der Tag verflog an sich recht schnell, meine Mom und Chloe kamen nochmal vorbei und der Arzt sagte mir, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit morgen entlassen werden könnte da meine Prellungen zwar Schmerzhaft aber ungefährlich seinen.
Am Nachmittag war ich wieder alleine in meinem Zimmer, ich entschied mich mit meinem Tropf ein wenig aufzustehen und herumzulaufen da mir das ständige Liegen inzwischen sehr unangenehm wurde.
Ich ging also in meinem extrem sexy Krankenhausnachthemd auf den Flur und lief dort herum, ich unterhielt mich mit ein oder zwei Schwestern und wurde am Ende sogar so unternehmungslustig mich in andere Abteilungen des Krankenhauses zu begeben.
Irgendwann war ich auf meiner Erkundungstour in einem eher weniger belebten Flur, ganz in der obersten Etage angekommen.
Es war halbhell, da nicht mehr alle von diesen grellen Krankenhauslampen funktionierten.
Ich ließ mich davon nicht beirren und lief munter den Gang entlang, ich laß dabei die Aufschriften an den Türen. Dort befand sich zum Beispiel die Blutbank des Krankenhauses oder ein Operationssaal speziell für Augen-OPs. Ich ging also von Tür zu Tür bis die noch funktionierenden Lampen plötzlich kurz ausgingen, es war stockdunkel in dem langen Gang und ich schien im Moment die Einzige zu sein die sich in diesem Trackt des Krankenhauses aufhielt denn alles war Totenstill, nicht mal das Surren irgendeines medizinischen Gerätes war zu hören und das ist eigentlich die Standartkulisse in einem Krankenhaus.
Und doch, ganz plötzlich hörte ich ein leises Geräusch, es kam von hinter mir, aus einem Bereich des Flurs durch den ich schon gegangen war, doch zu diesem Zeitpunkt war es noch nicht da, es wäre mir definitiv aufgefallen!
Es war ein schlürfendes gluckerndes Geräusch, wie wenn jemand an etwas flüssigem saugt oder sehr eilig trinkt.
Ich drehte mich um und ging ganz langsam den Gang zurück, ich kam dem Geräusch näher und näher. Ich ging vorbei an dem Augenopsaal und einigen anderen Behandlungsräumen bis ich schließlich in der Nähe der Blutbank haltmachte. Ich war mir plötzlich nicht mehr sicher von wo das Geräusch kam, es war noch da aber sehr leise und fast unhörbar.
Ich drehte meinen Kopf und sah in die Richtung aus der ich gekommen war in den immernoch dunklen Gang.
Ich hörte das Geräusch wieder deutlicher und ging auf eine Tür zu, ich achtete nicht wirklich auf das Schild an der Tür da mein Körper vollgepumpt mit Adrenalin war und ich einfach nur noch wissen wollte woher es kam und was es war.
Ich öffnete die Tür vorsichtig mit einem leichten Quietschen und fand mich in einem kühlen und überraschend großen Raum wieder ind dem hohe Regale standen die fast bis zur Decke reichten.
Das Geräusch war vollkommen verstummt doch ich spürte dass ich hier richtig war, meine innere Stimme wieß mich deutlich an weiterzugehen und das tat ich auch.
Ich lief weiter ubd betrachtete sie hohen Metallregale genau in welchen Boxen standen die ich nicht genau erkennen konnte, ich fuhr mit der Hand über eines der Regale und spürte eine dickte Staubschicht, hier schien lange niemand mehr gewesen zu sein.
Mit einem Mal ging alles ganz schnell, ich wollte mich gerade umdrehen als ich von irgendetwas sehr kräftigem umgerannt wurde und stürzte zu Boden.
Ich konnte gerade noch sehen wie etwas dunkles aus der Tür rannte und verschwand.
Mir war zum Glück nichts passiert aber ich zitterte trotzdem am ganzen Körper.
Ruhig bleiben Justine! Versuchte ich mich zu beruhigen.
Als ich wieder draußen auf dem Flur stand gibg das Licht wie von Zauberhand wieder an und ich konnte sehen in was für einem Raum ich mich gerade befunden hatte.
Was war die Blutbank!
Ich bekam ganz weiche Knie und fing an zu schwitzen, ich stürzte mich an der Wand ab und fing an zu keuchen doch schaffte es gerade so ungesehen in mein Zimmer zu kommen, denn ich wusste wenn ich jetzt einen Arzt holen würde, würden sie mich morgen nicht gehen lassen.
Doch was ich an diesem Abend gesehen hatte sollte erst der Anfang einer langen Geschichte sein...

Snowville Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt