John & Paul in Love »Kapitel 1«

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»Im Jahr 1958:

Paul McCartney PoV

Ich fuhr auf meinem Fahrrad und mit der Gitarre über der Schulter eine schmale Landstraße entlang. Die Sonne ging am Horrizont gerade unter und tauchte die Umgebung in eine rötlich-oranges Licht. Ein wunderschöner Abend.

Wo ich hin will? In eine kleinere Stadt. Ein Freund hatte mir erzählt, dass man dort leicht Mädchen für eine Nacht fand und heute war dort ein Straßenfest.

Ich sah kurz über meine Schulter. Eigentlich durfte ich um diese Uhrzeit nicht mehr raus, wenn es nach meinem Vater ging, aber ich musste einfach gehen. Entschuldigt. Fahren.

Als ich bemerkte, dass ich immer noch nach hinten sah und langsam vom Weg abdriftete, sah ich schnell wieder nach vorne.

Die Bäume standen dicht aneinander und ließen nicht viele Sonnenstrahlen durch, so dass ich nicht geblendet wurde.

Alles in allem ein toller Abend, im Spätsommer, für einen Ausflug.

Was wohl mein Bruder Michael machte? Ich hatte ihn seit dem Frühstück nicht mehr gesehen. Vielleicht hatte ich ja Glück und Dad war so sauer auf ihn, dass er meine Abwesenheit nicht bemerkte. Na hoffentlich!

Was war das? Ich lauschte. Klang wie Musik. Anscheinend war ich dem Stadtfest schon sehr nah.

Nur zwei Minuten später blieb ich vor einer Bühne stehen und stieg von meinem Fahrrad. Die Band auf der Bühne war gerade fertig mit spielen und wechselte sich mit einer anderen Band ab.

"Hey Leute, wir spielen ein paar Songs für euch.", sagte ein Junge, der vielleicht etwas älter als ich war und gab ein Zeichen.

Meine Wenigkeit machte einen Satz nach hinten vor Schreck, als sie anfingen zu spielen. Himmel Herr Gott! Das klang ja wie ein tanzendes Skelett!

Den muss jemand helfen. Vielleicht... Nein. Oder doch? Ich dachte noch kurz nach packte dann meine Gitarre und sprang mit einem Satz auf die Bühne.

Die grauenhafte Band unterbrach ihr Spiel. Alle Blicken lagen nun auf mir.

Etwas verunsichert blieb ich stehen. Doch dann fasste ich all meinen Mut zusammen und ging zum Mikrofon. Ohne ein weiteres Wort sang und spielte ich nun zu 'Hound Dog'.

»Nach dem Auftritt nur zehn Minuten später:

Wusste ich es doch. Die Leute hatten mir applaudiert. Tja Dad. Ich hatte doch was auf dem Kasten!

"Sag mal was sollte das denn werden?!", sagte da eine Stimme hinter mir. Noch bevor ich reagieren konnte wurde ich umgedreht und sah nun verdutzt in zwei Augen.

"Ähm.... I-Ich wollt nur helfen.... Mein Name ist James Paul McCartney. Nur Paul reicht.", brachte ich hervor und versuchte es mit einem Lächeln.

John Lennon PoV

Ich musterte den Jungen vor mir und verengte die Augen.

Was bildete der sich ein?! Hatte der einfach unseren Auftritt versaut! Auch wenn er nicht schlecht war. Das musste ich zugeben.

Genervt ließ ich ihn los und verschränkte stattdessen meine Arme.

"Gut Paul, was sollte das werden? Kannst du dir nicht deinen eigenen Auftritt suchen?", fragte ich, nun etwas ruhiger.

Paul sah aus, wie ein verschrecktes Reh. Mit eben so großen Augen. Aber ich war eben sauer! Meine Band hatte ewig hier rauf gewartet!

"Nun ja...", riss mich Paul aus den Gedanken: "Ihr brauchtet Hilfe. Ich meine das war ECHT schlecht!"

John & Paul in Love [Beatlesfanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt