John & Paul in Love »Kapitel 4«

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»Im Jahr 1965:

John Lennon PoV

Ich sitze mit ausgestreckten Beinen im Park auf einer Bank. In der Hand habe ich einen Joint.

Nachdenklich mustere ich die Wolken, während ich daran ziehe.

Wir sind nun seit einer Woche in New York. Ich liebe diese Stadt. Die Leute kommen an uns vorbei und grüßen uns. Sagen kurz "Hey Leute mag eure Musik.", doch sind nicht aufdringlich. Und genau das gefällt mir.

Ich trete den Joint aus und setze meine Brille auf. Oh man bin ich high.

Mein Blick fällt auf die Uhr. 10:34 PM. Oh wow. Ganz schön spät. Sitze ich ernsthaft seit drei Stunden auf dieser Bank?

Ob die Anderen sich wohl Sorgen machen? Ach was. Ich winke ins Nichts ab, was etwas seltsam wirkt, da ich ja alleine auf dieser Bank sitze, und stehe auf.

Seit ein paar Monaten ist dieser Gedanke in meinem Kopf. Ich mache mir Gedanken. Über meine Gefühle. Nicht über irgendwelche Gefühle. Über meine Gefühle für Paul.

Schon seit unserer ersten Begegnung ist da etwas zwischen uns. Ich wusste aber nie wirklich was, bis jetzt.

Ja, ich bin mir sicher. Ich liebe Paul.

Doch ich weiß einfach nicht, wie ich es ihm sagen soll. Ich meine.... Was wenn er nicht so fühlt?

Das könnte alles zerstören: Unsere Freundschaft, die Band.... Einfach alles!

Aber high bin ich ja bekanntlich mutiger.

Ich meine, wenn ich es ihm jetzt nicht sage... Wann dann? Es sind jetzt schon sieben verfluchte Jahre!

Also reiss dich zusammen Lennon, vergiss deine Brille nicht und geh zu Paul McCartney!

Wo isn Paul eigentlich? Ich denke nach. Wo bin ich eigentlich? Denk, denk.... Ach ja! Ich bin im Park. Dann müsste Paul.... Im Hotel sein. Genau. Also los.

Leicht torkelnd mache ich mich auf den Weg und entgehe nur knapp einer Laterne. Himmel wenn mich jemand so sieht.... Egal.

Es dauert eine halbe Stunde, bis ich endlich das Hotel finde. Auf dem Weg wurde ich glaube ich zwei mal fast überfahren.

"Hey John, da bist du ja.", ruft mir Ringo entgegen. Er steht auf dem Flur.

Ich schlurfte an ihm vorbei und hob einen Finger.

"Keine Zeit. Muss Paul sprechen.", murmelte ich, während ich auf Paul's Zimmer zusteuerte.

Paul McCartney PoV

Völlig erschöpft lasse ich mich aufs Bett fallen und hole Luft. Puh. Diese Konzerte nagen echt an den Nerven.

Aber naja ich wollte ja berühmt sein und jetzt wo ich es bin sollte ich es genießen.

Ich werfe meine Beine hoch, so dass meine Schuhe durch den Raum fliegen. Dann lasse ich die Beine wieder aufs Bett fallen und strecke mich.

Morgen wird mir warscheinlich jeder Knochen wehtun!

Mit einem mal klopft es. Ich sehe auf die Uhr. Was wollten die Jungs denn um diese Uhrzeit noch von mir? Sie wussten doch, dass ich immer früh schlafen ging, wenn wir Auftritte hatten.

Ich stütze mich auf die Ellenbogen und sehe zur Tür. "Ja?", sage ich. Die Tür geht auf und zu meiner Überraschung torkelt John rein.

Ja. Er ist high. Das sieht man schon an seinen glasigen Augen. Aber was will er hier?

"Hey Pauli.", murmelt John grinsend und winkt mir zu.

"John was möchtest du um diese Uhrzeit noch von mir?", frage ich und setzte mich auf.

Er muss kichern und lässt sich neben mich aufs Bett fallen. "Du bist so süß.", nuschelt er.

Ich rolle mit den Augen. "Das sagst du echt jedes mal wenn du high bist.", stelle ich fest und sehe ihn wieder an. Dabei stutze ich. Was sieht er mich auf einmal so an?

"John. Was hast du vor?", frage ich stirnrunzelnd.

Anstatt mir zu antworten beugt er sich mit einem mal vor und legt seine Lippen auf meine.

Ich zucke kurz zurück und sehe ihn entgeistert an. Ok. Er war ja öfters high, aber das war noch nie passiert!

"Guck doch nicht so.", meint John und küsst mich wieder.

Schnell stämme ich meine Hände gegen seine Brust und löse meine Lippen von seinen. "Was soll denn das?! Du bist high!", meine ich.

Dabei sehe ich ihn an. Seltsam. Seine Augen sind nun nicht mehr glasig, sondern klar. Wie kann er so schnell wieder klar sein?

"Das ändert nichts daran, dass ich dich liebe.", sagt John, mit ernster Miene.

Das verschlägt mir den Atem. Bitte was? Hatte er das gerade ernsthaft gesagt? Oder..... Träumte ich schon? Nein warte, wieso sollte ich so etwas träumen?

Als ich bemerke, dass mir der Mund offen steht schließe ich ihn schnell.

"Ich.... Äh... ", bringe ich hervor. Was sollte ich darauf sagen? Ich bin völlig überfordert! Das ist zu viel!

Anscheinend enttäuscht steht John auf. "Gute Nacht Paul.", murmelt er und geht zur Tür.

Er öffnet die Tür, hält aber noch einmal inne und dreht sich zu mir um. "Wenn du willst das ich gehe.... Dann packe ich meine Sachen....", meint er.

Ich sehe ihn eine Weile an und schüttle dann heftig den Kopf. Das will ich nicht! Alleine der Gedanke ohne John weiterzumachen ist grausam! "Ich will nicht, dass du gehst John!"

"Dann.... Dann erzähl mir eine Lüge. Sag mir, was ich hören will.", sagt John leise und mustert den Boden.

Darauf finde ich keine passende Antwort. Diese Situation überfordert mich immer mehr...

"Gute Nacht.", murmelt John erneut und wendet sich zum Gehen.

Das kann ich nicht zulassen. Paul mach was! Ich stehe schnell auf und gehe zu ihm: "Warte John."

Als er sich zu mir umdreht küsse ich ihn.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie George, der gerade den Flur entlang kommt, stehen bleibt und umkippt. Verständlich.

Einen kleinen Moment lang bleiben wir einfach so dort stehen. Dann löst John sich von mir und lächelt. "Schlaf gut Pauli.", sagt er leise.

"Bis Morgen.", erwiedere ich und sehe ihm kurz nach, ehe ich die Tür schließe und wie auf Wolken zum Bett gehe.

Ich lasse mich aufs Bett fallen und sehe eine Weile an die Decke. War das gerade wirklich passiert? Oh mein Gott ich hatte John geküsst!

Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen schlafe ich, nur wenige Minuten später, ein und träume.

Was für ein Tag....

John & Paul in Love [Beatlesfanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt