Wir schauen uns in die Augen. Will er mich küssen? Will ich überhaupt? Ich bin mir nicht sicher. Die Entscheidung wird mir allerdings abgenommen als er ruckartig seine Lippen auf meine drückt. Zuerst bin ich völlig überrumpelt. Dann küsse ich ihn aber zurück. Ich lege meine Hände auf seine Wangen. Im Sitzen überragt er mich zum Glück nicht so sehr wie sonst. Ich richte mich auf und sitze auf seinen Schoss um ihm noch näher zu sein.
Ich bewege meine Hüfte und lasse meine Finger durch seine Haare fahren. Ger legt seine Hände auf meine Hüfte. Dann klingelt mein Handy. Zuerst weiss ich gar nicht, woher das Klingeln kommt so sehr bin ich abgelenkt. Doch dann löse ich mich von Gerald und nehme mein Handy aus meiner Handtasche. Es ist Tad. Entschuldigend blicke ich Ger an: ,,Sorry, das könnte wichtig sein."
Ich klettere von ihm herunter und nehme ab. ,,Hi Tad." Ich hoffe dieser Anruf ist wirklich wichtig. Sonst habe ich unseren Moment ohne wirklichen Grund unterbrochen.
,,Hey Süsse, was läuft?", fragt er gut gelaunt. Er scheint nicht im Shelter zu sein, denn ich höre beinahe keine Geräusche im Hintergrund.
,,Eigentlich störst du mich gerade beim rummachen", flüstere ich leise ins Telefon, so dass es Gerald nicht hören kann. Tad lacht laut. ,,Das tut mir leid. Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob ich dich nach Miami nächste Woche fahren soll."
,,Ja, sehr gerne", entgegne ich augenrollend. Das hätte er mir auch schreiben können. Aber so ist mein bester Freund nun mal. Ich habe es schon lange akzeptiert. Schnell verabschiede ich mich wieder von Tad und blicke dann Gerald entschuldigend an. ,,Das tut mir wirklich leid."
,,Keine Ursache", meint er nur und zuckt die Schultern. Ich setze mich wieder neben ihm auf die Bank. Ich bin sehr verwirrt. Gerald hat mich geküsst. Ich weiss nicht wirklich, was ich davon halten sollte. Es kam so überraschend und ich war völlig überrumpelt. Aber jetzt, wo ich ein wenig darüber nachdenken kann, bin ich nur noch verwirrter. Ich weiss weder was ich denken soll, noch was ich mit meiner Beziehung zu Ger machen soll. Aber über diese Dinge kann ich auch noch später nachdenken.
Ich kann die Zeit jetzt mit Gerald nutzen um ein wenig mehr über ihn und seine Familie zu erfahren.
,,Erzähl mir ein bisschen von deiner Familie."
,,Wie du willst. Also meine Familie wohnt in der Ukraine, abgesehen von meinen Eltern und Jennifer. Mein Vater sah eine Geschäftschance in Amerika und darum sind wir nach Kalifornien gezogen. Wie du weisst, mögen mich meine Eltern nicht besonders, weil ich das Geschäft nicht übernehmen will."
,,Was arbeitet dein Vater?", frage ich verwundert.
Gerald schaut mich an und schweigt. ,,Ehm...nun ja", stottert er.
,,Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst."
Er nickt dankbar und lehnt sich zurück. ,,Ich habe eine sehr grosse Familie. Aber ich erzähle dir nur von den wichtigsten Personen. Mein Vater heisst Nazar, seine Schwester, meine Tante, heisst Christina. Sie war eigentlich schon immer wie eine Mutter für mich. Leider, sehe ich sie nicht sehr oft. Ich fliege nur etwa vier Mal pro Jahr nach Europa", erzählt er und macht dann eine kurze Pause. ,,Christinas Tochter, Ulyana, also meine Cousine, ist mir ebenfalls sehr wichtig. Sie ist die beste Freundin von Jennifer."
Ich höre schweigend zu. Es ist schön, wenn man eine so grosse Familie hat die einen unterstützt. Ich habe beinahe keine Verwandte. Ich glaube, wir haben noch irgendeine Tante, aber ich habe sie noch nie gesehen und mein Vater redet nicht sehr gerne über seine Schwester. Ich musste mir meine Familie schon immer selber suchen.
,,Erzähl du etwas über deine Familie", meint dann Gerald und schaut mich interessiert an.
,,Ich habe einen grossen Bruder, Malcolm, und eine kleine Schwester namens Malee. Der Rest ist eigentlich nicht sehr wichtig", versuche ich der Frage auszuweichen. Ich rede nicht sehr gerne über meine Eltern. Sie mögen mich nicht und das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich hoffe, sie kommen nicht zu Malees Geburtstag, der nächsten Monat sein wird.
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That Love
Romance„Was noch? Komm schon, sind dir deine Beleidigungen ausgegangen? Sag mir was für eine Bitch ich bin!" „Ashley, verdammt nochmal ich liebe dich", schreit er zurück. „Ach fick dich, Gerald." Feuer trifft auf Feuer. Eine Liebe, die töten könnte. Eine L...