15. Kapitel

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Am Abend weckte Jackson mich auf damit wir zum Abendessen gehen konnten. Ich war nicht mehr so erschöpft und auch so ging es mir schon besser. Wir aßen und gingen danach wieder direkt in unser Zimmer, bevor ich jedoch schlafen ging wollte ich nochmal unbedingt duschen. Ich ließ das warme Wasser über meinen Rücken laufen und atmete erschöpft aus. Was ein perfektes Schuljahr, ich ging erst sein 4 Wochen hin hatte bereits mehrere Fehlstunden und habe mit meinem Lehrer und meinem besten Freund geschlafen. Wie konnte es eigentlich noch schlimmer werden? Hoffentlich gar nicht. Ich ging aus der Dusche trocknete mich ab und verließ das Bad. Jackson saß auf seinem Bett und schaute auf sein Handy. Als er mich bemerkte blickte er auf und kam zu mir. ,,Na Baby wie geht's dir?" ,,Immer noch nicht ganz gut aber auf jeden Fall besser." ,,Das freut mich." Er strich mir eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste mich auf die Stirn. Er ließ wieder von mir ab und ich ging in mein Bett um zu schlafen. Ich lag nicht mehr lange wach sondern driftete schnell ins Land der Träume.

Ein unangenehmes piepen riss mich aus meinem Schlaf. Ich wälzte mich umher als mir einfiel das ich für heute ja noch freigestellt wäre, zum Essen musste ich aber trotzdem, also richtete ich mich auf um mich fertig zu machen, die wurde jedoch dadurch verhindert das mir wieder schlecht wurde und ich mich wenig später über der Schüssel unserer Toilette wiederfand. Aus dem Schlafzimmer ertönte Jacksons Stimme ,,Hey ist alles okay?" Ja natürlich war alles okay mir ging es nur komplett beschissen und dieser Arsch schafft es nicht mal nach zu schauen was los war. Wieder wusch ich mir den Mund aus und torkelte langsam zurück in mein Bett. ,,Was ist den los?" ,,Nichts!" Ich drehte mich weg, ich wollte nicht mit ihm reden, selbst Herr Datchy hatte mich besser behandelt als es mir so schlecht ging. Jackson war zwar echt nett zu mir, aber wenn es wirklich drauf ankam war er nicht für mich da. Ich werde nicht zum essen gehen vielleicht gehe ich nachher nochmal runter und frage ob sie mir nicht noch was geben können, wenn nicht habe ich halt einfach Pech. Ich hörte das Jackson zu mir kam und wenig später spürte ich seine Hand an meinem Arm. ,,Was ist denn los?" ,,Was ist bitte an nichts so schwer zu verstehen und jetzt las mich in Ruhe!" Er wendete sich von mir ab und schien zu verstehen das ich gerade echt nicht in der Laune um zu reden war. Ich hörte wie sich seine Schritte entfernten und wie wenig später die Tür vom Bad erst geöffnet und dann wieder geschlossen wurde. Ich schlief wieder ein und wurde erst wieder wach als es komplett still war. Ein Blick auf die Uhr reichte mir um das ich feststellen konnte das die anderen bereits im Unterricht saßen. Ich hatte Hunger und Mittag würde es erst in zwei ein halb Stunden. Ich stand auf und zu meinem Glück wurde mir nicht wieder direkt schlecht. Ich zog mir andere Klamotten an und ging dann langsam nach unten. In der Küche herrschte reges Treiben, als ich jedoch gesehen wurde kam ein Mann mit kurzen braunen Haaren auf mich zu. ,,Kann ich dir irgendwie helfen?" ,,Ja, ich wollte fragen, ich war zum Frühstück nicht da weil es mir nicht gut ging aber jetzt geht es mir besser und wollte schauen ob ich vielleicht noch etwas zu Essen bekommen könnte?" ,,Oh, ähm, na klar warte kurz ich hole dir schnell die Sachen die übrig geblieben sind dann kannst du einfach schauen worauf du so Lust hast." ,,Danke" Ich schenkte dem Mann ein freundliches Lächeln und wartete bis er mit den Sachen wiederkam, die er mir daraufhin in die Hand drückte und mir zeigte das ich mich einfach hinsetzen könne wo ich wollte. Ich ging an einen Tisch der etwas abgelegen von den anderen stand und ließ mich an diesem nieder.
Auf dem Tablett befanden sich noch ein paar belegte Brötchen, etwas Müsli und noch ein paar Beilagen. Ich begann zu essen und hatte nach nicht all zu langer Zeit fast alles was sich auf dem Tablett befand aufgegessen. Ich aß sonst doch nicht so viel, naja vielleicht lag es daran das ich in letzter Zeit auch viel herausgebracht hatte und mein Magen einfach wieder was richtiges brauchte. Ich brachte das Tablett wieder zurück zur Küche und bedankte mich noch einmal das sie so nett waren. Ich machte mich auf den Weg in mein Zimmer als mich plötzlich jemand von hinten ansprach. ,,Na Baby, wie geht's dir?" Ich drehte mich um und vor mir stand niemand anderes als Herr Datchy. ,,Eigentlich wieder ganz gut." ,,Das ist schön, aber wieso warst du heute nicht beim Essen?" ,,Ich konnte nicht, heute morgen war mir wieder schlecht und ich hatte einfach keinen Hunger." ,,Musstest du dich schon wieder übergeben?" ,,Ja." ,,Aber du hast jetzt hoffentlich genug gegessen, dein Körper braucht das." ,,Ja werde ich machen, aber wieso bist du hier?" ,,Ich habe im ersten Block kein Unterricht und kann deshalb noch ein paar Sachen für Sport vorbereiten, du bist ja heute leider nicht da." ,,Ja, aber vielleicht morgen wieder." Warte was? Hatte ich ihn gerade ernsthaft daran erinnert das wir morgen zusammen Nachhilfe hatten. Bitte las es ihm nicht aufgefallen sein. ,,Ja, aber wir werden es trotzdem ein bisschen langsamer angehen lassen, ich will ja nicht das es dir wieder so schlecht geht." ,,Das ist nett." Er schaute kurz um sich und gab mir dann einen Kuss auf die Lippen. Was zur Hölle! ,,Na dann kannst ja mal so nach 14.00 Uhr zu mir kommen du weißt ja wo mein Zimmer ist." Er ging an mir vorbei und verschwand um eine Ecke so das ich nur noch hören konnte wie seine Fußschritte sich langsam entfernten. Ich ging wieder in mein Zimmer legte mich dort auf mein Bett. Ich las eine Weile ehe meine Augen schwer wurden und ich einschlief. Ein lautes poltern riss mich aus meinem traumlosen Schlaf. Ich öffnete die Augen und sah das Jackson das Zimmer betreten hatte, er schmiss seine Tasche neben sein Bett und schmiss sich auf dieses. ,,Wieso wolltest du heute morgen nicht mit mir reden?" Erst überlegte ich ob isch esihm wirklich sagen wollte dann fing ich jedoch an. ,,Als ich auf Klo gegangen bin musste ich mich schon wieder übergeben und das einige was du gemacht hast war von draußen zu rufen ob's mir denn gut ginge. Ich hätte gedacht das du wenigstens schaust als ich nicht geantwortet habe, aber du hast es einfach ignoriert. Du hast mich verletzt und dann musste ich daran denken wie sich Herr Datchy um mich gesorgt hatte und es dich, meinen freund offensichtlich gar nicht kümmerte, ich war einfach verletzt." ,,Kannst du mich verdammt nochmal nicht ständig mit diesem scheiß Typen vergleichen. Wenn dir sein Handeln so sehr gefällt dann geh doch einfach zu ihm, langsam reichts mir echt mit dir!" Mir lief eine Träne über die Wange. Er hatte mich hiermit nur noch mehr als zuvor verletzt. Er reichte mir auch, ich hatte keine Lust mehr auf sein Verhalten also griff ich nach meiner Jacke und verließ das Zimmer. Ich schaute auf die Uhr und stellte fest das es kurz vor 14 Uhr war. Ich spielte mit dem Gedanken wirklich zu Herr Datchy zu gehen, er kümmerte sich wenigstens um mich, wenn es mir schlecht ging. Und so entschied ich mich, mich auf den Weg zu machen.

Einmal Arschloch immer Arschloch?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt