Kapitel 2 ~Jule

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Als das Boot im Wasser war, sah es noch kleiner aus als vorher. Ich war enttäuscht, ich hatte gehofft, dass wir ein großes Boot bekommen würden. Albert befestigte eins der Taue an einem Pfosten und zog eine kleine Rampe aus, über die wir auf das Boot gelangen konnten. Plötzlich schob sich eine Wolke vor die Sonne. Du weißt, was du zu tun hast?, hörte ich eine mir sehr bekannte Stimme sagen. Ich drehte mich um. Obwohl ich mich schon längst an den Anblick gewöhnt haben müsste, zuckte ich leicht zusammen, als ich ihn sah. Der Geist, der mich schon seit mehreren Tagen verfolgte. Es war ein ziemlich hagerer, etwa 1,90m großer Mann. Er hatte schulterlange, schwarze Haare und etwas dunklere Haut, außerdem hatte er fast komplett schwarze Augen, mit denen er mich jetzt wieder aufmerksam musterte. Ich nickte. Gut. Er schien beunruhigt, seine Augen blickten hektisch umher und er knetete seine Hände. Ich betrachtete ihn eingehend. Er machte mir noch mehr Angst, als er es sonst schon tat, wenn er so unruhig war. Denn das hieß, dass er nicht alleine war. Er sah mich noch ein letztes Mal an und verschwand im Schatten des Bootshauses. Die Sonne kam wieder hinter der Wolke zum Vorschein und ich atmete erleichtert auf. Es war schon das dritte Mal in dieser Woche bei mir aufgetaucht, um sich zu vergewissern, dass ich noch wusste, was zu tun war. Als hätte er Angst, dass ihm irgendjemand dazwischen kommen würde.

~Albert

Ich trat aus der Kajüte und sah zu den anderen. "Anna, Jule, kommt mal her!", rief ich die beiden. Anna kam zu mir aufs Boot. "Komm schon, Jule!", rief sie ihrer Schwester zu. Jule kam hinter dem Schuppen hervor. Sie war blass und sah aus, als hätte sie gerade einen Geist gesehen. Anna sah ihre große Schwester sorgenvoll an. "Was ist denn mit dir passiert?! Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen!" "Alles gut, es ist nichts passiert", sagte sie und betrat das Boot. Anna schien erleichtert. "Kommt mit", forderte ich die beiden auf und ging eine kleine Treppe hinunter. Als auch Anna und Jule unten angelangt waren, sahen sie sich staunend um. Ich hatte sie in den 'Wohnraum' geführt. "Mann, ist das cool", sagte Anna und sah sich bewundernd um. Ich hatte den Raum gelb gestrichen. An einer Wand befand sich ein buntes Sofa, auf dem zwei Felle lagen. An der gegenüberliegenden Wand hatte ich einen großen Fernseher angebracht. Darunter befand sich ein Regal mit DVDs und CDs.  Weiter hinten ging eine Tür ab, durch die ich Anna und Jule jetzt führte. Links in der Wand waren zwei Betten eingelassen, in denen Annas und Jules Schlafsäcke lagen. Rechts war eine Tür, die in ein kleines Badezimmer führte. Am Ende des Flurs war noch eine Tür. Ich führte die Mädchen in das Schlafzimmer dahinter.

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