[8] Dad

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"Park Jimin, du bist doch betrunken!", schrie sie.
"Neeeeein, das stimmt doch gaaaar nicht..", sagte ich, was die Situation nur verschlimmerte.
"Ich hätte so was nie von dir gedacht, mein Junge. Wir unterhalten uns darüber morgen wenn du wieder normal bist.."
Ich realisierte nicht wirklich was sie zu mir sagte. Ich musste wirklich viel getrunken haben.
"Ich bringe ihn noch in sein Zimmer.", sagte Tae.
Meine Mutter bedankte sich bei ihm und plötzlich lag ich in meinem Bett.

Leider konnte ich nicht direkt einschlafen, da durch das Fenster rot-blaue Lichter rein kamen.
Sie nervten mich wirklich, da ich Kopfschmerzen bekommen habe und einfach nur schlafen wollte. Ich stand vorsichtig auf um die Jalousien runter zu ziehen.
Ich guckte raus um herauszufinden was die Lichter verursachte. Ich sah einen Polizeiwagen und zwei Polizisten die aus dem Auto aussteigen. Sie gingen zu unserer Haustür und ich hörte die Klingel.
Ich wollte wissen wieso die Polizei zu uns nach Hause kommt. Habe ich was schlimmes während der Party gemacht? Ich ging langsam und leise die Treppen runter. In dem Moment machte meine Mutter die Tür auf und ich setzte mich auf die Treppen, so dass ich alles hören konnte.
"Mrs. Park?", fragte der Polizist.
"Ja, ist etwas passiert?"
"Ist das Ihr Mann?", fragte der andere.
Er gab meiner Mutter etwas kleines. Es könnte ein Personalausweis sein oder ein Führerschein. Sie guckte das kleine Ding an und guckte die zwei Männer verwirrt an.
"Ja das ist mein Mann. Ist irgendwas passiert?", fragte sie nervös.
"Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass ihr Mann einen Unfall hatte."
"Was?! Wie?!"
"Ein Auto was vor ihm fuhr bremste plötzlich und er wusste dass er es nicht schafft rechtzeitig zu bremsen und wollte ausweichen. Leider ist er mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum gefahren.", erklärte der eine Polizist .
Meine Mutter legte eine Hand auf ihren Mund und fing an zu weinen. Meine Augen tränten ebenfalls. Ich hoffe es ist alles gut mit ihm.
"Ich.. Ich muss zu ihm! In welchem Krankenhaus ist er?", fragte sie und ihre Stimme zitterte.
"Es ist nicht nötig.. Er ist auf der Stelle gestorben. Es tut uns leid."
Die Polizisten verabschiedeten sich und gingen raus. Meine Mutter fiel auf den Boden und fing an stark zu weinen. Ich ging runter und setzte mich neben sie.
"Hast du alles gehört?", fragte sie unsicher.
"Ja.", antwortete ich und brach komplett in Tränen aus.
Wir saßen eine Weile da und umarmten uns.
Danach wollte sie ins Bett.  Sie war müde vom weinen. Ich begleitete sie in ihr Schlafzimmer.
"Wir schaffen das zusammen, Mom.", sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Nach dem ging ich in mein Zimmer. Ich legte mich ins Bett doch ich war nicht mehr müde. Ich dachte nur nach.
Er war nicht mehr da. Er war tot. Auf ein mal tot. Ich weiß noch gestern freute ich mich, als er angerufen hat und sagte, dass er bald wieder zu Hause ist. Aber jetzt wird er nie wieder zu Hause sein. Nie!
Ich weinte noch lange bis ich einschlief.

Am nächsten Tag wachte ich mit extremen Kopfschmerzen auf. Ich hoffte, dass ich mich an gar nichts mehr erinnern kann doch das konnte ich leider. Ich kann mich daran erinnern, dass ich zugab, dass ich auf Yoongi stehe, an ihn mit diesem Mädchen, an die rot-blauen Lichter und an die Polizisten die sagten mein Dad sei tot. An diesem Sonntag verließ ich nur mein Bett als ich aufs Klo musste.
So ging es mir auch am Montag, am Dienstag und die ganzen zwei nächsten Wochen. 
Ich ging nicht zur Schule und ließ mein Handy ausgeschaltet, da ich nur trauern wollte.
Eigentlich hätte Yoongi Nachhilfe bei mir, aber er kam nicht. Er merkte wahrscheinlich, dass ich nicht mehr zur Schule komme.
Ich dachte mir nichts dabei und schlief einfach die ganzen Tage.

Das einzige was ich noch machte war Trainieren. Ich verbracht mehrere Stunden in dem Studio und tanzte. Es war das einzige was mich ablenken konnte. Nur wenn ich an die Tanzschritte dachte, hatte ich die Bilder von meinem Vater nicht im Kopf.
In den zwei Wochen trainierte ich so viel, dass ich wirklich gut geworden bin. Die Choreografien die für mich vor Jin's Party zu schwer waren, sind jetzt kein Problem mehr.

Am Montag genau zwei Wochen nach der Party spürte ich plötzlich was warmes an meiner Hand, als ich wie immer geschlafen habe. Ich machte langsam meine Augen auf und sah Yoongi vor mir.
"Hey, Jimin. Tut mir Leid, dass ich dich aufgeweckt habe, aber ich habe mir Sorgen gemacht und wollte nachschauen wie es dir geht. Ich weiß, dass es schon zwei Wochen sind seit dem du nicht mehr zur Schule kommst, aber ich konnte nicht vorher kommen. Ehrlich gesagt.. ich habe mich nicht wirklich getraut.", sagte er leise.
Ich setzte mich auf mein Bett was er auch tat. Er setzte sich so nah an mich, dass unsere Arme sich berührt haben.
Obwohl ich traurig war, schlug mein  Herz wegen seinen Berührungen schneller und ich wurde nervös in seiner Nähe.
Ich antwortete ihm nicht. Ich guckte ihn nur traurig an.
"Deine Mutter hat mir von deinem Vater erzählt.", sagte er. "Ich kann mir vorstellen was du jetzt durchmachen musst."
Ich guckte ihn an und fing an zu weinen. Ich ließ mich auf das Bett fallen, so dass ich wieder auf dem Rücken lag.
"Jimin du hättest mich anrufen sollen."
"Wozu?", ich sagte zum ersten mal etwas.
"Damit ich dir helfen kann..", antwortete er.
"Du kannst mir nicht helfen. Keiner kann das."
Er legte sich hinter mich, legte seinen Arm um meine Brust und umarmte mich feste.
"Es wird alles gut, Jiminie. Ich bin bei dir.", sagte er leise.
Seine Stimme beruhigte mich und ich hörte auf zu weinen.
Plötzlich schlief ich ein.

Als ich wieder aufwachte war es schon dunkel. Immer noch spürte ich Yoongis Umarmung. Er musste auch eingeschlafen sein.
Ich drehte mich zu ihm. Er war tatsächlich am schlafen und sah dabei so niedlich aus.
"Wieso starrst du mich so an?", fragte er plötzlich 
"Hyung! Tut mir Leid! Ich dachte du wärst am schlafen.", sagte ich.
Ich wurde wieder rot. Zum Glück war es dunkel, also konnte er es nicht bemerken.
"Wie spät ist es eigentlich?"
Ich guckte auf die Uhr.
"23:00", antwortete ich.
"Scheiße! Ich muss doch Morgen zur Schule."
"Du kannst hier bleiben. Ich meine deine Schulsachen hast du ja dabei und frische Klamotten kann ich dir geben.", schlug ich vor.
Ich wollte unbedingt, dass er bleibt. Mir ging es viel besser wenn er da war.
"Ja gut. Ich bleibe. Aber lass uns jetzt weiter schlafen. Ich bin echt müde.", sagte er.
Ich legte mein Arm ebenfalls um ihn und umarmte ihn.
"Gute Nacht Hyung"
"Gute Nacht Jiminie ."

Ich machte meine Augen zu und versuchte weiter zu schlafen. Doch das ging nicht. Ich hörte Yoongis Herzschlag. Ruhig und gleichmäßig, während mein Herz wie eine Bombe schlug die gleich explodiert. Jetzt weiß ich, dass die Röte im Gesicht oder zitternde Hände von Anfang an keine Angst waren, sondern Liebe, die ich erst auf Jins Party realisiert habe. Ich wollte nicht zugeben, dass ich in Yoongi verliebt bin oder dass ich Schwul bin. Doch nun ist es so und niemand kann was dran ändern. Ich genoss seine Nähe und dass wir Freunde sein durften. Ich wusste, dass Yoongi nicht mir gehört und es wahrscheinlich nie sein wird, aber ich genoss einfach jede einzelne Sekunde mit ihm.

Our Fate [Yoonmin ff] [DE] [Complied]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt