[19] Under the stars

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Ich guckte hoch zu den Sternen. Ich musste mich an den Kuss mit Jimin erinnern. Irgendwie bekam ich bei diesen Gedanken ein gutes und warmes Gefühl im Bauch.
Doch direkt musste ich auch an ihn mit Jinho denken. Ich ballte meine Faust vor Wut. Ich machte meine Augen zu und wollte mit der Faust gegen das Geländer schlagen.
Als ich mein Arm hoch hob und schlagen wollte, merkte ich, dass jemand meinen Unterarm festhielte.
Ich machte meine Augen auf und sah Jimin.

"W-was machst du hier Jimin?!", fragte ich.
"Deine Hand vor Schmerzen retten.", lächelte er.
"J-ja danke.", sagte ich und ließ mein Arm runter.
Wieso stotter ich denn jetzt?

Er lehnte sich auch das Geländer gleich neben mir an. Wir beide guckten zu den Sternen und sagten eine Weile nichts.
"Kann ich dich was fragen?", fragte ich worauf er nur nickte.
"Bist du glücklich mit Jinho?"
"Ja, aber ich weiß, dass es jemanden gibt mit dem ich noch glücklicher wäre.", sagte er und guckte kurz in meine Richtung.
Ich merkte wie rot ich werde und dass ich breit lächeln muss.
"Und du? Bist du glücklich mit ihr?", fragte er unerwartet.
"Naja.. die Beziehung war mehr eine Ablenkung. Ich habe gehofft ich verliebe mich irgendwann in sie und dachte sogar, dass es passiert ist, aber jetzt merke ich, dass ich es mir nur eingeredet habe.", sagte ich und guckte ihn an.
"Ablenkung von was?", fragte er.
"Von dir Jimin.", antwortete ich.

Er guckte mich wirklich verwundert an und wusste kurz nicht was er sagen soll.
"Also heißt das, dass.. du.. in mich..?"
"Ich weiß es nicht. Ich habe dich so vermisst Jimin. Nichts konnte mich auf andere Gedanken bringen. Und als ich euch beide gesehen habe.. es fühlt sich alles so komisch an.", erklärte ich.
"Bist du eifersüchtig?", fragte er lachend und stupste mich an.
"Hör auf, ich bin nicht eifersüchtig."

Kurz standen wir noch unter den Sternen und sagten nichts. Es war keine unangenehme Stille wie am Anfang als wir uns kennengelernt haben. Ich genoss es wieder mit ihm Zeit zu verbringen, da ich nicht wusste wann die nächste Gelegenheit kommt es zu tuen.
"Ich glaube wir sollen wieder rein gehen.", sagte er und ich nickte.
Er drehte sich und wollte gerade wieder zu dem Eingang gehen, doch ich nahm sein Handgelenk und hielt ihn auf. Er drehte sich wieder zu mir und guckte nur fragend.
"Jimin, wirst du mir verzeihen?", fragte ich mit nassen Augen.
"Ja ich verzeihe dir, aber lass mich es nicht bereuen.", sagte er.

In dem Moment war ich so glücklich. Ich zog ihn zu mir und umarmte ihn feste. Ich dachte mir nichts dabei. Ich dachte auch nicht, dass er diese Umarmung erwidern würde. Doch das tat er und es machte mich noch glücklicher.
"Ich habe dich vermisst, Hyung", sagte er leise.
"Ich dich auch Jimin.", antwortete ich. 

Nach einem kurzen Moment gingen wir wieder rein. Alle unsere Freunde lachten. Alle außer Jinho. Er guckte uns nur sauer an, als wir wieder am Tisch waren. Als wir uns langsam an unseren Plätzen setzen wollten, nahm Jinho Jimins Hand und zog ihn feste zu sich. War er auf mich eifersüchtig?

Den Rest des Abends unterhielten wir uns über verschiedene Sachen und lachten viel. Ich lachte auch. Seit langer Zeit hatte ich endlich so gute Laune und war ehrlich glücklich. Immer wieder guckte ich in Jimins Richtung und erwischte ihn dabei als er zu mir guckte. Als unsere Blicke sich trafen warfen wir uns ein kurzes Lächeln. Natürlich gefiel es Jinho nicht und jedes mal als Jimin und ich Kontakt aufnahmen, lenkte er ihn von mir ab. Ich konnte merken, dass Jimin es langsam nervt und öfters hat er seine Versuche ignoriert.

Doch mit der Zeit verhielt sich Jinho immer komischer.
Ein mal legte er seine Hand auf Jimins Bein und flüsterte zu ihm irgendwas. Jimin antwortete darauf nichts und schubste seine Hand weg.
Das brachte leider nichts, da seine Hand wieder auf dem alten Platz war.
"Lass es Jinho, nicht hier.", flüsterte Jimin zu ihm während er sich umguckte. Man merkte, dass es ihm irgendwie unangenehm war.
Trotz seinen Worten hörte er nicht auf.
"Nein.", sagte er lauter, aber trotzdem flüsternd.
Immer noch verstand er nicht was zu ihm gesagt wird, was nicht nur Jimin, sondern auch mir auf die Nerven ging.
Es machte mich sauer, dass er ihn überhaupt anfasst, aber jetzt wo Jimin deutlich "nein" sagt machte es mich aggressiv.

"Verstehst du die Bedeutung von "nein" etwa nicht?!", stand ich auf, schlug mit den Fäusten gegen den Tisch und lehnte mich zu Jinho.
"Was willst du denn von mir?", fragte er mich mit ironischem Lächel.
"Dass du deine dreckigen Hände von Jimin wegnimmst!", sagte ich lauter. 
"Wieso sollte ich es tun? Wir sind doch zusammen. Bist du etwa eifersüchtig, Yoongi?", fragte er lächelnd, während er aufstand und sich auch zu mir lehnte.
Ich wusste, dass er mich nur provozieren will damit ich wieder schlecht da stehe. Ich nahm sein Kragen und zog ich leicht hoch.
"Was willst du machen Yoongi? Mich - Jimins Freund schlagen, damit er dich wieder hasst? Los, tu es.", sagte er leise zu mir.
Ich antwortete nicht sondern schubste ihn nach hinten, so dass er wieder auf seinem Platz saß.
Ich nahm meine Sachen und ging raus.
"Yoongi, warte!", sagte Jimin noch.

Na gut, ich ging nicht raus. Ich stellte mich hinter eine Wand hinter welcher der Tisch stand und wollte zuhören was weiter passieren wird.

"Wieso hast du das getan?", sagte Jimin.
"Was denn?", fragte Jinho verwundert.
"Wieso provozierst du ihn?!", fragte er noch mal sauer.
"Siehst du nicht wie er sich verhielt?!"
"Ja ich sehe es, aber es ist kein Grund so zu sein und jedem hier den Abend kaputt zu machen. Außerdem ist dein Verhalten auch nicht besser! Seit wann bist du eigentlich so Jinho? Wo ist der Junge der die Menschen nicht traurig und weinend sehen wollte? Und seit wann handelst du gegen mich? Hmm?!", wurde er lauter.
"Was sollte ich denn machen?! Ich war eifersüchtig!", sagte Jinho genervt.
"Auf Yoongi? Wir sind doch nur Freunde die sich nach langer Zeit wiedergesehen haben.", erklärte Jimin.
"Sieht nicht so aus als ob ihr "nur Freunde wärt". Von seiner UND deiner Seite."

Keiner sagte etwas ein Moment lang.  Ich hörte nur rascheln und Schritte die immer lauter werden.
"Jimin warte!", schrie Jinho.

Als die Schritte laut genug waren und Jimin an mir vorbei gegangen ist, nahm ich sein Handgelenk und zog ihn zu mir. Ich verdeckte seinen Mund falls er anfangen sollte zu schreien.
"Ich bin's Yoongi.", flüsterte ich.
Ich fühlte wie meine Hand nass wird. Wieso weint er?
"Was ist los?", nahm ich sie weg.
"Lass mich in Ruhe, ich will jetzt alleine sein.", sagte er und wollte gerade gehen, doch ich hielte ihn auf.
"Nein. Ich lasse dich nicht gehen. Nie wieder.", sagte ich.

Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht sehen, aber ich glaube es hat ihn gefreut. Er machte einen Schritt zu mir und umarmte mich.
"Komm lass uns raus gehen.", sagte ich und nahm seine Hand.

Zusammen gingen wir raus. Ich beschloss ihn nach Hause zu bringen damit er Nachts nicht alleine gehen musst. Auf dem Weg sagte keiner von uns ein Wort. Doch das war nicht schlimm. Seine Nähe hat mir eindeutig gereicht.

Our Fate [Yoonmin ff] [DE] [Complied]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt