Über Veganismus

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Herzlich Willkommen meine lieben Freunde, schön, dass sie heute alle hier sind, um meinem Vortrag über Veganismus zu lauschen,

Es ist natürlich klar, so wie wir Tiere momentan behandeln, zumindest die, die in Massen gehalten werden, ist mehr als nicht in Ordnung. Sie leben eingepfercht auf viel zu wenig Platz ein tristes Leben, nur darauf ausgerichtet, dass wir sie am Ende essen können und weil sie krank werden, weil wir so schlecht mit ihnen umgehen, werden sie bis oben hin mit Medikamenten vollgepumpt, die wir am Ende mitessen. Unser übermäßiger Fleischkonsum trägt dazu bei den Treibhauseffekt anzukurbeln und unseren schönen Planeten Erde auf Kohlen sitzen zu lassen, die immer heißer und heißer und heißer werden. All diese Punkte sind definitiv Grund, mehr als einmal zu überdenken, wie viel totes Tier man essen mag. Doch auch Milch und Milchprodukte unterstützen die gute alte Massentierhaltung. Zudem neigen Vegetarier dazu Fleisch durch andere tierische Produkte zu ersetzen und so den gleichen Beitrag zur Fleischindustrie zu leisten, wie Fleischesser, auch wenn man sich dadurch von Schlachthäusern distanziert, die natürlich ebenfalls grauenvoll sind. Vor kurzem habe ich eine Dokumentation über eben diese gesehen und war erneut geschockt, über die schlimmen Verhältnisse, die noch schrecklicher waren, als bereits in meiner Vorstellung.

So würden wir also zu dem Ergebnis kommen: Eine vegane Ernährung ist das einzig Vernünftige, ethisch Korrekte und somit Richtige.

Aber, wie ihr wisst, ich wäre nicht ich, würde ich mich damit zufrieden geben. Denn so einfach ist es nicht und davor möchte ich nicht die Augen verschließen. Von Anfang an gab es Sachen, die mich stutzig machten und mich den Veganismus in Frage stellen ließen.

Man hat immer das Gefühl, es geht all den vegan-Lifestyle- Blogs/Wegsites/Büchern nicht darum differenziert aufzuklären, sondern voreingenommen zu beeinflussen und zu manipulieren. Was nicht bedeuten muss, dass Veganismus generell Quatsch ist, sondern einfach nur zeigt, dass es sehr viele Menschen, mit einer sehr ausgeprägten Meinung gibt, die es sich nicht nur zur Aufgabe gemacht haben selbst tierproduktfrei zu leben, sondern zusätzlich zu missionieren. So als wäre Veganismus die ultimative Lösung gegen den Welthunger. Doch ist sie das?

Das wissen wir nicht. Wir können es nicht wissen, wir können nur spekulieren, was passieren würde, würden alle Menschen entscheiden vegan zu essen. Aber sicherlich würde es einiges verbessern, besonders auf die Umwelt bezogen und die Tiere nicht zu vergessen.

Die Frage, die sich mir hier stellt, ist, wie viel mehr pflanzliche Nahrungsmittel wir zu uns nehmen, indem wir Fleisch essen, als wenn wir direkt Pflanzen essen würden? Denn, und hier ist der Clou, der Veganismus interessant macht, man muss bedenken, dass man mehr Ressourcen verbraucht, wenn man tierische Produkte isst, als nur das Produkt an sich. Du isst nicht nur das Stück Fleisch, oder den Becher Joghurt, du isst alles mit, was das Tier, von dem die Milch oder das Fleisch stammt, von der Geburt bis zum Tod gegessen hat. Wodurch ein kranker Kreislauf der Ressourcenverschwendung entsteht.

Jedoch habe ich bereits die unterschiedlichsten Zahlen gelesen, wie viel Soja ein Schwein bis zur Schlachtung verbraucht. Von 2kg pro 1kg Fleisch bis zu 10kg pro 1kg Fleisch war alles dabei. Da fragt man sich schon, wie diese Zahlen zustande kommen und ich finde es schade, dass diese einfach so verbreitet werden, ohne dass man im Nachhinein verfolgen kann, wo sie herkommen und wie sie sich zusammensetzen, denn die Statistik lässt, je nach Methode, sehr viel Spielraum. Wenn Veganismus eine so tolle Sache ist, warum versucht man es dann nicht mit der Wahrheit? Und wenn es das nicht ist, warum stellt man es dann als solches dar?

Eine weitere Frage, die mir viel zu wenig beachtet wird, ist der gesundheitliche Aspekt. Denn da hört man verrückte Sachen.

•Das menschliche Gebiss wäre nicht für Fleisch gemacht (Da habe ich ebenfalls genau das Gegenteil gehört)

•Fleisch gammelt während der Verdauung in deinem Körper (Wer sagt, dass es schlecht ist, wenn es lange braucht, um zu verdauen? Es sättigt dann ja auch.)

•Wenn du Ei isst, isst du die Periode eines Huhns?! (Mit viel Fantasie kann man das so sehen. Trotzdem ist Ei kein Blut.)

Tut mir leid, aber das ist mir alles zu idealisiert. Über Ernährung kann man sich ohnehin in bis in die Unendlichkeit streiten. Da scheiden sich schon immer die Geister.

Generell habe ich bei meiner Recherche jedoch herausgelesen, dass die meisten Menschen, der westlichen Welt zu viele tierische Produkte zu sich nehmen, weshalb sie häufig zu hohe Cholesterinwerte haben und es zu bestimmten typischen Erkrankungen, wie z.B. Herzinfarkten kommt, die es in Ländern kaum gibt, die zu arm für Fleisch und Milchprodukte sind.

Gleichzeitig habe ich aber auch gelesen, dass ein sehr großer Anteil der vegan und vegetarisch Lebenden Mangelerscheinungen hat. Damit möchte ich nicht sagen, es wäre nicht möglich sich gesund und ohne Nährstoffmängel vegan zu ernähren. Doch trotzdem ist es eine erschreckende Zahl, die zeigt, dass es vielen Menschen nicht gelingt, sich vegan vernünftig zu ernähren, weshalb ich es kritisch sehe, wie uneingeschränkt Veganismus angepriesen wird. Als könnte man einfach aufhören tierische Produkte zu essen und hätte dann niemals Probleme damit. Vor allem, weil es mittlerweile so weit gekommen ist, dass bereits Teenager, die noch im Wachstum sind, auf den Trend aufspringen und sich vegan ernähren.

Aus rein gesundheitlicher Sicht gäbe es aus meiner Perspektive also keinen Grund komplett vegan zu leben. All die Sprüche sind meiner Meinung nach verzweifelte Versuche überzeugter Veganer, die Welt von ihrer Ideologie zu überzeugen.

Und da wären wir auch schon beim nächsten Punkt. In letzter Zeit habe ich äußerst viel über das Thema Religionen nachgedacht und da ist mir aufgefallen, dass Veganismus definitiv eine Religion ist. Denn alles was eine Religion ausmacht ist folgendes:

1. Eine festgefahrene Ideologie

2. Das Ausblenden und nicht Akzeptieren von Gegenargumenten bzw. sich persönlich angegriffen fühlen, weil es das eigene Weltbild bedroht

3. Bestimmte in das Leben integrierte Rituale

4. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gemeinschaft und das Abgrenzen zu allen Menschen, die nicht dazugehören

5. Das Ausschalten des rationalen Verstandes, der nach der Wahrheit sucht und nicht nach Argumenten, die die eigene Meinung bestätigen

All das findet man auch beim Veganismus wieder oder zumindest eine Neigung bzw. die Gefahr zu bestimmten dieser Punkte. Es ist, wie bei allen Dinge, die im Grunde gut sind oder zumindest gute Ansätze haben, die Leute, die es zu ernst nehmen und sich mit ihrer Emotionalität hineinsteigern, machen schlussendlich alles kaputt.

Und was lernen wir nun aus all dem Kopfchaos und meinen wirren Gedanken? Liebe Veganer, investiert eure Energie darin darüber aufzuklären, wie man sich wirklich nahrhaft ernährt, ohne Nährstoffmängel, statt zu versuchen andere Menschen zu überzeugen.

Es gibt starke, sehr starke Argumente, die für den Veganismus sprechen. Aber übertreiben und behaupten, eine tierproduktfreie Ernährung wäre das einzig natürliche brauchen wir nun auch nicht.

Dieses emotionale hineinsteigern, führt nur dazu, dass sich die Fronten versteifen und überzeugte Fleischesser sich am Ende aus Protest erst recht ihre doppelte Portion Schnitzel gönnen.

Würden alle ein bisschen reduzieren und überdenken, wäre schon eine Menge getan. 

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Mein heutiger Musiktipp ist Avenged Sevenfold, die ich seit einem Jahr immer wieder gerne höre. Sie machen Metalcore, jedoch teilweise sehr melodisch. Also gib der Musik eine Chance, auch wenn du kein Metal magst.

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