01 - »Rosen für Mama«

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„Ich habe dir deine Lieblings Blumen mitgebracht, Mama.", meinte ich und stellte die Rosen auf ihr Grab. Schwer schluckte ich runter. Ich setzte mich auf den Boden und schaute stumm ihr Grabstein an.

Medina Delil 1979 - 2009

Bitterlich biss ich mir auf die Lippe. Wieso Mama? Wieso hast du mich verlassen?

Sie ist letztendlich ein Mal gestorben, doch ich sterbe jeden Tag. Verdammte neun Jahre ist es nun her, Mama. Mein Herz schlug immer schneller, als ich verblasst an ihr glückliches Lächeln zurückdenke.

„Nur wegen diesen dummen Fehler, Mama. Ich vermisse dich.", schluchzte ich. „Er war es nicht wert gewesen, Mama.", eine Träne rollt meine Wange runter.

Dieser Friedhof ist der einzige Ort, an dem ich meine Schwäche freien Lauf lasse. Sonst bin ich immer kalt und gefühllos und habe meine undurchbrechliche Maske auf.

Mit trockenem Hals blicke ich auf meine ineinander gefalteten Hände. Es tut so weh im Herzen. Ich will meine Mutter zurück.

„Wieso hast du dich umgebracht, Mama? Hast du nicht an mich gedacht?", ich schluckte und holte tief Luft. Meine Augen waren die ganze Zeit über geschlossen. „Nur weil Babo dich betrogen hatte? Alles nur aus Rache?", am Ende wurde ich etwas lauter.

Ich bin psychisch am Ende. Kein Psychiater kann mich heilen. „Du lässt mich in dieser vergänglichen Welt alleine verrotten!", ich schulterte meine Tasche und stand auf. Schuldgefühle breiten sich in mir auf.

„Entschuldigung, Mama. Ich wollte nicht laut werden.", schnell wischte ich meine Tränen weg. „Aber es verletzt mich, Babo jeden Tag mit seiner neuen Familie zusehen und daneben zu stehen, als sei man eine Fremde."

Ein kühler Windzug weht mir um meine rote Mähne. Es beruhigt mich. Innerlich bilde ich mir ein, dass es eine Antwort von Mama ist.

Ich fange an zu lächeln. „Mama, ich liebe dich. Und das für immer, genau da.", meinte ich und zeigte auf meine Brust. Sie wird immer ein Platz in meinen Herzen haben.

Es fängt an zu nieseln. Meine Hand halte ich in die Luft und schaue begeistert rauf in den Himmel, als ich einen Blitz aufschlagen sehe. Es ist doch erst zwanzig Uhr und relativ hell.

Erneut fließt eine Träne aus meinem Auge. Mama hat meine Liebe erwidert.

Es ist kurz, ich weiß aber es soll nur euch so reinbringen. Die weiter folgenden Kapiteln werden deutlich länger sein, genau so wie ihr sie auch von meinen anderen Büchern kennt. Sobald ANOTHER CHANCE fertig geschrieben ist, wird es regelmäßig Updates geben.

Hoffe natürlich euch gefällt das erste Kapitel meines Buches 🌹

Deine schönen Augen machen krankWo Geschichten leben. Entdecke jetzt