34 - »Liebe«

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B A R A N

Bevor ich das Haus verlasse, ziehe ich meine Kapuze hoch. Meine Hände verstecke ich in meine Jackentasche, alles in schwarz. Was denn sonst. Schwarz ist meine Farbe. Ich laufe auf mein Auto zu, schnall mich an und fahre los. Kaiserstraße 4. ich fahre bewusst nicht vor ihre Haustür. Sie hatte gestern Geburtstag. Achtzehn Jahre alt. Sie steht vor ihrem Balkon und schaut in die Ferne. Ihre Haare stehen ihr wild übers Gesicht, anders kennt man es nicht. Dieses feuerrote lässt sie was besonderes haben. Dazu noch ihre schön getönte Haut und diese dunklen Augen. Sie weiß nicht, wie hübsch sie eigentlich ist.

„Ach Dunya.", flüstere ich vor mich hin. Ich stelle mein Motor ab und mache mir mein Platz bequem. Gerade habe ich mich dazu entschlossen, sie mir genauer anzuschauen. Jeden Abend das selbe. Jeden Abend fahre ich los, nur um sie sehen zu können. Nur, damit ich sehen kann. Sie raubt mir meine Gedanken. Es ist wie Besessenheit. Egal wie ich mich fühle, ich verbinde es sofort mit Dunya. Sie hat es geschafft, dass sie Kontrolle über meine Emotionen hat. Ich spüre es einfach, wenn sie gerade an mich denkt. Ich sehe sie in meinen Träumen. Egal was ich mache, ich habe nur sie im Kopf. Leicht bedrückt presse ich meine Lippen zusammen. Sie redet ja nicht mehr mit mir. Sie ignoriert mich gekonnt. Nicht mal einen Blick würdigt sie mir. Sie tut so, als würde es mich gar nicht geben. Ich habe noch nie jemanden wie sie kennengelernt. Und ihre Art hat sich über die Jahre nicht verändert. Sie versucht kalt rüber zu kommen, aber jeder weiß, dass sie ein zu großes Herz hat. Ich weiß, dass sie kein Einzelgänger sein weil. Sie braucht nur Zuneigung, will es aber nicht zeigen. Zu sehr ist die Angst groß, im Stich gelassen zu werden. Sie will nicht nochmal jemanden verlieren, den sie liebt. Traurig wird mir klar, dass Tante Medina auch wie eine Mutter für mich war. Eine Mutter, die ich nie hatte. Ich nehme mein Handy zur Hand und wähle Hazims Nummer. Es ist immer noch für mich kaum zu fassen, dass ich einen Bruder habe. Nach dem vierten Piepen nimmt er ab.

„Hat sie gegessen?", frage ich sofort nach. Ich weiß nicht was mit mir passiert, aber ich fühle mich so, als würde ich gleich abheben. Mein Kopf wird leer, ich kriege kaum Luft, wenn ich an sie denke. Scheiße. Sie hat mein Kopf durchgenommen.

„Sie isst seit Tagen nicht mehr richtig.", ich blase sauer die Luft aus. Wieso tut sie sich das selbst an? Sie hat so einen wunderschönen Körper, wofür andere töten würden. Ihre schön fülligen Beine, zusammen mit der breiten Hüfte und der schmalen Taille. Was wünscht sie sich mehr? Sie sieht aus wie eine Frau. Ich verstehe es einfach nicht. Sie ist perfekt.

„Zwing sie, bevor ich selbst komme.", befehle ich. Ich höre Hazim sarkastisch auflachen. Ich verstehe auch schon direkt warum. Sie würde mich umbringen, wenn ich nur das Haus betreten würde. Seitdem wir nicht mehr reden, besuche ich Hazim nicht mehr. Ich lasse Mariam bei ihm ab und hole sie wieder ab, begrüße Khalil und Semra, aber sonst nichts. Sie will ihre Ruhe von mir und diese bekommt sie auch vollkommen. Naja, sie muss ja nicht wissen, dass ich alles nachkontrolliere.

„Wir beide sind tot, wenn sie herausfindet, dass du sie ausspionierst und ich dir dabei helfe.", sagt er noch zuletzt, bevor er auflegt. Mein Blick hat sich immer noch nicht von ihr gewendet. Sie wischt sich übers Gesicht. Es sieht so aus, als hätte sie geweint. Ich bin wie eingefroren. Dennoch taue ich schnell wieder auf und öffne meine Autotür. Der Rest passiert, ohne dass ich weiter denke. Ich laufe auf das Haus zu, jetzt sieht sie mich. Ihre wunderschönen dunklen Augen blicken direkt in meine. Ohne dass ich was sage, laufe ich auf den Rasen und schaue penetrant in ihre Augen. Genau das habe ich vermisst. Ich brauche es jetzt. Egal was jetzt kommt, dafür hat es sich gelohnt. Selbst wenn sie jetzt weiß, dass ich sie ausspioniere, das war es mir wert.

„Was machst du hier?", kommt es nasal von Dunya. Ich wusste es doch.

„Bin zufällig vorbeigefahren.", gebe ich normal von mir. Wenn sie doch bloß wüsste, dass es in meinem Inneren gerade tanzt. Ihre Augenbrauen heben sich in die Höhe, keinen Moment später verlässt sie mich. Sie ist wieder rein. Niedergeschlagen laufe ich langsam wieder zurück zum Auto.

„Baran!", höre ich sie meinen Namen rufen. Mein Herz blüht auf. Ich will es ihr sagen. Ich will ihr sagen, dass ich sie liebe. Dass mir diese scheiß Bahar egal ist und ich nur Augen für sie habe. Ich will es ihr so sehr sagen, dass ich platzen könnte. Also drehe ich mich zu ihr um und sehe wie sie vor der Tür auf mich wartet.

Ich laufe auf sie zu. Wir kommen uns immer näher. Sie bleibt stehen, aber ich laufe immer näher auf sie zu. Sobald ich sie berühre, lege ich meine Hände auf ihre Hüften ab. Ich ziehe sie zu mir. Ganz eng, sodass sie keine andere Wahl hat, als ihre Hände auf meine Brust abzulegen. Sie versucht mich wegzudrücken, doch sie kriegt es nicht hin. Sie will platz zwischen und schaffen, boxt mit ihrer kleinen Faust gegen meine Brust, doch das bringt mich nur zum Grinsen. Ich bin doch verrückt. Wie kann ich sie nicht sofort zu Mein machen? Wieso habe ich zugelassen, dass sie mich hasst? Ohne weiter nachzudenken lege ich meine Stirn auf ihre und schaue ihr konstant in die Augen. Sie funkeln auf.

„Ich liebe dich, Dunya."

Ich schüttle den Kopf. Sie steht immer noch vor der Haustür und wartet, bis ich mich bewege. Ach, das wäre doch nur zu schön gewesen. Ich will sie berühren. In meinen Armen haben und nie wieder loslassen.

Aber dann würde ich alles nur noch schlimmer machen.




🤓🤓🤓🤓

Naaaa ??????????? WER HAT MICH VERMISST?

Sorrrreeeeyyyyyyy aber ich bin halt faul 😔

Egal dafür habt ihr einen lieben Baran heute

NICHT KORRIGIERT

Deine schönen Augen machen krankWo Geschichten leben. Entdecke jetzt