Chapter II

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Ich wache mitten in der Nacht auf, seltsam benebelt, es ist noch stockdunkel.
Kurz bleibe ich noch liegen, dann schwinge ich die Beine aus dem Bett und setze mich auf.
Demotiviert bleibe ich einfach sitzen. “Hello, Princess”, begrüßt mich plötzlich eine Stimme.
Ich schrecke zusammen und schreie auf.
Aus der knackenden Korbliege in meinem Zimmer steht eine Person auf.
Ich hechte wieder aufs Bett und greife die mörderischste Waffe, die es jemals gab;
einen Plüschhasen.
Panisch schleudere ich ihn auf die Person, die ihn lässig fängt.
Scheiße!
Bevor ich nach dem Kissen greifen kann, packt der Fremde mein Handgelenk und drückt es gegen die Wand.
"Sch, don't be scared..."
Plötzlich erkenne ich die Stimme.
"Aaron?!"
Jetzt will ich noch lauter schreien.
"Right, little one."
Alles dreht sich.
Aaron?
Aaron Taylor-Johnson?
In meinem Bett?!
Wie bei allen Göttern kann das sein?!
Ich spüre seine andere Hand auf meiner Wange.
Oh Gott.
Sofort habe ich überall Gänsehaut.
Schon, dass er mir so nahe ist, mich so liebevoll berührt, lässt mich schneller atmen.
Er lacht leise und lässt mein Handgelenk los, um mich nun mit beiden Händen näher zu sich zu ziehen.
Ich vergesse alles um mich herum, was leicht ist, weil ich in der Dunkelheit eh nichts sehe.
Schnell hebe ich die Hände und vergrabe sie in seinen dunklen Locken.
Aaron beugt sich über mich und ich spüre seinen Atem auf den Lippen.
Vorsichtig ziehe ich ihn an den Haaren näher zu mir.
Kurz bevor er mich küsst, unterbricht uns ein schrilles Piepsen.
Mit einem mal ist er verschwunden.
Statt in seine Haaren kralle ich mich auf ein Kissen auf meiner Brust.
Och nö!
Der Wecker piepst noch immer.
Ich schmeiße ihn auf den Boden, doch das hält ihn nicht davon ab.
Genervt greife ich ihn und schalte ihn aus.
"Drecksding!", beschimpfe ich ihn und schmeiße ihn wieder hin.
Noch schlechter gelaunt als sonst an einem Montagmorgen mache ich mich fertig für die Schule.
Im Bus treffe ich auf Jule, eine Freundin, die genau wie ich ziemlich fertig ist.
Wir lernen bis zur letzten Minute, unsere Abiturprüfungen stehen an.
Mir fehlen nicht Mal mehr viele, im Moment nur noch zwei, ab heute Abend nur noch eine.
Dann bin ich durch mit der Oberschule.
Im Moment kommt alles kurz auf knapp, Prüfungen, der Abiball, Ferien...
Keinem würde auffallen, das ich schlecht wegen eines Traums gelaunt bin.
Die Prüfung kommt mir sogar recht gut vor, was erstaunlich ist, da ich das Lernen vielleicht ein bisschen vernachlässigt habe.
Am Nachmittag befiehlt mir Jule geradezu noch einmal mit Schwimmen zu gehen.
Wir fahren mit den Fahrrädern zum See in der Nähe, an unseren geheimen Platz.
Diesen könnte man als kleinen Strand, halb verborgen von einer Trauerweide beschreiben, doch in Wirklichkeit war er viel mehr.
Früher konnten Jule und ich hier mit Feen oder halt mit Aaron und ihrem Schwarm Tom Hiddleston Tee trinken.
Im Moment schwimmen wir tatsächlich nur noch. 
Nach einer Weile gehe ich wieder ans Ufer, Jule hat sich fest in den Kopf gesetzt einen Fisch zu fangen und taucht durch den See, während ich ein wenig auf meinem Handy durch die News scrolle.
Tatsächlich finde ich bald etwas sehr interessantes;
"Aaron Taylor-Johnson und Sam Taylor-Johnson im Konflikt"
Sofort klicke ich darauf und lese mir den Artikel durch.
Aaron und Sam sollen oft Streit haben, die Themen sind unklar.
Sofort rufe nach Jule, die auch direkt auftaucht.
"Was denn?"
Ich springe zu ihr in den See und erzähle ihr alles.
"Die dumme alte Kuh wird abserviert!", rufe ich, durchs Wasser tanzend.
Jule lacht mit, vielleicht auch nur weil ich albern aussehe.
In den nächsten zwei Wochen verschärfen sich die Streitigkeiten zwischen den Beiden, immer wieder gibt es Amateurvideos, wie sie sich in der Öffentlichkeit streiten und das bringt mich jedes Mal zum grinsen.
Ich weiß, man sollte sich nicht am Leid anderer erfreuen, aber solange es Sam trifft, kann ich echt nicht anders.
Hatte ich das schon erwähnt?
Nein?
Ich hasse Sam Taylor-Johnson.
Und nach genau zweieinhalb Wochen kam dann der alles verändernde Artikel:
"Aaron Taylor-Johnson nach Trennung spurlos verschwunden."

So, ab dem nächsten Kapitel werdet ihr dann mit Klischees zugebombt. Viel Spaß, bis denne, eure Emma!

Actual fuck? Why me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt