Chapter III

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Wie? Spurlos verschwunden?
Das kann doch gar nicht sein!
Wohin?
Warum?
Fragen tummeln sich in meinem Kopf wie die Mücken in warmen Sommernächten.
Sofort rufe ich Jule an.
"Können wir zum See?"
"Klar...!
Warum so plötzlich?"
"Äh..."
Was soll ich denn jetzt antworten?
"Ich will nur schwimmen gehen...!"
Sie lacht ein bisschen schadenfroh.
"Jaja, wer's glaubt.
Suuuper Schauspielerin, Izzy."
"Ja oder nein?"
"Ja, schon okay!"
Ich packe alles zusammen und schnalle die Sachen auf mein Rad.
So schnell wie möglich radele ich zum See, was sich als sinnlos erweist.
Ich bin vor Jule da.
Als ich unseren winzigen Geheimstrand ansteuere, bemerke ich mit Schrecken, das dort schon jemand ist.
Ein Mann liegt am Strand und scheint zu schlafen.
Plötzlich klappert Jule auf ihrem Rad heran.
Ich halte sie zurück, bevor sie irgendetwas laut herumposaunt und den Mann weckt.
Schnell und möglichst leise mache ich sie auf ihn aufmerksam.
"Boah, was bildet der sich denn bitte ein, die Schlumpfnase, das ist unser Strand!"
"Schhht!",
fauche ich und halte ihr die Hand vor den Mund,
"I- ich glaub, das ist Aaron."
Jule schlägt meine Hand weg und duckt sich nun auch in das Gebüsch, welches den Strand zum Weg hin versteckt.
"Wer?"
"Aaron Taylor-Johnson!"
"Ach der Joghurtfritze in den du dich verknallt hast?"
Verwirrt starre ich sie an.
Wegen diesen Spitznamen frage ich schon gar nicht mehr.
"Was mach ich denn jetzt?"
Jule zuckt die Schultern.
"Geh halt hin und sprich ihn an?"
"Nein!"
Sie stöhnt.
"Ja wenn du zu blöd bist!"
Sie atmet genervt aus.
"Bitte!",
flehe ich,
"Ich hab dir doch auch geholfen, als Tom Emma, diese Bitch, geheiratet hat!"
"Dann versuch doch erstmal, rauszufinden, ob er es auch wirklich ist."
Ich hapere kurz mit mir selbst, dann schleiche ich mich durch das Gebüsch.
Langsam taste ich mich am Stamm der Trauerweide entlang und balanciere über die Wurzeln.
Ich werde mir immer klarer.
Das ist er doch!
Das ist er doch!
Das ist- FUCK!
Unkonzentriert trete ich auf eine glitschige Wurzel und fliege rücklinks in den See.
Au.
Wo das Wasser flach ist, ragen scharfe Steine hoch und treffen meinen Rücken.
Entsetzt über den Schmerz und das plötzliche Wasser in den Lungen habe ich das Gefühl, zu ertrinken und werde orientierungslos und panisch.
Ich weiß nicht mehr, wo oben und unten ist, bis mich plötzlich zwei Hände packen, eine an der Schulter, eine in der Kniekehle.
Hustend schnappe ich nach Luft und weine hilflos.
Erst als ich sanft in den Sand gelegt werde, wage ich, meine Augen zu öffnen...
Und weiß nicht, ob ich es bereuhen soll.
Die Augen, die zurückschauen, sind grün-blau und warm, aber irgendwie durchdringend.
Kein Zweifel.
Das ist Aaron.
Verdammte Axt.
"Are you okay?",
keucht er und streicht mir das nasse Haar aus dem Gesicht.
Will er jetzt Mund-zu-Mund machen?!
Das überleb ich nicht!
Ich schreie auf.
Er legt mir eine Hand unter den Kopf und hebt meinen Körper in eine sitzende Haltung.
Mit einem Aufschrei hechte ich aus seinen Armen, falle um und kippe in den Sand.
"Hold still!",
befiehlt er.
Ich gehorche.
Was mach ich hier?!
Was passiert hier?!
Was?!
Was?!
Was?!
"Chill! It's okay."
Ich spucke Wasser aus.
Wo kommt das denn her?
Plötzlich erlange ich die Kontrolle über meinen Körper zurück.
Aber das macht es nicht besser.
"Äh... Äh... Th- thank... Sorry... Äh... Thank you!",
stottere ich rum.
Was sucht der hier?!
"I-i have to go!"
Schnell springe ich auf und flüchte.
Als ich Jule im Gebüsch wieder treffe, kichert sie.
"Was?"
"Du hast das ja so versaut!"

*Klischeeexplosion*
Ich hab euch gewarnt...
Und sorry dass das Kapitel so kurz ist.
Mir fehlt echt die Inspiration...

Actual fuck? Why me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt