Kapitel 13

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Aber wer hätte schon wissen können, dass diese Nacht meine Schlimmste wird?

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Durch meinen Wecker wurde ich unsanft geweckt. Ein genervtes Seufzen stieß ich daraufhin aus. Qualvoll drehte ich mich auf meinen Rücken und schlug auf den Wecker. Der soll endlich Ruhe geben. Diesen Wunsch wurde mir auch erfüllt aber ich bezweifle, dass dieses nervtötende Ding noch funktioniert. Auch wenn ich wusste, dass ich gleich zur Schule muss, blieb ich liegen. Zu stark waren die Schmerzen, die ich über Nacht erleiden musste. Ich kann mir gut vorstellen, dass mein ganzer Körper mit blau, roten und lilanen Flecken übersehnt und dazu mein Rücken mit tiefen langen Kratzer verziert sind. Es tut schrecklich weh und wem darf ich das verdanken?

Nach weiteren zehn Minuten setzte ich mich langsam auf, aufpassend, dass mir kein Wimmern oder Keuchen über die Lippen kommt. Weitere zwei Minuten brauchte ich um aufzustehen und mich anzuziehen, darauf bedacht, dass ich ja keine falschen Bewegungen mache und der Schmerz noch in einem auszuhaltenden Bereich blieb. Im Bad zog ich meine täglichen Dinge durch, wie Zähne putzen und der ganze Mist. Ich nahm noch meine Schultasche und verließ das Haus. Auch wenn ich genau wusste, dass ich zu spät bin und eine böse Lehrerin auf mich wartet, lief ich langsam und in einem angenehmen Tempo.

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Ohne einen Blick der Lehrerin oder der Klasse zu schenken, ging ich nach hinten auf meinen Platz. Die dummen Sprüche von meiner Lehrerin und ihre grimmigen Blicke ignorierte ich. Viel mehr lagen meine Gedanken an gestern Nachmittag. Jungkook war gestern bei mir. Freiwillig. Aber wieso? Hat er ein schlechtes Gewissen? Oder ist das nur so ein dummer Streich von ihm und seinen Freunden? Verletzt senkte ich den Kopf. Bestimmt ist das alles nur ein Scherz von ihnen. Ich sollte mir keine Hoffnungen machen. Merk dir das endlich Taehyung. Die Freundschaft ist vorbei.

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Mein Blick fiel heute schon zum zwanzigsten Mal zur Uhr. In zwei Minuten gongt es zur Pause. Ich möchte einer der ersten sein, der das Klassenzimmer verlässt, denn ich möchte nicht Jungkook über den Weg laufen. Es reicht mir schon, dass ich ihn jeden Tag in der Klasse sehen muss.
Pünktlich zur Pause stürmte ich aus dem Klassenzimmer, raus auf den Pausenhof, nur um mir eine Parkbank etwas am Rande des Schulgelände zu ergattern.

Nach und nach füllte sich der Hof mit Schüler, jedoch waren sie mir total egal. Mein Blick viel sofort auf den Schwarzhaarigen. Er stand mit seinen Hyungs in einem Kreis, jedoch schien es so, als wenn er ihnen garnicht zuhören würde, sondern viel mehr nach etwas suchte. Denn seine Augen huschten quer über die vielen Schüler, bis er an mir hängen blieb. Ich spürte seinen Blick genau, was mich verunsicheren ließ. Ich machte mich etwas kleiner. Das war mir als unangenehm.
Muss er mich so anstarren?!
Kann er nicht irgendjemand anderen anstarren?!

Doch plötzlich winkte er mich zu ihm.

𝐎𝐔𝐓𝐑𝐎: 𝐓𝐄𝐀𝐑 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt