Blind..

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"jetzt sag schon! Der besten Freundin erzählt man doch alles." mit Freude versuchte ich sie zum Reden zu bringen. Ich war einfach viel zu neugierig. "Natürlich! Aber da gibt es nichts zu erzählen...er hat mich abgewiesen..." schüchtern blickte sie auf ihre Hände, die sie nervös auf ihren Schenkel knetete. Fassungslos hielt ich die Luft an, bis ich begann zu reden. "Wie kann er jemand so hübsches bloß einen Korb geben?" nur schwach schüttelte sie ihren Kopf, fast als hätte sie ihren Kopf gar nicht bewegt. Nur leise hörte ich wie sie etwas sagte, sprach zu sich selber. "Ich bin nicht hübsch.."

Ich verstehe es nicht. Wie konnte ich bloß so blind sein? Warum hatte ich nie etwas zu bezweifeln?

"Hör mal, eine schlechte Note ist nicht schlimm. Überhaupt nicht, jeder hat mal schlechte Noten." aufmunternd Strich ich ihr über ihren Arm, zog sie in eine leichte Umarmung. "Du weißt wie meine Eltern reagieren..Bei einer schlechten Note bin ich für sie dumm." ich drückte sie fester an mich. "So darfst du nicht denken. Noten sagen nichts über deine Intelligent aus, dass tust du selber." Ich hörte ein schluchzen und wusste sofort, dass es von ihr kam. So gut es ging, nahm ich sie noch enger in eine Umarmung. Ich möchte nicht, dass sie so traurig ist.

Hätte ich bloß alles addiert, würde ich es bereits früher wissen können! Und es aufhalten...

"Ich muss noch auf die Toilette. Du kannst schonmal vorgehen, ich komme gleich nach." kurz kicherte ich. "Wie immer." ich bewegte mich zur Tür der Umkleide und öffnete diese bereits. "Aber bitte Beil dich, der Sportunterricht beginnt gleich!" fröhlich winkte ich ihr noch zu, bevor ich aus der Umkleide ging und runter zur Sporthalle lief. Als sie unten noch rechtzeitig ankam, war sie wie sonst auch immer bekleidet. Sportliche Shorts aber einen Dünnen Pulli an." Ist dir nicht heiß? Ich würde in deinem Outfit sterben!" leise flüsterte ich zu ihr, als die Sportlehrerin uns erklärte, was wir heute den machen würden. "Ich finde es gut so..." was sie danach noch sagte konnte ich meinem Gehör keinen glauben schenken, ich habe mich bestimmt verhört. "... Ich möchte auch... Sterben.." sie sprach so leise und plötzlich, dass ich mich nur verhört haben kann! Anders kann ich mir das nicht erklären.

Heutzutage schon. Wieso habe ich damals nicht bereits nachgefragt?

"Du isst seit kurzem immer nur Salat. Damit hast du doch keine ausgewogene Ernährung!" mit einem Lächeln fügte ich mir die Gabel in den Mund. "mhh, die Nudeln schmecken echt gut! Willst du nicht probieren?" ich streckte ihr meine Gabel hingegen. Aber sie Schüttelte nur mit den Kopf. Unter den Tisch knetete sie ihre Hände. Ihr Blick war schon seit der Mittagspause auf den Händen gerichtet. "Früher haben wir immer gegenseitig vom anderen Probiert. Das hat immer so einen Spaß gemacht!" ein kurzes Lächeln erschien auf ihren Lippen. "Ja, das haben wir gemacht. Warum haben wir eigentlich aufgehört?" sie blickte weiterhin auf ihre Hände. Kurz überlegte ich während ich die nächste Portion in meinen Mund schob. "Ich glaube, es lag daran, dass alle behaupteten wir seien ein Paar.." sie kicherte kurz, so ansteckend das war begann ich zu lachen. "Es wurde auch unangenehm, findest du nicht auch?" nachdenklich blickte ich gegen die Decke. "Ich fand amüsant." ein einfaches mhm kam von ihr.

Da hat sie nach einer langen Zeit wieder begonnen zu lachen, aufgefallen ist es mir nicht. Kann man sagen, dass ich Blind bin?

"Was? Ihr meint das doch nicht ernst, oder? Ihr verarscht mich!" fassungslos hielt ich das Telefon in der Hand. "Nein... Ich bin... Ich bin selber schockiert." Ich wollte weinen, aber nichts geschah. Es ist als seien meine Emotionen mit einem Schalter ausgeschalten worden. "Sie kann nicht tot sein...Warum tat sie das?" voller Hoffnung auf eine Antwort, die mich zufrieden stellen würde, wartete ich gespannt. "da lag nur ein Zettel..." voller Trauer wartete ich gespannt bis sie weiter redete. "Es steht alles im Tagebuch, fragt Amelie, sie kennt das Passworts. "

Im Tagebuch stand alles, alles warum sie das tat, wie sie sich täglich gefühlt hat und Unbewusst, wie ich es nie gesehen habe. Ich hätte das verhindern können. Ihr helfen. Sie hätte durch mich noch am Leben sein können.

-(702Wörter)Engelswörter-

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(geschrieben: 4.7.18/ veröffentlicht: 4.7.18)

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