Stimme Der Stummen 2/3

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Ängstlich betrachtete ich ihn. Er liegt, angeschlossen an mehreren Geräten, in einem Krankenbett. Fest umschloss ich seine Hand, hoffte auf das demnächst erwarteten Aufwachen. Ich machte mir sorgen, er ist einfach umgekippt, hat die Farbe verloren und bewegte sich nicht. Nur eines hat er gesagt, nur eines. Und das bringt mich zum verzweifeln. Was hatte er für Geheimnisse, die ihm ins Krankenhaus brachten? Er hat mir gegenüber nie etwas dergleichen erwähnt, ich hatte wohl noch kein großes Vertrauen zu ihm aufgebaut. Dabei war ich vollständig unter seiner Hand, ihm kann ich alles erzählen. Wirklich alles. Bereits mehrmals davor machte ich viele Anspielungen auf das größte Geheimnis gegenüber ihm. Immer als wir uns trafen machte ich Anspielungen, selbst als wir uns nicht sahen. Während des ganzes Jahres machte ich welche, aber ausgerechnet an dem Tag, wo ich es ihm erzählen wollte, passierte es. Als wolle das Schicksal uns trennen. Die Liebe zu ihm verhindern. Vielleicht sogar die gegenseitige Liebe, nein. Dabei bin ich mir sicher. Ich war mir sicher, er würde meine Liebe erwidern. All meinen Mut sammelte ich an diesem Tag und hoffte, dass meine Vermutung Stimmen wurde. Aber... Dazu kam es nie. Ein lautes Atem erklang, weswegen mein Blick direkt in das Gesicht Patricks wankte. Er schlief tief und fest. Was er hatte wussten die ärzte, aber ich war nur ein Freund. Ich dürfte es nicht erfahren, solange sie keine Erlaubnis einer nahestehenden Person bekommen haben. Am besten wäre natürlich Patrick selbst, der schlief jedoch noch. Die Eltern von ihm waren bereits auf den Weg. Oft hatte mir Patrick Bilder von seinen Eltern gezeigt und immer erkannt ich eine ähnlichkeit. Die Augen, Nase und Wangen seines Vaters, die wunderschönen Lippen seiner Mutter. Wie sehr ich doch die von Patrick küssen möchte. Dachte nur noch an seine Lippen und musste mir selber widerstehen ihn einfach zu küssen. Bis mir der Gedanke kam, dass es der letzte Augenblick sein könnte, wo ich die Möglichkeit dazu hatte. Ich rang mit mir selbst. Ein Kuss den er nie mitbekam, Ist das wirklich gerecht? So sehr ich das auch wollte, ich konnte es nicht. Er soll nichts machen, was er nicht machen will. Ein schneller Blick auf mein Handy verriet mir, dass die Besucherzeit gleich enden würde. Wieder nahm ich seine Hand in meine. Kurz bevor ich letztendlich ging, verabschiedete ich mich. "Ich muss leider gehen, hoffentlich wachst Du bald auf." mit Leichtigkeit beugte ich mich über ihn und war kurz davor ihn zu küssen. Wieder stand die Versuchung da. Jedoch änderte ich meine Meinung nicht. Mein Kuss landete auf seine Stirn. "Wir sehen uns morgen."

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Haha, Geschafft! Jedoch habe ich es fast vergessen 😅 hier bitteschön der zweite Teil.

Kritik? Verbesserungsvorschläge? Wünsche euch einen schönen restlichen Tag!

(geschrieben: 23.10.18 / veröffentlicht: 15.12.18)

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