Kapitel 13

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Harry

'Wenn du stirbst, sterbe ich auch'

Er meint das ernst! Das ist kein Spaß...ich kann nicht zulassen, dass Louis wegen mir was passiert! Ich werde das hier durchstehen und kämpfen, ich muss es einfach schaffen! Eines Tages werden wir uns wieder im Arm halten können und ich werde ihn nie wieder loslassen!

Louis ist schon seit einer Weile wieder draußen, in der Zwischenzeit waren die Jungs jeder einzeln noch einmal hier. Liam hat mir versprochen auf Louis aufzupassen während ich weg bin. Er meinte, dass egal was passiert, Louis wird nie alleine sein. Das beruhigt mich etwas, auch wenn ich lieber derjenige wäre, der auf ihn aufpasst. Auch Niall und Zayn versuchen mich irgendwie aufzumuntern, aber man merkt ihnen die Betrübtheit deutlich an.

Ich merke, dass Gemma mein Zimmer betritt, sie lässt sich an dem Geruch ihres Perfumes erkennen. Ich spüre wie sich das Bett neben mir senkt und sie fängt an zu reden: "Hey...Gott, das fühlt sich seltsam an! Ich weiß, dass du es schaffen kannst, okay? Bitte, wir vermissen dich alle wahnsinnig! Bitte komm zurück!" Ich höre sie weinen, es bricht mir das Herz alle so zu erleben! "Du bist der beste Bruder den man sich wünschen kann! Ich bin so stolz auf dich und ich hoffe du weißt das! Ich hab dich lieb!" Und auch sie kuschelt sich so vorsichtig wie möglich an mich.

Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren, doch zwischen einigen Besuchern höre ich eine der Krankenschwestern sagen: "Es ist gleich sechs Uhr und Harry hatte heute viel Stress! Ich schlage vor sie kommen morgen wieder, wie müssen noch einige Untersuchungen machen!" Verständnisvolles Murmeln, Türen gehen auf und schließen sich wieder, endlich Stille. Wenn man nichts sehen kann, werden so viel Geräusche irgendwann doch sehr anstrengend!

Louis

Ich liege im Krankenhausbett, meine Uhr zeigt 23:28h an und ich kann nicht schlafen. Der Arzt hat mir erklärt wie ich die Wunden zuhause am besten behandeln kann, so dass es möglich unauffällige Narben gibt. Mir sind die Narben egal, ich will Harry zurück! Ich kann die Blumen riechen, die Anne und Gemma mir ans Bett gebracht haben. Auch die Blumen sind mir egal. Die Heizung ist auf höchster Stufe eingestellt, ich schwitze wie verrückt unter dieser Decke. Aber auch das ist mir egal. Mir ist gerade alles egal. Ich befinde mich in einem Stadium zwischen Wachsein und Schlafen, die Wand anstarrend versuche ich mich auf die ruhige Musik aus meinen Kopfhörern zu konzentrieren. Ich höre einige Audios, die Harry mir mal geschickt hat.

Don't let me, don't let me go
'cause I'm tired of sleeping alone...

Es ist wunderschön! Der Klang von Harrys Stimme treibt mir Tränen in die Augen. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals und ich wange schon wieder an zu weinen. Ich bin dieses Geheule so was von leid! Langsam dämmere ich ich in eine Welt aus wirren Träumen, Schuldgefühlen und Angst. "Es ist deine Schuld!" Immer wieder taucht dieser Satz in meinen Träumen auf. "Es ist deine Schuld!" Auch Anne, die mich vorwurfsvoll ansieht und sich dann plötzlich in Harry verwandelt, ist kein unbekanntes Bild mehr.

"Bitte geh nicht!", von meinem eigenen Geschrei geweckt schrecke ich schweißgebadet hoch. Noch immer weinend stehe ich auf und schlurfe in das angrenzende Badezimmer. Mein Spiegelbild ist erschrecken! Ich habe rote, dicke Augen und starke Augenringe, meine Haut ist so blass wie nie zuvor. Ich spritze mir eine handvoll Wasser ins Gesicht und trinke einen Schluck. Als ich wieder zurück in meinem Bett liege zeigt meine Uhr 03:24h an. Den Rest der Nacht schaffe ich es kein Auge zuzumachen.

Später am Tag, es gab bereits Frühstück und Mittagessen, von welchen ich keinen Bissen runter bekam, sitzen die Jungs auf meinem Bett und versuchen das Gespräch möglichst normal zu halten. "Wie geht es den Fans?", frage ich. "Naja, sie wussten jetzt drei Tage lang nicht was los ist, es wäre gut wenn wir ihnen sagen was passiert ist, es sind die wildesten Spekulationen entstanden!", informiert mich Liam. "Ja okay, ich würde ihnen sagen was Sache ist, aber vorsichtig...meine Situation müssen wir ja nicht unbedingt erwähnen!" Die Jungs nicken verständnisvoll. "Ich klär das kurz mit dem Management ab", meint Niall und geht raus um zu telefonieren. Auch Liam verschwindet um mit Anne zu reden. Zayn seufzt und ich sehe, dass er fast weint. "Ist okay!", sage ich und drücke ihn an mich.

Zehn Minuten später stehen sie wieder neben mir und wir überlegen wie wir es machen sollen. Zayn meldet sich zu Wort: "Ich würde sagen wir machen es auf Instagram und Twitter, nicht vor einer Kamera. Wir können auf Instagram einfach einen Text als Bild hochladen alles erklären, genau so auf Twitter" "Wenn das nicht zu unpersönlich ist..", murmel ich. "Wir haben kaum eine andere Wahl, keiner von uns ist gerade in dem Zustand vor laufender Kamera sowas zu erklären! Ich kann mich ja dann kurz ausklinken und einige Fanfragen beantworten!", stellt sich Liam zur Verfügung.

Gesagt, getan:

Hello guys,

you've probably already noticed that something isn't how it should be right now. We had to cancel concerts and we're really sorry about that, but there's a reason: Harry just had a car accident and he's in a coma. We are telling you this because we don't wanna lie to you and we hope you don't worry to much! He is stable and we are sure that he's gonna make it! He is such a strong person and we know he will fight his way trough this! The rest of the tour is cancelled, we are really sorry about that but under these circumstances it's not possible to even go out in public. We know the news seem devastating but it is going to work out and whatever happens, we will always love you! In these hard times it would be nice if we and our families could get a little bit of privacy. We know that you're worried but of course this is shocking for us, too. Together we'll make it trough this, no matter what!

Love, Niall, Liam, Zayn and Louis xxxx

Und es ist gepostet.

Fast sofort bekommen wir Tonnen von Nachrichten, alle machen sich Sorgen. Doch für mich wird gerade alles zu viel. Die Realität trifft mich wie ein eiserner Schlag, jetzt da jeder Bescheid weiß, gibt es kein Leugnen mehr, auf keine Weise.

Plötzlich höre ich schnelle Schritte auf dem Gang, laute Stimmen kommen an uns vorbei. Wir verstummen bis Niall auf einmal sagt: "Die gehen in Harrys Zimmer!" Sofort sind wir auf den Beinen, fast gleichzeitig rennen wir los! Alles in meinem Kopf fokussiert sich gerade auf einen Gedanken: Was ist passiert? Außer Atem stehen wir im Flur und öffnen die Tür zu Harrys Zimmer. "Sir, ich muss sie bitten das Zimmer zu verlassen!", werde ich, der als Erster im Raum steht, direkt angefahren. "Das ist mein Freund!", rufe ich laut. "Es tut mir leid, ich kann sie nicht reinlassen!" Trotzig dränge ich mich an ihm vorbei, der Anblick ist erschreckend! Ich werde nach hinten gerissen, der Raum dreht sich und ich spüre, wie ich noch bevor ich auf dem Boden aufkomme ohnmächtig bin. In meinem Kopf ist das Bild von Harry eingebrannt, wir die Ärzte versuchen ihn wiederzubeleben.

Sorry, dass es immer so lange dauert! Ich habe zur Zeit wirklich viel Stress gehabt. Ich konnte leider keine Kapitel mehr vorschreiben, aber in zwei Wochen habe ich endlich Ferien und dann kommen wieder regelmäßig Updates, versprochen!


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