Kakashi's Perspektive
Es war alles so dunkel. Kein Licht. Die anderen waren verschwunden. Egal wie oft ich mich drehte und wohin ich auch schaute, ich war allein an diesem kalten, einsamen Ort.
Plötzlich schwebte ein Lichtpartikel an mir vorbei, welcher sich von dem Schwarz, welches mich umgab, deutlich abhob. Meine Augen folgten diesem neugierig und als er ein paar Meter vor mir war, blieb er plötzlich an Ort und Stelle und begann größer zu werden. Dies blendete so sehr, dass ich meine Hände vor meine Augen halten musste, doch als ich sie nach ein paar Sekunden schließlich wieder herunter nahm, war alles anders. Ich befand mich in einer Höhle. Staub wirbelte in der Luft, welcher die Sicht stark erschwerte. Doch als dieser sich gelegt hatte und ich wieder etwas sehen konnte, war es nicht das, was ich hatte sehen wollen.
Es war die Höhle, in welcher mein bester und einziger Freund seinen Tod gefunden hatte und vor meinen Augen spielte sich selbiges Szenario genau in diesem Moment nocheinmal ab. Obito, zur Hälfte begraben unter einem schweren Felsbrocken, Rin, welche sich erschrocken die Hände vor den Mund presste und der Tränen über die Wangen sttömten ... ich, der am Boden saß ... und gar nichts tat...
Obito, welcher seine letzten Worte an mich richtete, Rin, welche mir trotz des schnerzlichen Verlusts sein Sharingan-Auge implantierte, und ich ... der nichts tat ... außer leere Versprechungen an meinen sterbenden Freund zu geben...
Ich sah ein zweites Mal, wie mein bester und einziger Freund unter den einstürzenden Felsbrocken begraben wurde, verspürte den gleichen Schmerz, die gleiche Trauer, den gleichen Selbsthass.
Die Umgebung färbte sich erneut in Schwarz, nur um kurz darauf wieder sichtbar zu werden. Nun befand ich mich auf einem Schlachtfeld, und oh - ich wusste genau, welches Schlachtfeld dies war, was hier passiert war, was hier passieren würde...
Vor mir spielte sich die gleiche, grauenhafte Szene ab, wie ich sie in Erinnerung hatte, das Ereignis, welches mich zu dem Mörder meiner besten Freundin und Team-Kameradin machen sollte, gemacht hatte.
Ich konnte genau erkennen, wie ich die Fingerzeichen formte. Es schien sich alles in Zeitlupe abzuspielen... Wie ich nach vorn stürmte, meinen Blick starr auf den Feind gerichtet. Wie sich Rin vor mich stellte, in dem Moment, als ich zum finalen Schlag ausholte, und wie sie schließlich von meinem Chidori durchbohrt wurde.
"NEIN!", ich konnte es nicht länger aushalten und kniff meine Augen fest zusammen. Ich musste hier weg!~~~
Sakura's Perspektive
Kurz nachdem wir bei Tazuna angekommen waren und Kakashi-Sensei in eines der Zimmer gebracht hatten, begann ich mich um seine äußeren Wunden zu kümmern. Diese waren nicht besonders schlimm, eher im Gegenteil; die Kopfwunde, sowie die paar kleineren Verletzungen waren schnell versorgt, was mir jedoch eher Sorgen bereitete, war, dass der Sensei bis jetzt noch nicht aufgewacht war, und auch ein paar Stunden später, als Naruto und Sasuke in das Zimmer eintraten, hatte sich an der Situation nicht viel verändert. Sensei Kakashi murmelte zwar ab und zu etwas, was ich jedoch nicht verstand und als einfachen Alptraum abtat.
"Wie geht es dem Sensei?"
"Nun, es hat sich seit unserer Ankunft vor ein paar Stunden nicht viel verändert...", entgegnete ich mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
Doch nach ungefähr einer halben Stunde stummen Herumsitzens verschlechterte sich die Situation plötzlich. Sensei Kakashi wendete sich nun ununterbrochen von einer Seite auf die andere und wir hatten Mühe, ihn ruhig zu halten. Das Murmeln wurde ebenfalls lauter und ich glaubte, einen Namen hören zu können, etwas wie Obi- Obite- Obito?
Doch mir blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, denn plötzlich hörte ich ein Geräusch, ein Knistern, wie als wenn Holz in einem Kamin verbrannt würde. Ich bemerkte gerade noch rechtzeitig, dass dieses Geräusch von unserem Sensei kam, denn als ich auf seine ausgestreckten Hände schaute, konnte ich kleine Blitze sehen tanzen sehen, Centimeter über seinen Handflächen, und ich wich entsetzt ein paar Schritte zurück.
"Naruto, Sasuke, passt auf!", rief ich auch nun beiden zu. Auch sie schienen die Gefahr zu erkennen, denn sie taten es mir gleich und wichen augenblicklich ein paar Schritte zurück.
Sensei Kakashi hatte sich mittlerweile zusammengerollt, seine Knie dicht an seinem Kopf, und zitterte unkontrollierbar. Er hielt sich mit den Händen seinen Kopf und über seinem Körper tanzten weiterhin kleine Blitze, welche von Minute zu Minute stärker und größer zu werden schienen. Alles in allem kam er mir in diesem Zustand eher wie ein hilfloses Kind vor, nicht mehr wie der Sensei, mit dem wir bereits zahllose Missionen erledigt hatten, und ich kam nicht drumherum, Mitleid für ihn zu empfinden. Was auch immer der Sensei gerade träumt, es muss wirklich furchtbar für ihn sein! So hab ich ihn noch nie erlebt.
Plötzlich kam auch Herr Tazuna in das Zimmer hinein gestürmt.
"Was ist denn hier los?", wollte er von uns wissen, doch beim Anblick des Sensei's erstarrte er schlagartig.
"Herr Tazuna, bringen Sie bitte einen Eimer mit warmem Wasser und ein paar Handtücher, und bitte beeilen Sie sich!", rief ich ihm zu, und nach ein paar Sekunden schien er sich aus seiner Schockstarre zu lösen und ging auf schnellstem Wege aus dem Zimmer heraus, nur um im nächsten Moment mit besagten Uttensilien zurückzukommen. Nachdem er diese vorsichtig abgestellt hatte, verließ er schnurstracks das Zimmer, wofür ich ihm im Moment sehr dankbar war.
"Das ist überhaupt nicht gut! Wir müssen irgendwas tun, er muss aufwachen, oder er wird noch einen von uns oder sich selbst verletzen!", rief ich meinen beiden Team-Kollegen zu und diese nickten nur, bevor ihre Blicke wieder zum Sensei glitten.
"Sensei! Sensei Kakashi! Sie müssen aufwachen! Hören Sie mich? Bitte! Sie müssen jetzt aufwachen!".~~~
Kakashi's Perspektive
Wieso hörte es nicht auf?! Wieso konnte ich es nicht stoppen?! Dieser Schmerz ließ mich verrückt werden, die Trauer brachte mich beinahe um den Verstand...
"Wieso...?".
"Obito?!", fragte ich ungläubig.
"Du hast mir ein Versprechen gegeben...", sagte dieser und schaute mich mit einem solch eiskalten, abwertenden Blick an, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. "Du hast versprochen sie zu beschützen... Doch du hast dieses Versprechen gebrochen... Du hast sie umgebracht, Kakashi... Du bist ihr Mörder... Du hast mir das Wertvollste genommen und dafür hasse ich dich! Du bist nichts als Abschaum. Ein wertloses Stück Dreck, dass es nicht verdient, geliebt zu werden... Wieso habe ich dich gerettet, wenn du doch das Problem hinter all dem bist...?".
Ich hatte das Gefühl nicht atmen zu können. Plötzlich schien keine Luft mehr um mich herum zu existieren.
"Du hast mich enttäuscht, Sohn...".
"Tou-san?".
"Ich habe mein Leben für das Wohlergehen meiner Kameraden geopfert und wurde dafür vom gesamten Dorf verachtet... Doch du - du lässt deine Kameraden vor deinen Augen sterben! Ich bin maßlos enttäuscht von dir!".
Ich ging in die Knie und schnappte panisch nach Luft. Das durfte alles nicht war sein!
"Kakashi!".
"M-Minato-Sensei..?!".
"Kakashi, wieso musste Kushina sterben? Du, du hattest den Auftrag, sie zu beschützen! Den Auftrag, sie und mein Kind zu schützen! Du hättest an ihrer Stelle sterben sollen! Nun, da wir beide tot sind, wer wird dann für unser Kind sorgen? Ich hatte dich immer als den Klügsten unter all den Gleichaltrigen eingeschätzt, doch nun sehe ich klar. Ich bin mehr als nur enttäuscht von dir!".
Nein, das durfte alles nicht wahr sein! Wieso endete dies nicht?! Wiedo fand dieser Alptraum kein Ende?! Ich bekam mittlerweile so wenig Luft, dass ich zusammenbrach und nach binnen weniger Sekunden meine Augen geschlossen hatte...
Doch urplötzlich schreckte ich hoch, wie als wäre ich aus einem Traum erwacht, und starrte direkt in die Gesichter meiner drei todbleichen Genins...
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Zeitsprung
FanfictionWas wäre, wenn die Mitglieder von Team 7, Naruto Uzumaki, Sakura Haruno und Sasuke Uchiha, ihren Sensei Kakashi Hatake nach einer Mission plötzlich als ganz andere Person antreffen würden? Würde dies nur Streitigkeiten und eine angespannte Stimmung...