Die nächsten Monate holte ich den Stoff, den ich verpasst hatte nach und machte meinen Abschluss bei einem Privatlehrer. Auch den Kontakt zu meinen Mugglefreunden nahm ich wieder auf und wir verabredeten uns für die Sommerferien. Sie würden alle für eine Woche nach London kommen.
Ich wartete mit Fred und George am Bahnhof Liverpool Street. Ich war aufgeregt. In ein paar Minuten würden meine Freunde endlich ankommen. George hielt meine Hand, während ich nervös von einem Bein aufs andere trat. Plötzlich kam jemand auf mich zu gerannt und umarmte mich mit einer erdrückenden Kraft: Lia. Ich grinste. Dann sah ich die anderen. Sie standen inzwischen auch vor uns. Einen nach dem anderen umarmte ich sie und stellte ihnen dann Fred und George vor. Auf der Fahrt zum Tropfenden Kessel unterhielt ich mich mit allen, außer Leah, die die ganze Zeit in ein Gespräch mit Fred vertieft war. George hingegen schien sich mit Malte und Marcel anzufreunden. Die Woche verbrachte ich damit meinen Freunden die Winkelgasse und auch London zu zeigen. Die Abende verbrachten wir in Freds, Georges und meiner Wohnung über dem Scherzartikelladen.
„Was ist eigentlich mit deinen Großeltern? Besuchst du sie gar nicht?", fragte Jojo.
„Nein. Sie sind auf der Flucht. Ich weiß nicht, wo sie sind."
„Auf der Flucht vor was?", fragte Lia.
„Vor Voldemort und den Todessern."
Fred und George zuckten bei dem Namen zusammen.
„Wer ist das? Und warum fliehen deine Großeltern vor ihnen?", fragte Lia weiter.
„Sie sind sozusagen die Bösen. Sie hassen Muggle und Mugglestämmige. Meine Großeltern haben ihnen zu viel mit Mugglen zu tun."
„Aber deine Eltern konnten doch auch nicht zaubern, warum fliehst du dann nicht?", fragte nun wieder Jojo.
„Mal abgesehen davon, dass ich mich von denen nicht einschüchtern lasse, sind meine Eltern nicht meine Eltern. Meine wahren Eltern sind Todesser und somit bin ich reinblütig. Wenn sie mich verfolgen, dann weil ich mich ihnen nicht anschließe.", sagte ich leise. Es herrschte Stille im Raum.
„Oh.", sagte Lia nur. Nach einer Weile fingen die Gespräche wieder an, aber es lag trotzdem eine bedrückte Stimmung im Raum.
Zwei Jahre waren seit diesem Tag nun vergangen. Heute war der Tag, an dem Bill und Fleur ihre Hochzeit feierten. George ging natürlich mit mir hin, ich war immerhin schon fast ein Teil der Familie. Fred hingegen hatte Leah eingeladen, mit der er seit ihrem Besuch vor zwei Jahren immer Kontakt gehalten hatte. Ich war mir sogar sicher, dass zwischen den beiden mehr lief, als sie zugeben wollten. George und ich hatten schon gewettet, wem von den Beiden zuerst etwas raus rutschen würde. Ich war für Leah und George für Fred. Wir unterhielten und gerade mit den beiden, als Leah sagte:
„Wisst ihr, seit wir zusammen sind - ."
Sie brach ab und sah Fred an. Ich hielt George meine Hand hin, der fünf Galleonen aus seiner Tasche kramte und sie mir gab.
„Ihr wusstet es?", fragte Leah.
„Wir sind nicht dumm!", sagte ich.
„Und wir kennen euch.", ergänzte George. Kingsleys Warnung unterbrach unser Gespräch. Schnell apparierten wir in die Winkelgasse, wo Fred, George und ich sogleich begannen unsere Sachen zusammen zu packen. Leah sah uns verwirrt an.
„Wir müssen fliehen, sonst finden uns die Todesser. Ich bringe dich zurück nach Deutschland, da bist du sicherer.", sagte Fred.
„Was? Nein, ich will euch helfen.", entgegnete Leah.
„Leah, ich hab dich wirklich gern, aber du bist ein Muggle und in größerer Gefahr als wir alle. Ich weiß, du willst uns helfen, aber gegen Voldemort und seine Armee kannst du nichts ausrichten."
„Passt auf euch auf. Ich liebe dich, Fred.", sagte sie, bevor Fred mit ihr disapparierte.
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Sweet Little Lies
FanfictionJune ist 17 Jahre alt, kommt aus Deutschland und wird bald zum ersten Mal in ihrem Leben eine Zaubererschule besuchen. Doch sie wird feststellen, dass nicht alles in ihrem Leben so ist, wie es scheint...