So perfekt dieser Moment auch war, ihr Gehirn wollte nicht aufhören sich darüber Gedanken zu machen, wo Malfoy, Crabbe und Goyle so früh am Morgen gesteckt hatten.
Sie versuchte jeden Gedanken an sie zu vermeiden, dafür war dieser Ort einfach zu schön.
Die Sonne stieg auf und die Vögel zwitscherten fröhlich. Sie schloss daraus, dass die Zeit viel zu schnell verging. Was war, wenn Malfoy und seine Freunde im Gemeinschaftsraum waren, genau dann, wenn Evelyn zum Frühstück gehen musste. Sie verstand nicht, wie viel Angst sie vor ihnen haben konnte.
Einige Zeit später hörte sie gedämpfte Stimmen von unten; sie hörte, wie sich der Gemeinschaftsraum füllte. Sie konnte unmöglich da runtergehen, wenn alle noch im Gemeinschaftsraum waren, also beschloss sie zu warten.
Es war erst ein Tag vergangen und es ist schon so viel passiert. Als sie keine Geräusche mehr hörte machte sie sich auf den Weg die Wendeltreppe hinunter.
Die Tür war verschlossen; sie blickte sich nach einem Schalter oder Knopf um, um die Tür zu öffnen, fand jedoch nichts. Die Tür, die Wände und sogar die Treppe bestanden allesamt aus poliertem Marmor und glänzten, als die Sonne auf sie schien. Ein Lichtstrahl fand ihren Umhang und leuchtete direkt auf die Stelle, wo sie ihren Zauberstab hatte. Sie begann zu lächeln und schnappte sich ihren Zauberstab. Er war relativ hell, hatte beinahe die Farbe des Marmors, war vergleichsweise länger und verschnörkelt. „Alohomora”, sprach sie und sah zu, wie sich die Tür öffnete. Sie blickte ein letztes Mal zurück die Treppe hoch, bevor sie so schnell wie möglich aus dem Gemeinschaftsraum verschwand und zur großen Halle flüchtete.
Schon aus weiterer Entfernung konnte sie hören, dass es nicht allzu leise in der Halle war. Ein Glück, freute sie sich und versuchte unauffällig in den großen Raum zu gelangen, was ihr auch gelang. Ihr Blick schweifte über den Slytherin Tisch und blieb auf dem dunkelhäutugem Mädchen, welches Jasmine getauft worden war, stehen. Jasmine hob ihre Hand und deutete auf den freien Platz neben sich, um Evelyn mitzuteilen, sich neben sich zu setzen. Also schlängelte sich Evelyn einen Weg zwischen den vollbesetzten Gryffindor- und Slytherintischen durch. Auf dem Weg zu Jasmine lief sie an Hermine, die friedlich an ihrem Tisch saß und ihr Frühstück aß, vorbei. Evelyn begrüßte sie flüchtig und winkte ihr zu. Hermine hob ihre Hand und symbolisiert Evelyn kurz zu warten; hastig schluckte sie ihr Essen runter und fragte: „Hast du vielleicht Lust nachher mit mir in die Bibliothek zu gehen?”. Ein herzliches Lächeln legte sich auf die Lippen der beiden und Evelyn antwortete knapp mit „Ja, liebend ger”, als sie dann weiter in Richtung Jasmine lief.
Bei Jasmine angekommen begrüßten sie sich ersteinmal, Evelyn nahm neben ihr Platz und begann sich Frühstück aufzutun. „Wie geht's dir?”, fragte Jasmine sie und blickte dabei auf Evelyns Hände, die mit einem Verband übersät waren. „Ist schon besser”, sagte sie, „Tut ab und an mal etwas weh, wenn ich was greife oder meine Hand ausstrecke”. „Das ist doch schön zu hören”, sagte Jasmine dann freudig. Evelyn lächelte ihr entgegen, als sie dann zur Tür schaute und zwei ihr bekannte Gesichter erkannte: Harry und Ron. Sie erkannte auch, dass Harry seinen Hals reckte und sein Blick über die ganze Masse an Schülern schweifte.
Seine Augen fanden die Evelyns und ruhten dort. Für einen herrlichen und bedauerlicherweise kurzen Moment vergaß sie die Schmerzen, die ihre Hände durchleben, während Harry sie fokussierte und sie anlächelte. Seine Augen leuchteten heller als jede Kerze, sie so vor sich her schwebte, und ihr kam es vor, als wären seine ozeanblauen Augen die einzigen Lichtquellen, die zählten. Sein Lächeln erschien ihr perfekt und makellos, als hätte sie zum ersten Mal etwas so schönes gesehen. Sein Gesicht empfand sie als berührende als den Ausblick von der Terrasse bei Sonnenaufgang.Es war, als würde alles um Harry herum verschwommen sein; ihre Augen verfolgten mehr oder weniger gewollt jede einzelne Bewegung von Harry, bis beide bei Hermine ankamen. Als Hermine beide erkannte begann sie liebevoll beide, vor allem aber Harry, anzulächeln. „Evelyn... Evelyn?”
Evelyn drehte ihren Kopf zu Jasmine, währen ihre Augen aber noch kurz zu Harry und den anderen gerichtet waren. Dann endlich blickte sie nun in Jasmines dunkle Augen. „Hast du überhaupt gehört, was ich gesagt habe?”, lachte sie. Evelyn schüttelte verlegen ihren Kopf und senkte ihn, sodass sie nun ihr Essen ansah. „Stehst du auf den?”
Evelyn blickte auf und merkte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss; ihr Herz fing an zu rasen. „Ähhm...”, war das einzige was Evelyn aus ihrem Mund bekam. Evelyn schluckte schwer; sie sah Jasmine, die sie angrinste, an. „Heißt das ja?”, fragte sie dann neugierig.
„Ich weiß nicht. Wie kann das denn sein? Ich kenne ihn gerade mal seit einem Tag...”
Beide hatten nun den Blick zu den drei anderen gerichtet. Hermine, Ron und Harry unterhielten sich, wobei sie bemerkten, dass Harry immer mal wieder zu Jasmine und Evelyn schaute.
„Ich wette der mag dich auch”, sagte Jasmine nach einer Weile bestimmt.
„Glaube ich nicht,”, entgegnete ihr Evelyn, „Ich glaub', der hat was mit Hermine am Laufen."
„Und wieso glaubst du das?”, fragte Jasmine.
„Na ja, Mimik und Gestik. Wie sie sich gegenseitig anschauen und so...”
„Komm schon, Evelyn, dann könntet ihr auch zusammen sein”.
Wieder schaute Evelyn in Jasmines Gesicht.
„Du kannst mich gerne Eve nennen”, sagte Evelyn freundlich. „Ach und ich gehe nachher mit Hermine in die Bibliothek, magst du mit?”
„Klar, gerne, Eve.”

DU LIEST GERADE
A Hogwarts story -Evelyn Willis-
FanfictionEvelyn Willis Kommt aus einem unbekannten Grund nach Hogwarts Und ihr Aufenthalt dort ist nicht so spaßig wie man es sich vorstellen mag