A Hogwarts story -Evelyn Willis-

6. „Schieb ab, Blondie"

Die Gruppe der drei, Harry, Ron und Hermine, löste sich als Ron und Harry nach ihrer Verabschiedung die große Halle verließen. Nachdem er sich also von Hermine abwandte blieb sein Blick jedoch auf Evelyn hängen, wodurch er aus Versehen über die Füße eines Jungen stolperte, welcher ziemlich empört darüber aussah. Evelyn dachte sich, dass sie höchstwahrscheinlich für das anstehende Quidditchturnier üben gingen. Schließlich war Hermine auch fertig geworden, legte ihre Sachen weg und stand ebnfalls auf. Anders als die anderen beiden blieb sie jedoch am Tor stehen und blickte neugierig die vorbeilaufenden Schüler an, in der Hoffnung Evelyn und Jasmine zu erkennen. Auch die beiden Mädchen waren nach einer kurzen Weile fertig mit dem Essen und begaben sich nun auch zum Tor.
Dort angekommen erblickte Hermine sie beide und schien etwas positiv überrascht über die Anwesenheit von Jasmine.
Sie begrüßte sie schlicht weg mit einem „Hey“, danach waren sie alle schon auf dem Weg zur Bibliothek.
Wenig später, während sie noch zur Bibliothek liefen, stellte sich Hermine Jasmine vor, indem sie ihr ihre Hand gab und kurz und knapp „Ich bin Hermine, du?“.
Jasmine erwiderte den Handschlag mit einem Schmunzeln in Gesicht.
„Jasmine. Nett dich kennenzulernen.“

In der Bibliothek angekommen setzten wir uns an den üblichen, leeren Platz und machten es uns gemütlich. Hermine suchte sich sofort einige Bücher über Zaubersprüche und Zaubertränke heraus und begann auch schon sie zu studieren. Jasmine warf Evelyn einen ungläubigen Blick zu.
„Wie lange bist du schon in Hogwarts?“, fragte Jasmine Hermine, um mit ihr ins Gespräch zu kommen.
Hermine, ohne von ihren Buch aufzugucken, antwortete nett: „Dieses Jahr ist mein zweites.“
Nachdem sie das gesagt hatte hob sie ihren Blick und schaute Jasmine für einen kurzen Augenblick an.
„Wann hast du Harry und... Wie heißt der Rotschopf noch gleich?“
„Ron, und ich habe sie das erste Mal im Hogwarts Express getroffen.“
Wieder hatte Evelyn ein mulmiges Gefühl, als sie davon hörte. Wieso um alles in der Welt hatte sie keine einzige Erinnerung an den Zug, oder generell an ihre Reise nach Hogwarts?
„Also... Ich hab da mal 'ne Frage“, fing Jasmine lässig an.
„Ich hab dich heute ein bisschen beobachtet, nichts für ungut... Und mir ist da aufgefallen, dass... “.
Hermine hatte inzwischen ihr Buch zugeschlagen und hatte Jasmine ihre volle Aufmerksamkeit geschenkt. Jasmine stupste Evelyn, die in ihren Gedanken vertieft war, mit den Fuß an, sodass auch sie beim Gespräch teilhaben konnte.
Evelyns Blick huschte zu Jasmine; sie verstand nicht so recht, was gerade geschah und schaute sie auch dementsprechend an.
„Also ich weiß, dass wir uns nicht wirklich kennen und du die Frage nicht wirklich beantworten willst...
Hast du was mit Harry?“
Evelyn spürte, wie die Röte in ihr Gesicht schoss und sie schaute verlegen zur Seite. Auch Hermine wurde leicht rosa im Gesicht.
„Interessante Entdeckung...“, sagte Hermine nachdenklich.
„Aber leider hast du falsch gesehen“, lachte sie danach.
Evelyn fiel ein, wenn auch kleinerer Stein vom Herzen.
„Na, dann ist ja gut",beendete Evelyn das Gespräch. Jasmine stand auf;ihr Stuhl rutschte über den Boden und hinterließ Quietschen.
„Ich muss nochmal schauen, ob ich alle Bücher für die Schule habe“, sagte sie dann.
„Kommst du mit, Eve?“
„Ähm, ja klar.“
„Tschüss Hermine“, sagten beide mit einem Lächeln. Auch Hermine, die wieder ihr Buch aufgeschlagen hatte, ver abschiedete sich und steckte ihre Nase erneut in das Buch.
Als Jasmine und Evelyn nicht mehr in der Bibliothek waren begannen sie wieder zu sprechen
„Da hast du deine Antwort“, sagte Jasmine, während sie Evelyn anlächelte.
„Danke, wirklich“.
„Ach, doch nicht dafür; hab ich gern gemacht“.
Zusammen verschwanden sie im Gemeinschaftsraum, wo sie wirklich ihre Materialien für die Schule kontrollierten. Evelyn saß auf Jasmines Bett während Jasmine ihre ganzen Taschen und Schränke durchsuchte.
„Okay... Ich glaube... Ich habe jetzt alles“, sagte sie abwesend. Sie setzte sich neben Evelyn aufs Bett.
Jasmine holte ihren Zauberstab raus und legte ihn vor sich auf ihr Bett. Ihrer war dunkel (fast schwarz) und gerade, rund, am Griff war er dicker und verlief bis zur Spitze immer dünner. Er war mit eingeschnitzten Kreisen, die vom Griff anfingen und zur Spitze immer kleineren Abstand hatten, geschmückt.
Evelyn tat es ihr gleich und legte ihren Zauberstab ebenfalls vor sich.
„Wow“, flüsterte Jasmine.
„Der is' ja richtig geil“, sagte sie staunend.
„Oh...ja, da hast du recht.“

„Bist du aufgeregt wegen morgen?“, fragte Evelyn. Jasmine bejahte die Frage mit einem bedeutsamen Nicken.
Ihr Blick fiel auf ihren Wecker.
„Wir müssen jetzt zum Mittagessen“, sagte Jasmine dann.

Sie verließen die Schlafräume und auch den Gemeinschaftsraum, danach die Treppen hoch zur großen Halle. Auf ihrem Weg dorthin begegneten sie vielen Schülern, meistens Slytherins. Vor der großen Halle warteten einige Schüler, unter anderem auch Malfoy, Crabbe und Goyle. Die beiden höchstpersönlich Bodyguards standen je an der Seite von Draco, der sich an die Wand neben dem Tor lehnte, und hatten wie immer einen finsteren Blick aufgesetzt. Dracos gedankenverlorene Miene verwunderte beide. Jasmine stieß Evelyn mit ihrem Ellenbogen an und deutete mit ihren Augen auf ihn.
Wie durch Zufall erblickte er in dem Moment die beiden, stieß sich von der Wand ab und lief geradewegs auf Jasmine und Evelyn zu.
Kurz vor ihnen blieb er stehen, doch Jasmine machte keine Anstalten ebenfalls stehen zu bleiben. Sie hob nur ihre Hand und symbolisiert ihm, er solle dort stehen bleiben, wo er war.
„Schieb ab, Blondie“, sagte sie darauf so lässig es ging.
Sie nahm Evelyns Hand und zog sie mit in die große Halle.