prologue

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Die Dunkelheit und eisige Kälte der tiefschwarzen Nacht umgab Mitchell Parker, als er den schmalen Feldweg überquerte, um das kleine weiße Haus, indem er lebte, zu erreichen.

Mitchell richtete seine graue Wollmütze, die seine verstorbene Großmutter ihm zu seinem Geburtstag gestrickt hatte, während er durch den eiskalten Schnee marschierte und sich enger in seine warme Winterjacke schmiegte. Der Schnee knirschte leise bei seinen Bewegungen und Schritten und färbte sich durch den Dreck auf seinen Schuhen leicht bräunlich.

Er lächelte. Trotz der unangenehmen Kälte, liebte er den Winter und den Schnee. Dessen Farbe strahlte, wie er immer wieder beteuerte, pure Reinheit aus. Er genoss die Stille, die ihm die Nacht bot, und atmete die kalte, frische Luft gierig ein, während er seinen Weg in die Dunkelheit fortsetzte. Hin und Wieder hörte der gebürtige Engländer ein leises Rascheln in den Gebüschen und Sträuchern, welches durch den starken Wind verursacht wurde, und ihn in Angst und Schrecken versetzte.

Mitchell war schon immer sehr ängstlich und unsicher gewesen. Es fällt ihm schwer, seine Ängste zu verbergen und zu lindern. Er ist ein naiver und herzensguter Mensch, der immer hilfsbereit und freundlich ist, und keine anderen Menschen verletzen möchte. In seiner Vergangenheit gab es jedoch immer wieder Menschen, die diese positiven Charaktereigenschaften seinerseits ausnutzten und ihn an seiner Persönlichkeit zweifeln ließen und sein Selbstwertgefühl drastisch minderten. Trotzdem mochten einige Menschen den jungen Mann. Seine tollpatschige Art, die viele zum Lachen brachten, machten den Mann sympathisch.

Mitchell ist heute dreiundzwanzig, klug, attraktiv, freundlich und charmant. Er hat dunkelbraunes Haar, helle, stechende blau-graue Augen, die von langen, dunklen Wimpern umrandet sind, eine schmale Nase sowie volle Lippen. Er hat einen Dreitagebart, markante Wangenknochen und einen schmalen Hals. Insgesamt ist Mitchell sportlich und sehr muskulös, stark und groß. Verwunderlich ist, dass er keine Freunde hat und ein völliger Einzelgänger ist. Auch hatte er, trotz seines makellosen Aussehens, keine einzige Beziehung gehabt geschweige den einen Kuss praktiziert. Er ist vollkommen unerfahren. Momentan studiert Mitchell im zweiten Semester Mathematik, Sozialwissenschaften und Geschichte auf Lehramt. Um sein Haus zu bezahlen und seine Lebensmittel zu finanzieren, arbeitet er in einer kleinen Buchhandlung, gibt manchmal Nachhilfe und trägt Zeitungen und Prospekte aus. Mitchell hat eine kleine zehnjährige Schwester namens Alice und eine wunderschöne, liebevolle Mutter, die er aus Zeitgründen selten sieht. Sein Vater hat die Familie verlassen, als er sich in eine andere Frau verliebt hat.

Während Mitchell über sein Leben nachdachte, erreicht er prompt sein kleines Haus an der rechten Seite des Weges und betrat dieses kurzerhand. Innen drin war es ziemlich dreckig, da Mitchell ein völliger Chaot und sehr unordentlich ist. Aus diesem Grund lagen sämtliche Kleidungsstücke von ihm quer über den Boden verteilt und die Teller in der Küche stapelten sich. Dies war momentan jedoch gleichgültig für ihn, den dass einzige, was er nun wollte, war eine warme Tasse Kakao und ein schönes Buch, mit dem er sich vor den Kamin setzen konnte. Daher schmiss er seine Winterjacke und seine Mütze achtlos in die Ecke und stampfte in die Küche, wo er sich an die Kücheninsel stellte und eine Tasse Kakao zubereitete. In seiner Hand hielt er ein Magazin von dem Label „Star", was er bei Langeweile ziemlich oft las.

Nachdem der Kakao fertig war, setzte Mitchell sich mit der Tasse, einem Buch und einer kuscheligen, roten Decke vor den warmen Kamin und begutachtete die leuchtenden, kleinen Flammen. Die vielen Farben, das leise Knistern und die Funken beruhigten ihn, sodass er unbeabsichtigt in einen wundervollen Schlaf fiel.



»I Really Don't Care.«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt