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Gleich am nächsten Morgen legte Mitchell sich ein Profil auf der Seite an, auf welcher er Thomas gefunden hatte, und schrieb ihm eine Nachricht.

Guten Morgen Thomas.
Ich bin Mitchell Parker, ein Student der Harwood- Universität im südlichen Teil London's.

Gestern hat ein kleines, braunhaariges Mädchen an meiner Tür geklingelt und mir entsetzt erzählt, das ihre Mutter wohl verschwunden beziehungsweise "einfach weg" gewesen war, nachdem beide in einen Wald fuhren, da die Mutter noch schnell nach draußen müsse.

Nachdem das kleine Mädchen - Mia, wie sich herausstellte -, mir erzählt hatte, was passiert war, drückte sie mir ein weißes Stück Papier in die Hand, welches für ihren "Onkel Tommy" bestimmt war. Es tut mir leid, dass ich Ihnen sagen muss, dass auch ich diesen Zettel gelesen habe, und er Ihnen traurige Nachrichten mit sich bringen wird.

Laut des Briefes sollen Sie nun auf ihre Neffin Mia aufpassen, deshalb würde ich mich freuen, wenn Sie mich unter dieser Nummer kontaktieren würden.

01576******

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.

Mit freundlichen Grüßen,
Mitchell Parker

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Nachdem Mitchell die E-Mail an die E-Mail Adresse geschickt hatte, mit der man Thomas, laut seines Profiles, kontaktieren konnte, weckte er Mia. 

»Guten Morgen, Mitch.«, sagte diese freundlich und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.

Mitchell freute diese Geste. Besonders gefiel ihm sein Spitzname, denn auch Perrie, das Mädchen aus dem Supermarkt, hatte ihn so genannt. 

»Guten Morgen, kleine. Hast du vielleicht Lust auf einen Spaziergang?« Das kleine Mädchen nickte und zog sich die Klamotten die Mitchell ihr gegeben hatte in Windeseile an. Sie war ganz begeistert von der Idee, nach draußen zu gehen, denn sie liebte den kalten Schnee genauso sehr wie Mitchell.

Als sie angezogen war, und ihre pinke Mütze und ihre pinken Handschuhe trug, verließen beide das kleine Haus. Sofort rannte Mia zum Schnee und fing an, einen kleinen Schneeball zu machen. Sie versteckte diesen hinter ihrem Rücken, als sie zurück zu Mitchell schlenderte und ihn in einem unerwarteten Moment abwarf, ehe sie lachend wegrannte. 

»Na warte!«, schrie Mitchell ihr schmunzelnd hinterher und rannte auf das kleine, pink-gekleidete Mädchen zu. Diese lachte laut auf, als Mitchell sie, ebenfalls lachend, hochhob und schnell im Kreis drehte. 

Sobald Mitchell sie wieder auf dem Boden absetzte, drückte Mia sich an ihn und schlang ihre kleinen Hände um seinen Körper. »Ich hab dich lieb, Mitch.«

-

Ein paar Stunden später saßen beide mit einer heißen Tasse Kakao im Wohnzimmer und schauten "Arielle die Meerjungfrau".

Plötzlich jedoch klingelte das Telefon, weswegen Mitchell aufstand und den Anruf abnahm.

»Hallo?« - »Guten Abend, spreche ich mit Mitchell Parker?« Eine fremde, tiefe Stimme erklang am Telefon und aus Reflex nickte Mitchell, ehe ihm einfiel, dass sein Gegenüber ihn nicht sehen konnte. »Ja, was kann ich für Sie tun?« - »Mein Name ist Thomas Brown. Sie haben mich heute Morgen bezüglich meiner Neffin Mia Brooks angeschrieben.« 

Mitchell überlegte kurz, was er sagen sollte.

»Genau. Mi- äh, Ihre Neffin hat völlig durchgefroren und verweint an meiner Haustür geklingelt und mir mitgeteilt dass ihre Mutter plötzlich verschwunden war. In dem Brief, denn ich in der E-Mail erwähnt hatte, sprach die Mutter einen Thomas an. Sie sollen nun auf das kleine Mädchen aufpassen.« Es herrschte eine kurze Stille, ehe der fremde Mann laut aufstöhnte. »Ich kann nicht. Ich bin viel unterwegs, ein kleines Mädchen passt leider nicht in meinen Zeitplan. Was genau stand in dem Brief? Ist etwas passiert?« - Mitchell schluckte. Er wollte das Thema nicht am Telefon ansprechen. Mia könnte etwas mitbekommen, schließlich saß sie im Nebenzimmer.

»Ich denke es ist besser, wenn sie vorbei kommen könnten.« Mitchell entschied etwas von Thema abzulenken. »Das geht nicht. Ist es denn wirklich dringend?« 

Ein weiteres mal nickte Mitchell, ehe er bemerkte, dass der Mann - Thomas - es immer noch nicht sehen konnte. »Ja.« 

Mit den Worten »Schicken Sie mir Ihre Adresse per E-Mail. Ich werde mich bemühen, morgen zu Ihnen zu kommen«, legte er auf. 

Sofort holte Mitchell seinen Laptop, tippte seine Adresse in den Computer und sendet Mia's Onkel seine gesamten Daten.

Morgen würde er, wenn er es schaffte, da sein und vermutlich eine der schlimmsten Nachrichten in seinem Leben hören, denn seine kleine Schwester war tot. 

»I Really Don't Care.«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt