Inked - Chapter 1

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Je-no-Fun:
"Hyuck beruhige dich. Es wird nichts passieren und falls dich irgendwer auch nur blöd anschaut, bin ich schneller da als du meinen Namen sagen kannst"

Nana:
"Hyuck er...Jeno hat recht, so ungern ich das auch sage. Es wird alles gut, mach dir nicht zu viele Gedanken und freu dich stattdessen darauf, dass ich dich nach der Schule abhole und wir dann was zusammen machen"

Die beiden haben wohl recht...Ich sollte versuchen mir keine zu großen Gedanken zu machen. Es ist ja nicht so als hätte sich viel verändert und letztlich bin ich in der Schule um zu lernen, nicht um Zeit mit Freunden zu verbringen. Für den Rest der Unterhaltung zwischen Jeno und Jaemin klinke ich mich aus dem Gruppenchat aus, da Jeno sich ohnehin nur für den Rest des Tages darüber beschweren wird, dass Jaemin ihn nicht gefragt hat ob er mit kommen will und das ganze wird so lange weiter gehen, bis Jaemin einknickt und ihn doch dazu holt.

So nervös wie ich aufgrund des heutigen Tages bin, bin ich viel zu früh los gelaufen, wobei ich zugeben muss, dass das zum Teil daran liegt, dass ich angst hatte aufgrund einer Verspätung im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen.

Wie so oft wenn mich die Unsicherheit überkommt, wenn ich mich fühle als würde die Welt über mir zusammenbrechen, als wäre ich hilflos, hole ich einen schwarzen Stift und mein Handy heraus. Ich kremple den Ärmel meines Hoodies nach oben und nachdem ich ein gutes Zitat gefunden habe, beginne ich zu schreiben und ohne es zu bemerken, befinden sich schon bald nicht nur eins oder zwei, sondern vier Zitate in verschiedenen Schriftarten auf meinem linken Arm verteilt.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass bald die ersten anderen Schüler eintreffen dürften, weshalb ich mir schnell die Ärmel meines Pullis über die Arme ziehe und mich innerlich auf den kommenden, mir äußerst unangenehmen, sozialen Kontakt vorbereite der mich erwartet.

In nur ein paar Minuten  ist der Saal gefüllt mit anderen Schülern, von denen die meisten wohl von anderen Schulen kommen müssen, da ich nur wenige bekannte Gesichter sehe. Kurz darauf betritt eine junge Frau den Saal und stellt sich uns als Frau Jung, unsere Stammkursleiterin vor. „Jetzt wo ihr mich kennt, werden wir, damit ihr alle eure neuen Mitschüler besser kennen lernen könnt Paare bilden und ihr werdet jeweils einen Steckbrief über euren Partner erstellen" erklärt sie und obwohl sie mir bis eben sympathisch war, überkommt mich bei ihren Worten eine Welle der Angst. 

Angestrengt widerstehe ich dem Drang aus dem Klassenzimmer zu rennen, konzentriere mich stattdessen auf meine Atmung und versuche mein Bestes um mir Jaemins oder Jenos beruhigende Stimme in meinem Kopf vorzustellen, die mir sagt, dass alles in Ordnung ist und, dass ich mir keine Gedanken machen muss. „Es ist nur eine einfache Unterhaltung. Du kannst mit Menschen reden. Da ist nichts dabei. Einfach atmen und ruhig bleiben" rattere ich die Worte gedanklich runter und wiederhole sie wie ein Mantra während die anderen Schüler sich bereits ihre Partner suchen.

Da es für mich so ziemlich unmöglich ist auf einen unbekannten Menschen zu zugehen bleibe ich stumm auf meinem Platz sitzen und sehe mich um, insgeheim darauf hoffend, dass wir eine ungerade Zahl sind, damit ich mit niemandem arbeiten muss. Leider wird meine Hoffnung zerstört als ich sehe wie ein Junge mit blonden, lockigen Haaren, zu großem Pulli und Brille Frau Jung anspricht. Diese zeigt daraufhin auf mich, was den Jungen dazu veranlasst in meine Richtung zu laufen. Innerlich verfluche ich das Universum dafür, dass es mich so zu hassen scheint...

„Hey, scheint so als wären wir beide Partner für dieses Vorstellungs-Ding" begrüßt mich der Junge und ich muss erneut dem Drang zur Flucht widerstehen. „Fangen wir an" beginnt er mit einem Lächeln, das ich bei bestem Willen nicht erwidern kann. Wie kann man nur so enthusiastisch sein wenn es doch nur um eine bloße Vorstellung geht, wobei es mir schon einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagt wenn mir irgendjemand außer Nana und Jeno nahe genug kommt um mich irgendwie berühren zu können.

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