11.

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Mein Kopf pochte wie wild und wurde nur von meinem Herzschlag übertroffen. "Emily." mein Kopf zuckte in die Richtung aus der ich meinen Namen hörte, meine Augen wollten sich aber nicht öffnen. "Wer?" spuckte ich undeutlich aus. Ich bewegte meine Arme und zu meiner Überraschung war ich frei. Was stehst du so rum? Lauf endlich. Du weißt doch ganz genau wer er ist? Erinnerst du dich nicht? Damals vor dem FBI. Lange bevor du hier herkamst.

Meine Beine waren frei, aber ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen. Es war als ob ich bis zur Hüfte taub war. "Emily. Du hättest es lassen können. Sie musste in ihren jungen Jahren sterben und du hast es für uns noch schlimmer gemacht. Meine Schwester. Es musste meine Schwester sein die du gegessen hast. Du bist nicht besser als ihr Mörder." Natürlich. Wie konnte ich das vergessen.

Schweißgebadet schreckte ich auf. Ich  saß zusammengekauert in Hannibals Patientenzimmer und er sah mich undurchdringlich an. In seiner Hand pendelte noch seine Taschenuhr. Er hatte mich in Hypnose versetzt und mich zurückgeschickt. "Ich kann nicht zu Jack gehen." flüsterte ich und sah ihn hilfesuchend an. Er beugte sich vor und legte sein Werkzeug auf den Beistelltisch neben sich. "Du weißt wer es ist?" ich nickte und stand auf. Ich ging hinter meinem Sessel auf und ab. Hannibal sah mir geduldig zu.

"Rede bitte mit mir." sagte er mit einem sanften Unterton. Ich wusste nicht wie lange ich schon auf und abging. "Vor einigen Jahren wurde im Wald eine Joggerin getötet. Einfach so, der Mörder ließ sie liegen wie sie gefallen ist. Zu der Zeit entfachte sich in mir gerade der Genuss nach richtigem Fleisch. Es war die Chance für mich. Sie war noch etwas warm. Der Mörder musste noch in der Nähe sein, aber ich konnte nicht warten und schnitt ihr unbeholfen die Leber raus. Sie sah fürchterlich aus und ich rannte. Sie wurde gefunden und das Rätsel um ihren Tod wurde nie gelöst." ich atmete tief ein. "Ihre Beerdigung war ein Zusammentreffen der ganzen Stadt. Ich ging auch hin um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erreichen. Irgendwie hat ihr Bruder erfahren das ich ihr die Leber entfernt habe." Hannibal hörte zu und arbeitete meine Theorien schon weiter aus. "Wie heißt er?" "Kilian Mcstim." Hannibal stand auf und notierte sich den Namen. "Du kannst Jack nicht seinen Namen geben. Er würde mich auffliegen lassen." meine Stimme wurde zu einem leicht hysterischen Schluchzer und ich legte meine Arme um meinen jetzt leicht zittrigen Oberkörper. Hannibal schritt  langsam auf mich zu und hob mit einem Finger mein Kinn an. "Als ob ich das zulassen würde." murmelte er und küsste mich auf die Stirn. Eine seltsame Geste von ihm. "Bist du dir sicher, dass nur er in Frage kommt?" "Vielleicht habe ich mir seine Worte auch nur eingebildet, aber er kommt für mich als einziger in Frage." er nickte und legte mir einen Arm und die Schultern und führte mich ins Wohnhaus. 

Den restlichen Tag saßen Hannibal und ich auf seinen Esstisch und redeten über die letzten Jahre. Er der geschickte Chirurg der seit Jahren schon geübt war seine Mahlzeit zu bekommen und ich erzählte ihm von meinen ungeschickten Anfängen. Ab und zu erntete ich ein amüsiertes Lächeln seinerseits.

Draußen dämmerte es und mein Magen knurrte leise. "Auf was hast du heute Lust?" "Überrasch mich." er kam um den Tisch und küsste mich stürmisch. Atemlos grinste ich ihn an "Das war ein überaus gelungener erster Gang, Dr. Lecter." er küsste mich abermals auf die Stirn und machte sich auf den Weg in seine zweite Küche.

Während Hannibal mit seinen geschickten Händen die Lunge vorbereitete, studierte ich die Akten durch. Und als hätte ich es im Unterbewusstsein schon gewusst war die richtige Akte im zweiten Karton. Sein Bild war eines aus der Datenbank. Er musste 2 Jahre im Gefängnis sitzen weil er versucht hatte die Datenbank des FBI zu haken. Es passte alles zusammen. Die anderen Akten legte ich wieder sorgfältig in den Karton und breitete seine aus.

Mr. Mcstim war während seiner Befragung desinteressiert und wollte immer wieder darauf plädieren, dass er es nicht geschafft hatte und deshalb keine Straftat begangen hatte. Auf die Frage warum er es versucht hatte, erwiderte er das die Polizei und das FBI den Tod seiner Schwester unter den Teppich kehren wollten um nicht zu viel arbeiten zu müssen. Ansonsten blieb Mr. Mcstim ruhig und gelassen. Das Letzte was der Befragte zu seiner Aussage hinzufügte war eine Anschuldigung an das FBI. "Sie sollten nicht mich einsperren, sondern ihre eigenen Reihen durchleuchten. Die Mörderin sollte büßen nicht ich." Nach diesem Satz wurde ein zweiter Verhör Termin während seiner Strafzeit eingeräumt. Der Insasse äußerte sich zu keiner gestellten Frage. Der Anschuldigung wurde nachgegangen. Nach einem Jahr in dem alle FBI Mitglieder bewacht wurden, konnte nichts gefunden werden. Die Ermittlungen dies bezüglich wurden eingestellt.

"Emily?" ich sah zu Hannibal auf der mich mit besorgter Miene begutachtete. "Entschuldige, was hast du gesagt?" "Ich sagte, dass du eine Pause machen solltest und das Essen ist gleich fertig." ich nickte und legte die Akte beiseite. Während des Essen waren wir ungewöhnlich still und dachten beide an das gleiche. Wir mussten Kilian Mcstim beiseite schaffen. "Hältst du ihn auch für den Mörder der vorigen Fälle?" "Ich habe daran gedacht. Aber er kann es nicht sein. Seine Wut und die bei den Opfern ist zu unterschiedlich und er ist in dieser Weise noch nie aufgefallen." Hannibal sah mir in die Augen und ich konnte schwören, dass seine Augen noch dunkler wurden. "Wir werden ihn beseitigen. Egal ob er es ist oder nicht. Wenn er es ist, haben alle beteiligten was davon." damit hob er sein Glas und wir stießen darauf an.

"Lass die Arbeit für heute sein." es war mehr ein Befehl als eine Bitte und seine Gesichtszüge ließen keinen Widerstand zu. "Überzeug mich davon." hauchte ich ihm zu und war im nächsten Moment in seinen Armen. Er trug mich ins Badezimmer unter die große Dusche wo er mich runter ließ. Langsam knöpfte ich sein Hemd auf und streifte es ihm von den Schultern. Seine Hose folgte seinem Hemd und er stand im Adamskostüm vor mir. Dieser Mann machte mich süchtig. Meine Hände wanderten zu meiner Bluse aber hielt mich davon ab. Langsam öffnete er jeden Knopf und ließ sich bei den letzten noch mehr Zeit. Er reizte mich und ließ sich bei meiner Hose noch länger Zeit. Er blieb auf seinen Knien und küsste die Innenseite meines Oberschenkels hinauf. "Hannibal. Bitte." zu meiner Überraschung stoppte er seine Liebkosungen und stellte sich vor mich. Er schaltete die Dusche ein und drückte mich an die Wand. Seine Hände umfassten meine Pobacken und hob mich hoch. Er wusste, dass ich ihn brauchte und ließ mich nicht warten.

Zufriedenheit breitete sich in mir aus, währen das warme Wasser uns immer noch vor der Außenwelt behütete. Mein Gesicht verweilte an seinem Hals und ich lauschte seinem stätigen Atem. "Danke." murmelte ich leise und küsste seinen Hals. Sein anerkennendes Knurren war Antwort genug.

Frisch geduscht und glücklich saß ich nur mit einem Handtuch bekleidet am Bett und verfolgte Hannibals Tun. "Du solltest schlafen gehen, Emily." ich nickte und wollte mein Schlafshirt auspacken. Hannibal hielt mir eines von sich hin. Schnell schlüpfte ich hinein und genoss seinen Geruch an meinem Körper. Ich wollte ihn noch fragen, was er vorhatte aber mein Körper entschloss sich mich in das Land der Träume zu schicken.

Nur am Rande bekam ich noch mit wie er sich anzog und sich Handschuhe über zog bevor er das Zimmer verließ.

Ich dachte ich wäre die einzigeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt