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Es vergingen drei Monate während ich nur jeden Tag das selbe tat. Würde es nicht eiskalt und weiß draußen sein, würde ich warscheindlich nicht einmal wissen, dass Winter war. Mittlerweile hatte ich mich ziemlich gut hier eingebracht, doch leider bekam ich schon im ersten Monat ein paar Tage Isolationshaft wegen ‚Aufsässigkeit'. Diese paar Tage veränderten mich. Ich war nicht mehr das kleine Mädchen was die Welt sehen wollte und bei jeder Gelegenheit lächelte. Ich war das Mädchen, was nurnoch im Zimmer vor sich hinkauerte und mit einem eiskalten Blick über die Flure lief. Manche bekamen Gänsehaut wenn ich an ihnen vorbei lief, aber meistens waren das nur die Frischlinge. So nannten wir die Neuen, was meiner Meinung nach ziemlich gut passte. Meine Gedanken waren trotz drei vergangen Monaten noch immer bei ihm. Was machte er wohl gerade? Hätte ich gewusst, dass die Frage gleich beantwortet werden würde, hätte ich warscheindlich nicht einmal eine Sekunde daran verschwendet. Kurz nachdem ich an ihn dachte, rempelte mich jemand an, weswegen ich gegen die Wand flog. „Pass auf du Penner!" rief ich, doch als die Person sich umdrehte, wünschte ich, ich hätte das niemals gesagt. Er kam wieder ein paar Schritte auf mich zu, sodass ich schon an die Wand gepresst war. „Also Baby hab ich lieber gehört." flüsterte er mir verführerisch ins Ohr. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Kurz blinzelte ich und schon war ich wieder Sam. Mein eiskalter Blick und meine selbstbewusste Haltung kamen zurück und ich schubste ihn weg. „Komm mir nicht mehr in die Quere." Gefühllos ging ich weiter. Es konnte nicht wahr sein. Was wollte er denn hier? Er war doch nichtmal hier untergebracht! Meine Gedanken häuften sich und ich wusste wo ich jetzt hin sollte. Der einzige Ort im Knast in dem ich meine Ruhe hatte, meine Zelle. Naja, was hieß hier Ruhe. Ich hatte genau dann Zeit für mich wenn meine Zellengenossin nicht hier war, doch komischerweise sah ich sie seit gestern nicht mehr. Das Bett gegenüber von meinem war leer und alle ihre Sachen waren weg. Ein Wärter lief gerade an meiner Zelle vorbei, als er meinen verwirrten Blick sah. „Wo ist Missey?" fragte ich irritiert. „Weg, dein neuer Zimmergenosse ist.." er nahm sein Brett hervor. Bitte nicht er. Bitte nicht er. „Ein gewisser Mann namens Ciles." Ich wusste es. Wieso in meiner Zelle? Wieso immer ich? „Ach kommen Sie, kann man da nichts dran machen?" fragte ich aufgebracht. „Die Zuteilung sich nicht ich aus, da hast du wohl Pech Gefangene." Pech war ja noch gut ausgedrückt. Ich konnte hier nicht länger bleiben.

Badboy 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt