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,,Du träumst nicht. Ich habe mich aus der Geisterwelt geschlichen, um von Hunter nochmal richtig Abschied zu nehmen." Ich wusste garnicht was ich dazu sagen sollte. ,,W-wie ist das möglich!? Ich dachte... Geister existieren nicht." Immer noch überfordert mit der Situation setzte ich mich auf einen Stuhl und blickte weiter zu Annie. ,,Doch, Geister existieren. Und nicht nur Gute. Es gibt allerhand Geschöpfe in der Geisterwelt, die lieber nicht zu sich nach Hause eingeladen werden sollten. Aber hab keine Angst. Ich bin es wirklich, und ich habe keinerlei Böse Absichten. Ich wollte nur nochmal meinem Bruder sagen, dass ihn keine Schuld trifft." Sie lächelte und legte ihre Schneeweiße Hand an Hunters Wange, die immer noch vor lauter Tränen glitzerte. ,,Okay... Es ist wirklich traurig, dass du nicht mehr bei uns bist. Du warst wirklich ein liebes Mädchen..." Ein wenig Trauer machte sich in mir breit. Ich kannte Annie nicht so gut, jedoch immer wenn ich mit ihr zutun hatte, war sie nett zu mir und wir verstanden uns gut. Sie war gerade mal 15 als sie ihr Leben beendete. Mobbing trieb sie in den Tod und auch ihr leichtes Übergewicht machte ihr zu schaffen. Eines Nachts setzte sie sich in die Badewanne und Schnitt ihre Pulsadern auf. Dazu nahm sie noch Beruhigungsmittel ein und starb bereits in wenigen Minuten. Am frühen Morgen, als Hunter auf die Toilette gehen wollte, fand er sie mit einem Abschiedsbrief auf dem Boden liegend vor. Dies ist nun ein Jahr her und seid dem leidet auch er an starken Depressionen. ,,Ich hab dich auch ziemlich gemocht.", entgegnete sie lächelnd. ,,Das freut mich. Wie lange kannst du noch bleiben?" Ihr Ausdruck wurde traurig. ,,Ich muss jetzt gehen. Eigentlich darf ich garnicht hier sein. Es ist nämlich nur Dämonen gestattet in der Menschenwelt zu bleiben." Hunters Augen füllten sich mit Tränen. Er zog sie an sich ran und umarmte sie fest. ,,Pass auf dich auf, Schwesterchen. Ich liebe dich"
,,Ich liebe dich auch. Ich werde auf mich aufpassen und auf dich ebenfalls."
Ihre Gestalt wurde immer durchsichtiger und irgendwann war sie komplett verschwunden.
Ich saß stumm da und versuchte die letzten Minuten zu verarbeiten. Dann ging ich zu Hunter und umarmte ihn einfach. Er erwiderte meine Umarmung und sagte: ,,Verrückt was? Als ich aus dem Wohnzimmer gerannt bin, setzte ich mich auf die Treppe und weinte. Dann plötzlich hörte ich Annie nach mir rufen und folgte ihrer Stimme. Ich dachte erst ich wäre wahnsinnig geworden. Doch in Lissas Zimmer stand sie plötzlich vor mir. Hättest du das nicht selbst mit erlebt, würde mir das nie jemand glauben." Ich nickte zustimmend. ,,Allerdings. Die würden dich in die Klapse stecken." Ich grinste und meinte dann, dass wir zu den anderen zurück gehen sollten. ,,Erzählen wir Ihnen von Annies Erscheinung?"
,,Nein.", meinte Hunter, ,,Ich möchte das erstmal für mich behalten." Ich nickte und zusammen gingen wir nach unten ins Wohnzimmer, wo die anderen bereits auf uns warteten. ,,Wo wart ihr?", wollte Mary wissen. ,,In Lissas Zimmer. Hunter saß dort und hat geweint. Es hat einige Zeit gedauert bis ich ihn beruhigen konnte.", beantwortete ich ihre Frage.

Die Stimmung hatte sich zum Glück gebessert und wir schauten gemeinsam noch einen Film, ehe wir alle versammelt in Lissas Zimmer schlafen gingen.

Wochen vergingen seit diesem Ereignis. Ich hatte immer mehr Interesse an dem Ouija Board gefunden und mir schließlich selbst eins besorgt. Liam erzählte ich nichts davon. Eines Abends, als es so richtig schön schaurig war, bereitete ich alles für die Seánce vor und setzte mich mit dem Brett auf den Knien aufs Bett. Hätte ich gewusst, was auf mich zukommen würde, hätte ich es lieber gelassen...

》How a demon fell in love with me《 Mino AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt