Kapitel 3

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Durch den Regen wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Erschrocken blickte ich auf und realisierte wie stark es draußen doch gewitterte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir gerade kurz vor 3 hatten. Was hieß, dass ich noch gute vier Stunden Zeit habe für die Schule. Erleichtert über diese Kenntnis zog ich mir die Decke bis zu meinem Hals und schloss wieder meine Augen. Wenn es eins gibt das ich liebe, dann ist das der Gewitter. Es gibt nichts beruhigenderes. Wenige Minuten später hörte ich schon wie meine Tür langsam aufgeht und ein kleiner Kopf zu sehen ist. „ Abla ich kann nicht schlafen, kann ich zu dir?" fragte er mich müde. „ Natürlich mein Schatz, na komm." somit machte ich ihm Platz und wie auf Kommando kam er direkt angelaufen und kuschelte sich an meiner Decke. Friedlich schloss er wieder seine Augen, während ich ihn mit einem Lächeln beobachtete und ihm langsam durch sein braunes Haar ging, bis auch ich selber einschlief.
Am Morgen war Malik nicht mehr in meinem Zimmer, somit schaltete ich meinen Wecker aus und lies meine Musik laufen. Gut gelaunt öffnete ich das Fenster und stelle fest, dass der Regen aufgehört hat und die Sonne sich so langsam zeigte.
"So I hope someday I'll make it out of here
even if it takes all night or hundert years."
summte ich mit und führte gleichzeitig meine Routine im Bad durch. Mit einem zufrieden Blick öffnete ich die Tür und ging wieder in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Da das Wetter heute etwas angenehm ist, entschied ich mich für eine weite schwarze Hose, mit einem weißen T-Shirt reingesteckt, einer Kette sowie meine Air Force als passend. Zufrieden mit meinem Endergebniss, lief ich die Treppen runter und bereitete für mich als auch meinem jüngeren Bruder was zu essen vor. Seit meine Mutter sich von diesem Mann, auch Vater gennant getrennt hat, arbeitet sie nur noch. Klingt das nicht typisch? Wie in einem Film. Die Eltern trennen sich, beide kommen damit nicht klar und lenken sich ab, in dem sie stundenlang arbeiten und doch das wichtigste vergessen. Ihre Kinder. Kopfschüttelnd verließ ich die Küche und öffnete leise die Türe von Malik. Je näher ich hinging, desto mehr mehr stellte ich fest, dass das Bett bereits aufgeräumt wurde. Fragend blickte ich mich um und verließ sein Zimmer. "Malik?" rufte ich nach meinen kleinen Bruder. "Ich bin im Bad, abla." Fragend machte ich mich auf dem Weg und sah ihm stolz zu, wie er sich die Zähne putzte. Lachend schloss ich mich ihm an. Oh Gott, wie schnell er doch wächst.
Pünktlich parkte ich vor der Schule, nachdem ich Malik abgelassen habe und erkannte von weitem Ezra, mit einem Mädchen. Huh wer ist das? Vielleicht eine neue Mitschülerin. Ezra winkte mir zu, bei Ihnen angekommen sah ich mir das Mädchen genauer an. Sie wirkt recht sympathisch. "Zara, dass ist Dalila und neu auf der Schule, ist das nicht toll?" Dalila lächelte etwas schüchtern. Mit einem breitem Grinsen nahm ich sie in die Arme und hieß sie so Willkommen. "Awww Gruppenkuscheln" schrie Ezra und schloss sich uns ebenfalls lachend an. "Also Dalila woher kommst du?" Fragte ich sie neugierig während wir durch die Schulflure entlang liefen. "Ich und meine Schwestern sind ausgezogen aus unserem Elternheim, da sie meinte sie komme auf der anderen Schule nicht klar und allein durfte sie nicht herkommen." Erklärte sie uns und verdrehte ihre Augen dabei. Oh, das heißt nichts gutes. Aber dennoch wollte ich nicht nachfragen. Es stellte sich heraus, dass Dalila ebenfalls in meiner Parallelklasse ging, sprich in Ezra's Klasse. Mit einem Lächeln verabschiedeten wir uns voneinander und eine Doppelstunde Englisch wartete nun sehnsüchtig auf mich. Es gibt nichts tolleres als Englisch. Mit viel Elan betrat ich den Raum und stellte fest, dass der Lehrer noch nicht hier ist. Also stellte ich meine Tasche ab, nahm mein Block heraus und fing an zu zeichnen. Ein trauriges Lächeln schmückte mein Gesicht, als ich mich zurück erinnerte wie ich und mein Vater immer gemeinsam gezeichnet haben. Zeichnen beruhigt mich. Alles was dich belastet kannst du rauslassen ohne davon genug zu haben. Damals habe ich so viel gezeichnet und gemalt, aber Zeiten ändern sich. Durch eine bekannte Stimme wurde ich aus meinem Tagtraum gerissen und blickte meinen Lehrer als auch ein Mädchen, schätzungsweise ein Jahr älter, vorne stehen. Schon wieder eine neue Schülerin? "Ich wünsche euch einen guten Morgen liebe Klasse, wie ich sehen könnt bin ich heute mal nicht alleine, Monika stell dich doch mal der Klasse vor." Mit einem arroganten Blick ging sie durch die und blieb bei Ömer stehen. Wie erwartet auch. Oh Moment mal, wann ist er hergekommen? "Ich heiße Monika aber für euch auch Mony." zwinkerte dabei auf die Jungs und grinste wie ein Pferd. Ich mag sie nicht. Ganz und gar nicht. Was sollte dieser Zwinker überhaupt? "Also gut Monika setzt dich neben Can. Das hatte mir noch gefehlt. Irgendwas stimmte aber nicht mit Ömer, man merkt es an seinem Gesichtsausdruck. Die Schultern, die normalerweise Stärke zeigen, hingen ihm nur. Dennoch sah er sehr attraktiv aus. Nicht schwärmen Zara. Oh Gott, wann bin ich denn so? Dennoch war ich neugierig und wollte wissen was denn passiert sei. Vielleicht ist auch nichts passiert. Vielleicht hat er einfach schlecht geschlafen. „Was sagen Sie dazu Zara?" fragte mich mein Lehrer mit hoch gezogenen Augenbrauen und wartete nur darauf, mich bloßzustellen. „ I.. Ich" fing ich an, wurde jedoch durch das kichern von Monika unterbrochen. Dummes Ding. Je mehr ich ihr kichern hörte desto wütender wurde ich. Warum macht sie das. " Kannst du nicht leise sein oder kennst du es nicht jemanden ausreden zu lassen?" Fing Ömer an, was mich ehrlich gesagt schockierte. Er verteidigt mich. "Zara das nächste mal solltest du bitte aufpassen. Und du Monika, es war nicht nett von dir. Mitschüler werden nicht ausgelacht."
Ich muss mich bedanken. Draußen warteten schon Ezra und Dalila auf mich. Gemeinsam liefen wir in die Mensa und liefen mit unseren Tablets an einen freien Tisch. "Ich hasse diesen Lehrer, mir fällt es da so schwer nicht einzuschlafen." Schimpfte Ezra schon wieder und aß dabei mürrisch ihre Äpfel. Ich und Dalila sahen uns nur lachend an. Das ist typisch Ezra. "Beruhige dich Ezra ich war doch auch da." Schmollte nun Dalila, was uns ebenfalls zum Lachen brachte. "Jetzt nicht umdrehen aber ich glaube Zara jemand hat Interesse." Oh. "Was redest du Dalila wen meinst du?" Fragte ich sie verwirrend. Auch Ezra schielte in die Richtung und konnte sich ihr grinsen nicht verkneifen. "Zara, Ömer schaut zu uns, oder sollte ich sagen zu dir?"

Ömer?

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