Kapitel 4

58 5 2
                                    

Verwundert über diese Kenntnis blicke ich meine zwei Freundinnen verwirrt an. Warum sollte er denn zu uns rüber schauen? Schulter zuckend antworte ich ihnen, dass ich keine Ahnung habe warum er rüber schaut. Ohne noch lange darüber nachzudenken klingelte es auch schon zu nächsten Stunde und somit stehen wir auf und machen uns auf dem Weg. "Wäre es ein Problem wenn wir noch kurz zu meiner Schwester gehen würden? Ich habe meine Schlüssel daheim vergessen und sie hat noch Nachmittagschule." Fragt uns Dalila etwas schüchtern. Sie ist schon ein süßes Mädchen, allein ihre langen blonden Haare machen sie zu einem süßen Engel. "Selbstverständlich ist es kein Problem, weißt du denn wo deine Schwester ist?" Fragt Ezra sie, worauf sie dann nickt und uns die Richtung zeigt. Oh, da muss ich sowieso hin. Also laufen wir gemeinsam den langen Gang entlang und von weitem sehen wir eine Mädchengruppe die mit dem Rücken zu uns steht. Ist das nicht Aleyna? Ist die Schwester von Dalila etwa mit ihr befreundet?

Bei ihnen angekommen ruft Dalila nach ihrer Schwester und somit dreht sich die ganze Gruppe um und siehe da, wer hätte denn gedacht, dass ausgerechnet Monika ihre Schwester ist. Aber natürlich macht das Sinn. Dalila kommt und gleichzeitig bekommen wir eine Neue in die Klasse. Genervt über diese Kenntnis blicke ich sie an und warte darauf wieder zugehen. Ich mag sie nicht, allein dass sie mich in der Klasse "ausgelacht" hat, macht mich wütend.

"Monika ich hab meine Schlüssel nicht dabei, kannst du mir deine geben?" Fragt Dalila ihrere Schwester, die nur ein seufzen von sich gab und aus ihrere Tasche dann die Schlüssel rausholt. "Wehe du verlierst sie." Warnt Monika sie. Dankend nimmt Dalila sie an, verabschiedet sich von ihrer Schwester, die nur genervt zu uns rüber sah. "Woher kennt deine Schwester diese Mädchen mit der sie gerade zusammen ist?" Frage ich neugierig und blicke sie an. "Monika schließt gerne Freundschaften, die genauso sind wie sie: nervig, zickig und unglaublich arrogant." Allein dass es die Schwester sagt, zeigt wie sie wirklich ist. Irgendwie auch schade, man kann sich glücklich schätzen eine Schwester zu haben, aber wenn das Verhältnis so schlecht ist, wäre es vielleicht doch besser allein zu sein. Niemals will ich mir vorstellen, dass das bei mir und Malik passieren wird.

Als sich unsere Wege trennen, verabschieden wir uns von einander und ich mache mich auf dem Weg in mein Klassenzimmer. Laut Stundenplan habe ich jetzt eine Doppelstunde Ethik. Ich mag Ethik sehr, somit beeilte ich mich und sehe, dass die Türe zum Klassenzimmer schon zu ist. Bist ja auch fünf Minuten zuspät. Schimpfe ich mit mir selber und klopfe dreimal an die Türe bis ich sie langsam öffne und schon die Klasse sitzen sehe. "Es tut mir leid, ich war noch beim Sekretariat." Fing ich an zu reden und erhielt ein Nicken ihrerseits. Sie mag mich sowieso, einmal zu spät kommen ist nicht schlimm. Ohne die Klasse wirklich anzuschauen, bewege ich mich auf meinen Stuhl und stelle fest, dass Ömer ebenfalls da ist. Er ist ja auch noch bei mir in Ethik. Erinnere ich mich selber daran. Somit packe ich meine nötigsten Sachen für diesen Unterricht aus, und versuche zu verstehen bei welchem Thema wir gerade sind. "Lügen steht dir nicht besonders." Redet jemand leise. Erschrocken darüber blicke ich der Person ins Gesicht. "Wovon redest du?" Frage ich ihn und wundere mich wieso er weiß, dass das erfunden war. "Ich denke du weißt genau worüber ich rede." redet Ömer weiter und schmunzelte, was mich ein wenig provoziert. Schließlich sollte es ihm egal sein. "Kann dir doch egal sein." lächel ich ihn provokant an und konzentriere mich wieder auf den Unterricht. Was interessiert er sich denn überhaupt? Ich kann ja schlecht sagen, dass ich auf dem Weg hierher getrödelt habe. Genervt atme ich aus und versuche mir nichts anzumerken. Mir ist aber aufgefallen, dass Ömer oft in Gedanken ist. Worüber er wohl nachdenkt? Jetzt denke ich schon an ihn. Das soll aufhören. Rede ich innerlich mit mir selber. Die restlichen Stunden habe ich etwas für meine Mündliche Note geleistet und der Unterricht war auch schon zu Ende. Draußen erkannte ich schon meine zwei einzigen weiblichen Freunde hier und gehe auf sie zu. "Zara wir wollen heute zu mir, meine Eltern sind nicht da und wir dachten uns wir machen einen schönen Mädelsabend." Fängt Ezra an zu reden. Die Idee gefällt mir, schließlich haben wir sowas lange nicht mehr gemacht und mit Dalila wird das auch bestimmt lustig. "Ja klar, können wir machen. Lass uns dann um 19 Uhr treffen, muss davor noch Malik zum Training bringen." Glücklich klatscht Ezra sich die Hände und man sieht es ihr an, dass sie sich wirklich darüber freut, was uns zum Lächeln bringt. Mit einer Umarmung verabschieden wir uns voneinander. Erschöpft steige ich in meinen Wagen, verbinde mein Handy, durch Bluetooth, mit meinem Auto und drehe die Musik lauter.

Daheim angekommen, stelle ich fest, dass ich allein Daheim bin. Somit lege ich meine Tasche ab, ziehe mich um und fange an die wichtigsten Zutaten aus dem Kühlschrank zu nehmen und mit dem Kochen anzufangen. Lasagne würde jetzt ganz gut tun. Also brate ich das Hackfleisch an, nehme die benötigte Soße und gebe sie mit dazu. Schicht für Schicht fülle ich somit die Schale und schiebe sie in den Ofen. In ein paar Minuten müsste auch Malik kommen, perfekt. In der Zwischenzeit räume ich auf und decke auch anschließend den Tisch. Kurz bevor die Lasagne aus dem Ofen genommen wird. Höre ich die Klingel. Das muss Malik sein. Somit öffne ich die Türe und wie erwartet, steht da mein Bruder. Mit einem Lächeln begrüße ich ihn. "Hände waschen und dann gibt es essen." Nickend rennt er die Treppen hoch ins Badezimmer und keine fünf Minuten serviere ich ihm und mir etwas und wir fangen an genüsslich zu essen. Nach dem Essen helfe ich Malik bei den Hausaufgaben und fange dann selbst an, etwas für die Schule zu machen. Kurz vor 6 bringe ich Malik zum Fußballtraining. "Du weißt Mama holt dich danach ab." Versichere ich ihm und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. "Ich weiß Abla ich weiß, ich muss los, bis später." und winkt mir zu. Von weitem erkenne ich wie Malik auf einen Jungen zu rennt, schätzungsweise in seinem Alter. Neben ihm wahrscheinlich sein Bruder. Als der kleine Junge meinen Bruder kommen sieht, gebe sie sich die Faust. Was bei ihnen unglaublich süß aussieht. Auch der Bruder schaut in die Richtung und gleichzeitig trafen sich unsere Blicke. Ömer? Er hat einen jüngeren Bruder? Mit einem gesenkten Blick steige ich wieder ein und mache mich auf dem Weg nachhause. Angekommen ziehe ich mich um und entscheide mich für eine High Waist Jeans und einem Rollkragenpullover, den ich mir in die Hose stecke. Passend dazu eine Kette mit drei Anhängern. Schminken tat ich mich nicht, da wir sowieso nur unter uns waren. Also ziehe ich mir meine Schuhe an und laufe auf mein Auto zu, um loszufahren. Bei ihr angekommen stehen die Süßigkeiten auf dem Tisch und auch Dalila ist schon da. Mit Masken auf dem Gesicht und haufenweise Süßigkeiten in den Händen reden wir über Gott und die Welt und je mehr ich Zeit mit ihnen verbringe, umso mehr schätze ich sie Wert. "Komm schon Dalila, du kannst mir nicht sagen, dass kein Junge auf dich steht." Fängt Ezra an. Dalila errötet und versichert uns, dass es keinen Jungen in ihrem Leben gibt. "Ich finde Dion würde zu dir passen, und mit Sicherheit wird er auf dich stehen." sage ich und wackel mit dem Augenbrauen, was uns alle zum Lachen bringt. Kurz vor 11 verabschieden wir uns voneinander. "Das müssen wir nochmal machen." Sagt Dalila und umarmt uns. Lachend stimmen wir ihr ein.

Daheim angekommen sind bereits die Lichter aus. Heißt meine Familie schläft bereits. Leise mache ich mich auf den Weg in mein Zimmer und ziehe mich um. Kurz bevor ich schlafen gehe öffne ich Instagram. Soll ich mal schauen ob Ömer Instagram hat? Nein, warum sollte ich Kopfschüttelnd schließe ich die App wieder und versuche zu schlafen, und nicht an ihn zu denken. Wenn das überhaupt funktioniert.

Irgendwelche Verbesserungsvorschläge?

Mein Schicksal Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt