Kapitel 6

66 4 1
                                    

Twelve Twelve - Matt Maeson

Zitternd, mit Schweiß bedeckt wache ich auf und realisiere für die ersten Sekunden nichts. Ich hatte einen Albtraum. Rede ich mit mir selber und mein Körper entspannt sich. Es sind die gleichen Dinge die mir immer wieder durch den Kopf gehen. Wie konnte ein Vater seine Familie nur so dreist verlassen? Wie kann man seiner eigenen Frau fremdgehen und alles links liegen lassen? Egal wie oft ich das gleiche Träume, jedes Mal stehe ich weinend auf und alles was ich verdrängt habe, kommt wieder hoch. Es war nie leicht für mich und ist es auch bis heute nicht, wie denn auch wenn ich schon immer ein Vaterkind war und dieser Mann nicht mehr an meiner Seite ist? Bevor ich noch ganz in Tränen ausbreche versuche ich wieder normal zu atmen und greife nach meinem Handy auf der rechten Seite meines Bettes und schau auf die Uhr.
„4:23 Uhr" murmele ich vor mich hin. Jetzt wieder einschlafen könnte ich nicht, da ich nachdem was ich geträumt habe, schlecht einschlafen kann.
Also schlage ich die Decke zu Seite und öffne mein Fenster. Morgens ist es immer so stickig.
Ich sehe hinaus und bemerke, dass es heute ein schönes Wetter wird und ziehe mir somit meine Sport Sachen an.
Früher bin ich sehr gerne morgens gejoggt, aber zurzeit hatte ich weder die Lust noch die Zeit joggen zu gehen oder die Zeit.
Auf meinem Handy spiele ich meine Playlist ab und fange an die gewohnte Route zu nehmen, die ich immer nehme. Sport war schon seit Kind auf nicht meins. Ich erinnere mich als mich mein Vater immer zu verschiedenen Sportkursen gefahren hat und immer wollte, dass ich darin sehr gut werde. Das Ergebnis jedoch war, dass ich nicht mehr als fünfmal hingegangen bin und es dann sein gelassen habe. Aber Joggen befreit mich von den Dingen, die mir im Alltag auf den Schultern liegt. Meine Haargummi gab schon langsam den Halt auf und aus dem Grund machte ich eine Pause und band sie mir wieder zusammen. Es war kühl, aber angenehm kühl. Die Luft klatsche förmlich mein Gesicht und ich spürte schon wie meine Ohren schon kalt wurden.
Ein Blick auf mein Handy zeigte mir, dass ich schon mehr als eine Stunde draußen war und beschließe somit, wieder heimzukehren.
Davor nahm ich mir noch einen Umweg und besuchte die Bäckerei. Es roch himmlisch hier.
"Fünf Brötchen und zwei Brezel bitte." Sprach ich mit der freundlichen Kassiererin, hinter den Theken. Ich weiß jetzt schon dass sie sich sehr freuen werden, wenn ich mit frischen Brötchen wieder komme.
„Schatz ich hab mich schon gefragt wo du bist, du könntest doch wenigstens Bescheid geben." sprach meine Mutter mit mir sobald ich die Haustür hinter mir schloss.
„Mein Fehler Mama, ich habe nur etwas frische Luft gebraucht, weil mir heute morgen etwas schlecht war." lächelte ich sie schwach an.
Bis jetzt habe ich niemandem von meinen Albträumen erzählt. Ich weiß wie schwer es meine Mutter hat, auch wenn sie es nicht sagt, sprechen Ihre Auge tausende Worte sobald sie auch nur an die Vergangenheit denkt.
Mit einem besorgten Blick kommt sie auf mich zu. „Wie geht es dir jetzt? Geh du nach oben um dich fertig zu machen ich mache dir einen Tee." und mit diesen Worten drückt sie mir einen Kuss auf die Stirn und schickt mich nach oben.

Im Badezimmer nehme ich mir eine warme Körperdusche und creme mich einschließlich ein. Da ich nicht wirklich die Lust dazu hatte mich sonderlich schick zu machen und die Kälte immer noch nicht nachgelassen hat, entschied ich mich für einen einfachen beigen hoodie und einer schwarzen, an den Knien zerrissenen, Hose.

Auf Make up verzichtete ich heute und schloss somit die Tür hinter mir und ging wieder runter. Unten erwartete mich schon meine Mutter mit einem Tee und was zu essen. „Komm setz dich, ich fahr heute Malik in die Schule genieß du deinen morgen, hab dich lieb mein Schatz." Somit ging sie nach oben um nach Malik zu sehen, währenddessen ich mein Essen aufaß.

In der Schule angekommen, laufe ich aus dem Bus und ging schon auf meine Freunde zu. „ Zara geht es dir nicht gut oder warum bist du so blass." fragte mich Can direkt besorgt und somit bekam ich auch die Aufmerksamkeit von allen. „Nein Can keine Sorge ich bin nur ungeschminkt." War meine Ausrede, was aber nur teilweise stimmte, denn sobald ich schlecht geschlafen habe oder kurz davor bin krank zu werden, werde ich blass.
Sie jedoch kauften es wirklich ab, wofür ich wirklich froh bin. Jedoch fällt mir auf dass Ezra nicht da ist.
„Wo ist denn Ezra?" fragte ich in die Runde. „Ihr ging es heute nicht gut, sie ist daheim geblieben." klärte mich Aykut auf und tatsächlich hatte sie mir geschrieben, was ich jedoch erst im Unterricht gesehen habe.

Mein Schicksal Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt