Kapitel 5

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Am darauffolgenden Tag bin ich überraschend motiviert aus dem Bett gekommen, kann natürlich auch daran liegen, dass die Sonne sich blicken lässt. Entspannt öffne ich das Fenster und lasse zu, dass der kühle Wind meine Haut eine Gänsehaut verursacht. Morgens sieht alles so viel schöner aus. Gut gelaunt öffne ich die Tür zum Badezimmer und stelle fest wie durcheinander mein Zopf aussieht und beschließe spontan eine warme Dusche zu nehmen.

Mit frisch gewaschenen, nach Vanille riechenden Haaren und einem Handtuch um mich gewickelt, stehe ich nun vor meinem Kleiderschrank und überlege was ich anziehen soll. Skinny Jeans oder doch eher eine weite? Wie wäre es mit einer hellen Jeans, kombiniert mit meinem bordeauxrotem Oberteil und einer Lederjacke und nicht zu vergessen Ketten und Ohrringe, kombiniert mit Air Force in weiß? Nach und nach hole ich meine Kleidung raus und ziehe sie auch anschließend an.

Mit meinem Haartrockner in der Hand, schließe ich es an die Steckdose an und beginne mit langsamem Bewegungen meine Haare glatt zu föhnen. Ich hasse dieses ständige föhnen, nur leider kann ich selten meine Haare Luft trocken und wenn ich sie mal Luft trockne, sind sie weder glatt noch wellig. Eine Mischung aus allem was nicht wirklich schön aussieht. Zufrieden blicke ich in den Spiegel und stelle fest, dass sie mittlerweile schon gut trocken sind. Zu schminken bleibt mir nicht mehr viel Zeit, also greife ich, nach dem Zähne putzen, nach einem NXY Lipstick und trage ihn sorgfältig über meine Lippen auf. Die Nude Farbe eignet sich perfekt für den Alltag. Mascara könnte ich mir noch im Auto auftragen, da ich sowieso noch weniger als 5 Minuten habe.

Mit schnellen Schritten mache ich mich auf dem Weg nach unten und stelle fest, dass alle schon aus dem Haus sind. Bei Mama weiß ich ja, dass sie früher los muss aber Malik? Lange konnte ich auch nicht darüber nachdenken und greife nach dem nächstbesten für die Schule, in diesem Fall einen grünen Apfel. Äpfel sind dabei nicht wirklich meins, aber was besseres finde ich hier nicht.
Ohne groß darüber nachzudenken, schließe ich mein Handy mit meinem Auto per Bluetooth an und lasse die Musik laufen.

Yeah you bet I know that she ain't
Never give a single fuck about me
Yeah, you bet she know that we ain't
Never gonna be together, I see

Summe ich zu dem Lied von Joji. All seine Lieder habe ich auf meiner Playlist, einfach aus dem Grund weil ich seine Stimme so beruhigend finde und man damit glatt einschlafen könnte. Das sollte ich heute Abend auf jeden Fall machen.
Bis zu meiner Schule sind es nur wenige Minuten, jedoch bleibe ich noch im Auto sitzen und versuche meine Wimpern zu tuschen ohne dass es sich verschmiert, was bei mir so gut wie jedes Mal der Fall ist. „Oh Mist" flüstere ich verzweifelt und schau mir mein Lid an, welches jetzt was von der Mascara abgekommen hat. Dass es nur bei einem Lid so ist, wundert mich. Leicht panisch suche ich in meiner Tasche nach einem Wattepad und werde auch fündig. Zufrieden blicke ich in den Spiegel und danach auf mein Handy und stelle fest, dass ich bereits 2 Minuten zu spät bin. Stöhnend nehme ich meine Tasche zu Hand, schließe das Auto ab und laufe mit schnellen Schritten in das Gebäude, in der vor wenigen Minuten noch alle Schüler standen.
Unauffällig blicke ich in allen Richtungen und kann weder meine Cousine noch Dalila finden. Ob die schon in ihren Klassenzimmern sind? Sollte ich Ihnen schreiben? Kopfschüttelnd laufe ich den Gang entlang, nach der Stunde würden wir uns sowieso wieder sehen.

In Politik wurden die Klassen aufgeteilt, was heißt es sind Menschen hier mit denen ich nichts zu tun habe, vom Sehen kenne oder sogar gar nicht. Traurigerweise sind weder meine Freundinnen da noch jemand mit dem ich mich halbwegs verstehen könnte. Also laufe ich zielstrebig auf den Platz nach hinten und hoffe innerlich dass sich niemand neben mich setzt, somit hab ich meine Ruhe und keiner kann mich stören.
Selbst als der Lehrer reinkommt und die Türe hinter sich schließt, stelle ich fest dass ich wirklich alleine sitzen werde, diese Kenntnis lässt mich beruhigen, auf einen Sitznachbar, der mich im Unterricht stört kann ich wirklich nicht brauchen.
Zu meinem Pech sitzen jedoch zwei Mädchen, die ich mal im Gang gesehen habe, genau eine Reihe vor mir und reden ununterbrochen. Mit einem genervten - und zugleich wütenden Blick schaue ich die beiden an, was sie jedoch nicht wahrnehmen können, da sie mit dem Rücken zu mir sind. Trotzdem stört es mich jetzt schon dass sie so viel und laut reden.
Also versuche ich es so gut es geht zu ignorieren und folge dem Lehrer.
"Und als ich mich umgedreht habe, stand er einfach da mit seinen Freunden und Gott diese Docs an ihm sehen so unfassbar gut aus." Erzählt die Brünette vor mir aufgeregt ihrer Freundin. "Er sah so gut aus, nur leider finde ich ihn nirgends auf Instagram oder Snapchat, meinst du wir sollten ihn mal ansprechen?" Fragt nun die dunkelhaarige mit dem Zopf ihrer brünetten Freundin. Gott nervt mich das jetzt schon, ist ja nicht so dass ich daheim nicht mal gescheit essen konnte, kommen auch noch die und reden irrelevantes Zeug.

Mein Schicksal Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt