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Als ich unten ankam, saßen dort schon alle.
Stumm setzte ich mich und blickte auf meinen Teller.

"Guten Appetit", sagte Jin und wir konnten anfangen.
Ich aß nicht viel und stocherte immer wieder im Essen rum.

"Tae? Alles ok bei dir?", fragte mich plötzlich Namjoon.
Ich sah auf und setzte mein Fake lächeln auf.
"Ja tut mir leid. War in Gedanken. Jin? Dein Essen war lecker, aber ich hab leider kein Hunger mehr. Sorry", ich stand auf und brachte den Teller zur Küchenablage.
Ich spürte die verwirrten blicke der anderen auf mir, doch das war mir egal.
Ich ging in mein Zimmer und ließ mich an der Tür runtergleiten.

Du weißt, dass du dein wahres ich wieder hervokommen lassen musst?
Ja ich weiß...
Dann tu es. Lass dich aber bloß nicht von den anderen erwischen! Sie werden dich auslachen, dich hassen und dich vertreiben!
I-ich weiß...

Ich fing an zu weinen.
Sie dürfen mich nicht sehen.
Nicht so.
Ich stand auf und schloss die Tür ab.
Dann ging ich zum Bett und setzte mich.
Ich ließ meinen Katzenschwanz und meine Ohren erscheinen.
Ich war eine Neko und das durften sie nie erfahren.
Sie würden mich hassen.
Ich fing an zu schluchzen.

Tu es. Deine Beine. Sie sehen noch so hässlich aus. Sie wären schöner, wenn da Narben wären. Vertraue mir. Die klinge und ich wollen nur dein bestes.

Ich elender Mensch hörte auf sie und nahm meine Klinge zur Hand.
Ich zog mir meine Jogginghose aus und setzte an.
Ich hinterließ viele kleine aber auch größere schnitte an meinem Oberschenkel.
Sie waren tief und bluteten Stark. Dann ging ich tiefer zu meinem Schienbein.
Ich zog einen langen, tiefen schnitt von oben nach unten.
Dann kamen noch einzelne dazu, bis mein kompletter rechter Bein vor lauter Blut und schnitten nicht mehr zu sehen war.
Ich schluchzte laut auf und tränen flossen mir im Wasserfall die Wangen runter.
Viele meiner schnitte sind auf geplatzt und größer geworden und meine Beine brannten wie hölle.
Ich nahm mir vier Verbände und säuberte als erstes mein Bein vom ganzen Blut.
Dann tat ich vorsichtig die Verbände drum.
Es tat unfassbar weh.
Meinen Katzenschwanz hatte ich stark um meinen Bauch gelegt und meine Ohren hingen flach an meinem Kopf.
Mein Bett war voller Blutflecken.

Fühlst du dich besser?
J-ja.
Was hab ich dir gesagt? Wir wollen nur dein bestes, also vertraue uns.
O-ok.

Ich legte mich hin.
Mein Kopf dröhnte und es fühlte sich an, als würde er gleich platzen.
Ich hasse mich.
Ich hasse mich so sehr.

Suicide (Taegi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt