Kapitel 12

75 4 1
                                    


Meine Beine trieben mich durch den Wald. Vorbei an vielen Bäumen. Ich stolperte über eine Wurzel und fiel hin. Ich sah nur noch verschwommen und ich wusste nicht, ob das von dem Sturz kam oder wegen meiner Tränen. Ich wollte wieder aufstehen, aber mein Fuß schmerzte zu sehr. Auf einmal hörte ich Schritte, die näherkamen. Als ich hochsah, sah ich, dass es ein Mann war, den ich nicht kannte. Erst schaute er mir in die Augen und dann auf mein Knie. Ich sah auch dorthin und sah, dass es blutete. Ich schaute wieder zu dem Mann, aber er sah nicht aus, wie vorher. Sein Gesicht hatte sich verändert. Er war ein Vampir. Er packte mich grob an meinen Schultern und zog mich hoch. Ich keuchte auf vor Schreck. Er schlug seine Zähne in meinen Hals und begann von mir zu trinken. Ein stechender Schmerz zuckte durch meinen Körper. Ich merkte, wie ich immer und immer schwächer wurde. Ich verlor immer mehr an Kraft und driftete immer mehr ins Jenseits ab. War das mein Ende? Ich war betäubt von dem Schmerz und konnte nicht mal schreien, geschweige denn mich bewegen. Plötzlich wurde mein Angreifer gegen den nächsten Baum geschleudert und ich fiel wieder zu Boden. Es fiel mir schwer wach zu bleiben. Ich fühlte mich so schwach und hilflos. Ich sah nur noch, wie der Mann sich wieder hinstellte und abhaute. Dann hörte ich jemanden meinen Namen sagen. Es war Elijah. „Bleib wach. Hörst du mich? Alles wird gut" Ich versuchte wach zu bleiben, aber es gelang mir nicht, Das letzte, was ich mitbekam war, wie ich hochgehoben wurde.

(Elijah's Sicht)

Als ich sah, wie Zoey da auf dem Boden lag, erfasste mich die blanke Panik. Ich versuchte sie wach zu halten, aber es gelang mir nicht. Ich konnte ihr noch nicht mein Blut geben. Wer weiß, wie viele von den unbekannten Vampiren noch hier waren. Also hob ich sie hoch und lief, so schnell ich konnte, mit ihr in meinem Arm nach Hause. Zoey hatte schon längst das Bewusstsein verloren und ich hoffte nur noch, dass sie noch etwas durchhielt. Ich hörte ihr Herz, wie es immer schwächer wurde. Endlich sah ich unser Haus. Schnell lief ich rein und legte sie auf die Couch ab. Ich versuchte ihr mein Blut zu geben, aber da sie bewusstlos war, konnte sie nicht schlucken. „VERDAMMT", rief ich und schmiss eine Vase um. Klaus kam herein und sah mich fragend an. Als er Zoey sah musste ich ihm erklären, was geschehen ist. Wir berieten uns, bis wir ein Husten hörten. Es war Zoey. Sie ist erwacht. „Elijah", krächzte sie. Ich lief zu ihr und gab ihr mein Blut und sie trank. Ihr ging es besser und sie setzte sich auf. „Dürfte ich bei euch übernachten? Ich würde ungern heute nochmal rausgehen". „Natürlich", sagte ich und ging mit ihr in mein Zimmer. Sie setzte sich auf mein Bett und ich setzte mich neben sie. „Was hast du allein im Wald gemacht?", fragte ich sie. „Ich wurde mal wieder von Damon enttäuscht". Ich merkte, dass sie im Moment nicht weiter darüber reden möchte und belies es dabei.

(Zoey's Sicht)

Ich war ihm dankbar, dass er nicht weiter nachfragte. „Ich kannte diesen Vampir nicht und du?" „Ich auch nicht", antwortete Elijah. „Was ist, wenn er zurück kommt und mir noch schlimmeres antut?" Er sah mir tief in die Augen. „Das werde ich niemals zu lassen, versprochen" Ich merkte, wie er mir näherkam und mir weiterhin in die Augen blickte. Sollte ich es zulassen? Wieso nicht? Ist im Moment doch eh alles egal. Und so kam ich ihm entgegen, bis sich unsere Lippen berührten. Und zu meiner Überraschung fühlte es sich gut an. Elijah seufzte zufrieden in den Kuss hinein und er wurde intensiver. Nach einer Weile lösten wir uns voneinander und sahen uns keuchend an. Er strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht und lächelte. Ich dachte wirklich, dass ich Damon wichtig wäre. Idiotisch. Ich musste ihn vergessen. Ich hatte mich so auf Damon fixiert, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass mir Elijah auch sehr viel bedeutete, aber wie viel? Was hatte das gerade zu bedeuten? War das schlau von mir? Und was fühlte ich jetzt? Im Moment war ich zu erschöpft, um mir noch weitere Gedanken darüber zu machen und das sah Elijah offenbar. „Komm, wir gehen schlafen", sagte Elijah. Ich nickte nur und legte mich mit dem Rücken zu ihm. Ich merkte, wie er mich beobachtete, bis ich eingeschlafen war.

Ich wachte von dem piepsen meines Handy's auf. „Hey, wollen wir heute wieder etwas üben? Bonnie" Ich schrieb ihr zurück, dass ich mich auf den Weg machte. Ich zog mich leise an und ging aus der Tür. Elijah schlief noch und ich wollte es dabei belassen. Ich hätte eh nicht gewusst, wie ich mit ihm umgehen sollte nach gestern Abend. Ich bin einfach verwirrt.

Als ich am Salvatore Anwesen ankam fiel mir ein, dass Damon auch da sein würde und Elena wahrscheinlich auch. Ich bemerkte Trauer und Wut in mir aufkeimen. Ich ging zur Tür und klingelte. Natürlich öffnete Damon sie mir, aber nicht wie gewohnt mit einem Lächeln, sondern mit einem traurigen Blick. Es kümmerte mich nicht bzw. sollte mich nicht kümmern. „Zoey.." Ich hörte ihm nicht zu und ging an ihm vorbei ins Haus. Bonnie war schon da, genauso wie Stefan und Elena. Ich sah sie wütend an. „Schämst du dich denn gar nicht?", fuhr ich sie an. Sie blickte mich verwirrt an, genauso wie Stefan. „Guck nicht so, du weißt genau, was ich meine! Du hast Damon wieder geküsst. Gestern bei der Party" „Ich war aber nicht bei der Party. Mir ging es gestern nicht gut, deswegen bin ich dann nach Hause gegangen" „Das kann ich nur bestätigen", erwiderte Stefan. „Aber ich habe es doch gesehen" Ich sah zu Damon und sah, dass es ihm langsam dämmerte, genauso wie Stefan. „Katherine", sagten die beiden wie aus einem Mund. Ich erinnerte mich an das, was sie mir mal über sie erzählt hatten. „Sie ist zurück", sagte Elena voller Entsetzen. „Ich glaube, sie ist nicht der einzige neue Vampir in der Stadt", sagte ich. Alle blickten mich fragend an. Ich begann zu erzählen, dass ich gestern von einem männlichen Vampir angegriffen wurde. Alle blickten mich geschockt an. „Geht's dir gut?", fragte Bonnie. „Naja, ich bin fast gestorben, ehrlich gesagt. Nur dank Elijah lebe ich noch." „Ich werde sofort Nachforschungen anstellen." „Ich komme mit." Und schon warten Elena und Stefan fort. „Ich glaube es ist besser, wenn wir heute eine Pause einlegen. Du musst dich erstmal von gestern erholen." Und auch sie ging. Auch ich wollte gehen, aber als ich mich umdrehte stand Damon direkt vor mir. Er schaute mich einen Augenblick an und nahm mich dann fest in die Arme. Es tat gut, aber trotzdem war ich immer noch sauer auf ihn. Dass Katherine es war ändert nichts an der Tatsache, dass er sie auch geküsst hat bzw. es so wollte. Also schob ich ihn von mir weg und wollte ohne ein Wort an ihm vorbeigehen, doch er hielt mich am Arm fest. „Zoey, ich.." „Lass sie sofort los". Es war Elijah. Na super, das kann ja nur noch besser werden. Damon ließ mich langsam los und schon stand Elijah neben mir. Die beiden sahen sich hasserfüllt an, bis Elijah mir seine Aufmerksamkeit schenkte. „Es ist nicht sehr höflich sich aus meinem Schlafzimmer zu schleichen", sagte Elijah schmunzelnd. Ich hörte Damon schlucken. Elijah wusste anscheinend genau, was Damon provozierte, aber ich wusste nicht mal wieso. Und dann kam Elijah mir schnell näher und küsste mich. Ich konnte nicht mal reagieren, da flog er schon gegen die nächste Wand. Das ließ er sich natürlich nicht gefallen und griff Damon an. Ich stand perplex da. Es ging alles viel zu schnell. Ich machte, dass ihre Ringe nicht mehr funktionierten und die beiden stöhnten vor Schmerz auf. Ich ließ den Zauber bleiben und sagte: „Sagt mal, geht's noch? Was ist denn nur los mit euch?" Ich konnte nicht mehr. Ich lief hinaus und dann schnell nach Hause. Was war in letzter Zeit nur los? Ich verstand die Welt nicht mehr.

Neues Leben. Neue Probleme.  (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt