~Kapitel 7~

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Als er den Kopf des Vogels streichelte, fiel ihm eine Person auf die ihn von dem Türrahmen aus  anstarrte. Er wusste, dass es nur Hermine sein konnte und dennoch ignorierte er sie für den Moment. Erst wollte er sich auf den Brief konzentrieren den er für Blaise schrieb. Er wollte ihn um Hilfe bitten und ihn fragen, ob er nicht für einige Zeit ins Malfoy Manor kommen könnte. Wenn er es geschafft hatte mit Hermine auf eine freundschaftliche Ebene zu kommen, dass sollte es nicht so schwer sein den Rest zu schaffen. Zwar hatte er nur noch etwas weniger als zwei Monate Zeit, aber mit Blaise' Hilfe hoffte er, dass es kein Problem werden würde. Er ließ erneut seine Feder sinken und las sich die Zeilen durch, die er geschrieben hatte. 

Lieber Blaise,

Ich weiß wir haben lange nichts mehr von einander gehört, aber ich brauche deine Hilfe. Sicherlich hast du von der Anordnung des Ministeriums gehört, dass einige ehemalige Todesser eine Muggelstämmige heiraten müssen, wenn diese nicht nach Askaban wollen.  Nun bei mir ist es keine geringere als Hermine Granger. Zu meinem Pech habe ich es mit ihr verbockt und ich denke, dass ich es mit deiner Hilfe wieder hinbekommen kann. Wenn du kannst, dann komm doch bitte vorbei.

Draco

Zwar hatte er schon bessere Briefe geschrieben, doch es würde reichen um Blaise klar zu machen, dass Draco ihn brauchte. Erneut strich er über den Kopf den Kopf des Vogels und erkannte aus den Augenwinkeln, dass Hermine ihn immer noch ansah. Draco band dem Vogel die kleine Pergamentrolle um einen der Beine und schon flog der Waldkauz aus dem schon geöffnetem Fenster. Er drehte sich zu ihr um und sah gerade noch wie die leicht gewellten, braunen Harre des Mädchens um die Ecke verschwanden. Er schmunzelte über ihre Reaktion, dennoch beschloss der blonde Malfoy nicht einfach so zu tun, als hätte er sie nicht bemerkt. 

"Hermine ich weiß, dass du hier bist."

Er versuchte, dass sich sein Grinsen nicht auf seinen Lippen abbildete als das Mädchen bemüht selbstbewusst in den Raum trat. Kurz vor ihm blieb sie stehen und sah ihn mit erhobenem Haupt an. Der Blonde tat so als hätte der Kuss nie stattgefunden und sah sie an. "Was bringt dich denn dazu mich zu stalken?", fing er das Gespräch an. "Was? Wieso sollte ich dich stalken Malfoy?", fragte sie ihn abwehrend, während sie die Arme vor ihrer Brust verschränkte. "Du hast mich doch eben beobachtet oder nicht?", fragte er scheinheilig und genoss die Reaktion der ehemaligen Löwin. Denn diese spielte ertappt mit ihren Fingern und dennoch versuchte sie ihn standhaft anzusehen. "Ich habe mich nur gewundert, dass du einem Lebewesen Zuneigung zeigst.", spuckte Hermine ihm entgegen und funkelte ihn an. Ein überraschter Ausdruck huschte über das Gesicht des Jungen, doch so schnell wie er gekommen war verschwand er auch wieder. "Ob du es glaubst oder nicht, aber ich bin sehr wohl dazu in der Lage Liebe zu empfinden. Nur weil ich in Hogwarts der Eisprinz von Slytherin war heißt das nicht, dass ich nicht lieben kann. Ich zeige nicht oft wie sehr eine Person mir bedeutet, aber das solltet du wissen." Nun war es Hermine die überrascht schaute. "Was meinst du damit?", flüsterte sie verwirrt und ihr Gesicht nahm einen fragenden Ausdruck an. "Im dritten Schuljahr. In der Bibliothek, kurz vor der Sache mit Seidenschnabel. Erinnerst du dich?" Als er sie das fragte normalisierten sich ihre Gesichtszüge und sie starrte an Draco vorbei. "Nein. Nein ich erinnere mich nicht." sagte sie und sah dem Jungen in seine grauen Augen, in denen die Hoffnung der Verzweiflung wich. Wie sollte er es nur schaffen, dass sie ihn heiraten würde. Er könnte natürlich weglaufen, aber irgendwann würde man ihn finden und dann in Askaban einsperren. "Noch was Malfoy?", unterbrach Hermine die hoffnungslosen Gedanken des Blonden. "Nein.", sagte er schlicht und sah zu wie sich die Brünette umdrehte und den Raum verließ.   Er hätte sich ohrfeigen können, aber er war nun einmal der festen Überzeugung gewesen, dass der Kuss funktionieren würde. Er hatte sich von seinem Image aus Hogwarts blenden lassen. Damals musste er nur einmal grinsen und schon bettelten die meisten Mädchen darum mit ihm ins Bett zu gehen. Im Nachhinein kam es ihn so sinnlos vor. Er hatte gedacht, dass er besser als andere wäre nur weil er die meisten Mädchen hatte und mit spielte. Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Mädchen waren keine Gegenstände die man benutzen konnte, wenn man gerade Lust auf sie hatte und dann wieder wegwarf. Nun sah er es ein, doch damals fühlte er sich cool wenn er die Gefühle der unschuldigen Mädchen verletzte. Doch dieses Mal würde er es besser machen. Er würde bis zur letzten Sekunde dafür kämpfen, dass Hermine ihm eine Chance gab. 

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Verwirrt, da sie nicht wusste was sie denken sollte, lief Hermine scheinbar ziellos durch das Malfoy Manor. Natürlich erinnerte sie sich, aber dennoch wollte sie es nicht vor dem Blonden zugeben. Damals hatte er ihr ein Gefühl gegeben, welches sie nie wieder gefühlt hatte. Sie hatte zum ersten Mal das Gefühl jemandem etwas zu bedeuten, ihre Eltern ausgenommen. Zwar war das vollkommener Unsinn, da sie einerseits die beste Freundin von dem Auserwähltem und dessen besten Freund war und sie wie für eine Schwester für die Beiden war. Andererseits handelte es sich um Draco Malfoy. Aber es könnte doch auch sein, dass er sich geändert hatte. Verwirrt über ihre Gedanken schüttelte sie ihren Kopf, als würde sie hoffen, dass sich ihre Gedanken so von selbst ordnen würden. Ohne es zu bemerken hatten ihre Beine sie zur einem Ort gebracht, den sie für gewöhnlich liebte, wenn er nicht hier in diesem Gebäude wäre. Sie stand vor der Tür der Hauseigenen Bibliothek und als sie die silberne Türklinke berührte überkam das Mädchen ein Schauer. Sie schüttelte den Kopf und ignorierte die Gänsehaut, die sich auf ihrem Körper ausgebreitet hatte. Als das brünette Mädchen die Tür hinter sich schloss hatte sie das Gefühl, dass sie durch die Hilfe der Bücher wenigstens für einen Moment jemand anderes sein konnte.

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Unexpected Love~DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt