~Kapitel 26~

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Mit einem kleinem Lächeln im Gesicht verließ Hermine das gemeinsame Schlafzimmer. Je mehr Zeit sie mit dem Blinden verbrachte, desto mehr lernte sie ihn lieben. Er war zwar in manchen Momenten immer noch der alte Malfoy, doch das hielt nie lange an. Das Mädchen war überrascht, dass sich, trotz der aktuellen Umstände, kein beklemmendes Gefühl in ihrer Brust eingenistet hatte. Glücklich steig sie die Stufen hinab und betrat die große, luxuriöse Küche. Da sie Freude daran hatte das Frühstück ohne Magie zuzubereiten, hatte sie ihren Zauberstab oben im Schlafzimmer gelassen. Gemächlich öffnete sie den Kühlschrank und warf einen prüfenden Blick hinein. Sie stellte Wurst und Käse so wie Butter auf den Tisch und wandte sich dann dem Herd zu. Als sie ein Geräusch hinter sich vernahm drehte sie sich nicht um, sondern ging weiter ihrer Arbeit nach. "Draco möchtest du Rührei zum Frühstück?", fragte sie. Als die Hexe keine Antwort drehte sich sich um und versteifte sich sofort. Bevor sie auch nur überlegen konnte, was sie tun konnte, wurde sie sie von magischen Seilen gefesselt. "Blaise.", krächzte sie und sah den Zauberer hasserfüllt an. "So schnell sieht man sich wieder Kleines.", meinte er süffisant und seine Augen schweiften über ihren Körper. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und umkreiste das Mädchen, wie eine Raubtier seine Beute. "Angst Granger?", witzelte er und sah ihr in die haselnussbraunen Augen. "Träum' weiter.", fauchte sie und musste innerlich Grinsen, als sie an das zweite Schuljahr zurückdachte. Blaise wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als beide Schritte hörten die sich der Küche näherten. Schnell legte Blaise dem Mädchen eine Hand an den Mund, sodass sie nicht schreien konnte, und mit der anderen hielt er seinen Zauberstab an ihre Kehle. Als Draco um die Ecke bog starrte er beide mit schockierten Blick an, ehe er sich zu fassen schien.

"Lass sie gehen Blaise!", befahl er mit ruhiger Stimme. Als Antwort lachte der dunkelhäutige nur kalt auf. "Sie gehen lassen? Draco bist du wirklich so dumm?", spottete er, doch der Blonde ging nicht darauf ein. "Warum? Sie hat nichts damit zu tun.", versuchte er Hermine aus der Sache rauszuhalten, doch vergebens. "Natürlich hat sie was damit zu tun. Sie ist der Grund, warum du nicht in Askaban leidest. Du hättest dort sein sollen und Stück für Stück deinen Verstand verlieren sollen, doch natürlich musste das Schlammblut mir einen Strich durch die Rechnung machen. Und wenn ich sie vor deinen Augen töte, dann kann ich damit anfangen die dein Leben zur Hölle zu machen.", offenbarte er seine Pläne. Hermine fing an sich noch verzweifelter gegen die magischen Fesseln zu wehren, doch je mehr sie sich bewegte, desto enger schlangen sie sich um ihren Körper. Schmerzerfüllt zischte die Hexe auf, was dem dunkelhaarigen ein belustigtes Schnauben entlockte. Als dieser wieder zu dem Blonden blickte hatte dieser seinen Zauberstab auf ihn gerichtet und sah ihn kalt an, dass selbst Hermine zu frösteln begann, obwohl sie nicht einmal gemeint war. "Draco, Draco, Draco. Glaubst du wirklich, dass du eine Chance gegen mich hast?", fragte er den Grauäugigen mit hochgezogenen Augenbrauen. Hermine wusste, dass Blaise Draco überlegen war, schon alleine, weil Blaise die zauberstablose Magie beherrschte. "Wenn es sein muss um Hermine zu beschützen, dann ja. Dann denke ich, dass ich eine Chance gegen dich habe.", zischte der Blonde.

Blaise stieß das Mädchen so hart nach hinten, dass sie schmerzhaft auf den Boden landete. In diesem Augenblick schoss der erste Fluch auf den dunkelhaarigen Zauberer, den dieser jedoch mit Leichtigkeit abwehrte. Es begann ein Duell der beiden Zauberer, doch da sie beide sehr gut waren, zerstörten sie nur die Inneneinrichtung des Anwesens, wenn sie den Flüchen auswichen oder sie abwehrten. Da Blaise abgelenkt war, versuchte Hermine sich aus den Seilen zu befreien, was jedoch vergebens war. Da fiel ihr wieder ein, dass Blaise auch ohne Zauberstab zaubern konnte und genau das versuchte die Hexe nun. Sie war zwar nie sonderlich gut darin gewesen, doch für einen kleinen Zauber sollte es hoffentlich reichen. "Accio Zauberstab.", flüsterte sie und stellte sich vor wie ihr Zauberstab nach unten ihn ihre Hand schwebte. Nach mehreren Versuchen hatte es endlich geklappte und sie vergewisserte sich, dass Blaise nichts mitbekam. Mit einem schnell gemurmelten Zauber hatte sie die Fesseln entfernt und rappelte sich auf. Gerde noch rechtzeitig, denn die beiden Zauberer fingen nun an sich gegenseitig die unverzeihlichen Flüche um die Ohren zu werfen. 

Hermine hatte Mühe einigen Flüchen auszuweichen, doch sie hatte sich schnell hinter Blaise positioniert, sodass nur Draco sie sehen konnte. Er gab ihr heimlich ein kurzes Zeichen, dass er verstanden hatte und konzentrierte sich dann wieder auf Blaise, war jedoch nun darauf bedacht weniger Flüche hinter Blaise zu feuern, was dieser bemerkte. Blitzschnell drehte er sich um und ein diabolisches Grinsen erschien auf seinen Lippen und mit einem Mal war er verschwunden.

"Wo ist er hin?", wunderte sich Hermine, doch Draco kannte diesen Trick. Schnell wie ein Blitz schnellte er herum, doch es war zu spät. Ein grüner Lichtblitz fuhr in seine Brust ein. Das Letzte was er hörte war der markerschütternde Schrei Hermines, dann tanzten dunkel Punkte vor seinen Augen, bis schließlich alles schwarz wurde.

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"NEIN!", schrie Hermine, als der Blonde zu Boden glitt. Triumphierend starrte Blaise auf den leblosen Körper des Blonden hinab, während Hermine wie vom Donner gerührt ebenfalls Draco anstarrte. "Was hast du getan?", flüsterte sie mit erstickter Stimme und die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre blass gewordenen Wangen. "So hatte ich es eigentlich nicht geplant, aber den Zweck hat es dennoch erfüllt.", murmelte Blaise und hielt Hermine auf, die zu dem Blonden eilen wollte. "Blaise bitte.", weinte sie, doch dieser lachte nur hysterisch auf. "Schlammblut Granger weint um einen Todesser. Wie süß.", spottete er und sah zu Hermine, die ihren Zauberstab nun auf den hochgewachsenen Jungen richtete. "Ich hasse dich!", sagte sich ruhig und mit Tränen in ihren Augen ehe sie ebenfalls den Todesfluch auf den Jungen schleuderte. Dieser wehrte ihn gekonnt ab, doch Hermine wiederholte diesen so schnell, dass er irgendwann durcheinander kam und er ebenfalls von einem grünen Lichtblitz getroffen wurde. Als auch Blaise reglos am Boden lag, eilte das Mädchen zu Draco und schmiss sich neben ihn. "Draco komm schon mach deine Augen auf. Mach deine wunderschönen Augen auf!", schrie sich verzweifelt und immer mehr Tränen strömten über ihre Wangen. Doch Draco öffnete seinen Augen nicht. Er lag dort auf dem Boden. Kalt, leblos, still. Hermine wusste nicht, wie ihr geschah und sie schrie ihren Schmerz hinaus, dass sie sich sicher war,dass selbst die Weasleys sie gehört haben mussten. "Warum du Draco? Du bist so ein wunderbarer Mensch gewesen, du hast das einfach nicht verdient. Ich wollte mit dir eine Familie gründen und mein ganzes Leben mit dir verbringen. Draco tu' mir den Gefallen und mach dein Augen auf. Bitte!", flehte sie, doch nichts geschah. Seine Augen blieben geschlossen. Hermine wusste, dass er tot war, dennoch musste sie noch ein paar letzte Worte an den Blonden richten. Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und legte ihren Kopf auf seine unbewegte Brust. 

"Ich liebe dich auch Draco Malfoy."

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Unexpected Love~DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt