Kapitel 2
Raven seufzt erleichtert auf, als sie endlich in ihrem Flugzeug sitzt und ihre Kopfhörer aufsetzt. Der Abschied von Joe, Tyler und Troye war schwerer als erwartet. Doch nun sitzt sie im Flugzeug und es gibt kein Zurück mehr. Als der Flieger abhebt wirft sie noch einen letzten Blick auf Australien, dann konzentriert sie sich auf ihre Musik. Nach einiger Zeit spürt sie, dass sie immer müder wird und schläft ein.
Als sie das nächste mal aufwacht steht eine Stewardess vor ihr und lächelt sie gekünstelt an.
»Miss, wir sind gelandet.«, meint sie und Raven sieht sich kurz um. Der Großteil der Leute ist schon aus dem Flugzeug verschwunden.
»Danke.«, antwortet Raven nur und die Stewardess entfernt sich wieder. Schnell schnappt sie sich ihren Rucksack und geht dann nach draußen. In der Halle des Flughafens angekommen wartet sie auf ihre Koffer und schnappt sie sich, als sie ankommen. Dann verlässt sie die Halle. Draußen erwartet sie dann schon die nächste Überraschung. Ein Mann steht vor ihr, ein Schild mit ihrem ganzen Namen in seiner Hand. Sie atmet kurz grinsend aus, dann geht sie auf den Mann zu.
»Guten Tag, Miss Bloodstein. Ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug.«, meint er und nimmt ihr die Koffer ab.
»Ja, Dankeschön.«, antwortet sie nur und steigt ein, als er ihr das Zeichen gibt.
Der Fahrer erkundigt sich nach ihrer Adresse und fährt dann sogleich los. Raven zieht ihr Handy hervor und will gerade eine SMS schreiben, als es klingelt. Sie kennt die Nummer nicht, doch trotzdem geht sie heran.
»Bloodstein?«, meldet sie sich.
»Ehm, hallo. Ich habe ihre Nummer bei einem Freund gefunden und ehm...«, beginnt der Anrufer zu stottern und weiß offenkundig nicht, wie er das Gespräch anfangen soll.
»Welcher Freund?«, fragt sie sofort misstrauisch nach. Es ist kurz still, dann antwortet der Anrufer erst.
»Sherlock Holmes.«, meint er und Raven zieht eine Augenbraue nach oben. Dann beginnt sie eins und eins zusammen zu zählen.
»Sie sind John Watson!«, meint sie erfreut und grinst.
»Ehm ja, woher? Naja, also ich wollte mit ihnen reden, dringend.«, meint er dann und Raven sieht auf ihre Uhr.
Heute Abend ist sie schon verabredet, aber sonst hätte sie noch Zeit.
»Wann passt es ihnen denn?«, fragt sie.
»Am besten noch heute. Wann können sie?«, antwortet John mit einer Gegenfrage.
»In einer Stunde, 221b Baker-Street?«, meint sie nur und wartet dann auf eine Antwort.
»Okay, bis dann.«, antwortet er.
»Bis dann.«
Raven räumt schnell ihre Sachen aus und zieht sich dann um. Eine schwarze Lederjacke, schwarze Hose, schwarze Schuhe, so wie man es von ihr gewohnt ist. Dann steckt sie sich ihr Handy in die Hosentasche, steckt sich ein bisschen Geld ein, zieht die Tür hinter sich zu, schließt ab und verlässt dann das Haus.
Bis zur Baker-Street sind es zu Fuß nur wenige Minuten, deshalb verzichtet sie darauf Musik zu hören. Innerhalb weniger Minuten steht sie vor der Tür und sieht, dass ein Mann direkt auf sie zu kommt.
»Mr. Watson?«, fragt sie und er nickt.
»Miss Bloodstein. Sehr erfreut.«, antwortet er und schüttelt ihre Hand.
»Die Freude liegt ganz meinerseits. Wollen wir herein gehen?«, meint sie dann und er nickt.
»Natürlich, gehen wir.«, meint er und schließt die Tür auf. Zum zweiten mal an diesem Tag steht er in der Wohnung und versucht seine Trauer zu unterdrücken.
Vorhin war er schon einmal da und hatte zusammen mit Mrs. Hudson einen Tee getrunken. Da hatte er dann auch die Nummer gefunden, als er oben in der Wohnung war. Sie war in dem Schädel, der auf dem Kaminsims steht. Jetzt weiß er wenigstens, wieso der Schädel für Sherlock noch so interessant war, auch nachdem seine Zigaretten daraus verschwunden waren.
John und Raven gehen zusammen die Treppenstufen nach oben und John öffnet die Tür. Interessiert sieht Raven sich um und John sieht ihr dabei zu.
»Möchten sie einen Tee?«, fragt er und sie dreht sich zu ihm um. Einen Moment überlegt sie, dann nickt sie schließlich.
»Sehr gerne, danke.«, meint sie und John nickt ihr zu. Dann geht er die Treppen herunter.
»Ich bin sofort wieder zurück.«, meint er und sie nickt, auch wenn er das schon gar nicht mehr sehen kann.
Sie beschließt sich etwas umzusehen. In der Küche sieht sie zuerst den Küchentisch, welcher voll mit chemischen Geräten ist, genau wie sie es erwartet hatte.
»Genau wie meine Küche...«, murmelt sie leise, dann geht sie weiter. Das Bücherregal ist genau so wie sie erwartet hatte. Ein Zimmer ist das Bad, dann gibt es noch zwei Schlafzimmer. Das erste gehört John, das andere ist offenkundig Sherlocks Schlafzimmer. Raven sieht sich um und stellt fest, dass überall Staub herum liegt. Es sieht so aus, als wäre hier schon lange keiner mehr gewesen.
Sie geht zum Kleiderschrank. Auch auf dem Kleiderschrank befindet sich eine Staubschicht, doch nicht auf dem Griff. Der Griff sieht so aus, als wäre er vor wenigen Tagen erst berührt worden. Sie geht näher heran.
»Das ergibt keinen Sinn.«, murmelt sie und zieht die Augenbrauen zusammen. Sie sieht sich um, doch der Kleiderschrank ist das einzige, was darauf hinweisen könnte, dass hier noch vor wenigen Tagen jemand war.
Sie hört, dass John wieder kommt und beschießt, dass es besser ist, wenn sie das Schlafzimmer verlässt.
DU LIEST GERADE
RAVEN || Sherlock BBC
Fanfiction»Also Mycroft, wieso hast du mich herbestellt? Nimms mir nicht übel, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du mich einfach nur sehen wolltest.«, meint sie und sieht ihn an. »Das ist korrekt, ja. Ich habe ein Angebot für dich, was du nicht ausschl...