Kapitel 5
»Und du bist dir sicher, dass du das so machen willst?«, fragt Raven, als sie in den Mantel schlüpft.
»Doch, ja. Das wird schon klappen.«, antwortet er und sieht ungeduldig dabei zu wie sie in ihre Pumps schlüpft.
»Hätte John sich nicht ein Restaurant aussuchen können, wo man sich nicht so aufbrezeln muss?«, murmelt sie genervt und schnappt sich ihre Tasche.
»Jetzt beschwer dich nicht und komm.«, meint Sherlock nur und geht aus der Tür. Raven schließt hinter sich ab.
Gemeinsam und stillschweigend gehen sie zu dem Restaurant.
Hintereinander betreten sie es. Sofort huschen Sherlocks Augen hin und her und Raven weiß, dass er gerade dabei ist zu suchen, wo John ist und wie er am besten an ihn heran kommt. Dann hat er eine Idee.
»Ich habe einen Plan. Setz dich einfach in die Nähe der beiden.«, fordert Sherlock und Raven nickt. Schnell setzt sie sich auf den Stuhl, eines Tisches, der ganz in der Nähe von Johns ist. Er sitzt dort und sieht erwartungsvoll zu der Treppe.
Sherlock währenddessen hat sich eine Fliege, eine Brille und eine Speisekarte gesucht und sich mit einem Eyeliner einen Bart aufgemalt und ist unterwegs in die Richtung von John.
Dieser sieht reichlich nervös aus und fummelt immer wieder am Tisch herum.
Nun kommt Sherlock bei ihm an und Raven sieht noch aufmerksamer zu ihnen.
»Kann ich etwas für sie tun, Sir?«, fragt Sherlock mit dem schlechtesten französischen Akzent, den Raven jemals gehört hat.
John sieht nicht auf, als Sherlock zu reden beginnt, sondern sieht weiter auf die Karte.
»Ehm, ja. Hi. Ich suche eine Flasche Champagner. Eine Gute.«, meint John und Sherlock beugt sich etwas zu ihm herunter, sodass er auch auf die Karte blicken kann. Raven muss grinsen.
»Es sind alles ausgezeichnete Jahrgänge.«, sagt Sherlock nur.
»Oh, ich kenn mich da nicht so aus. Was schlagen sie vor?«, fragt John und sieht immer noch nicht auf.
»Da können sie nichts falsch machen. Aber wenn sie wert legen, auf meine persönliche Empfehlung: ich würde dem letzten hier unten den Vorzug geben. Er ist, eh, könnte man sagen, wie ein Gesicht aus der Vergangenheit.«, meint Sherlock und setzt seine Brille ab. Doch John sieht immer noch nicht auf.
»Gut, den hätte ich dann gern.«, sagt John nur und trinkt einen Schluck.
»Er wirkt vertraut, aber immer wieder gut für eine Überraschung.«, Sherlock breitet erwartungsvoll die Arme aus und Raven fragt sich, ob seine Imitation der französischen Sprache noch schlechter werden kann.
»Schön, überraschen sie mich.«, John drückt Sherlock ohne ihn eines Blickes zu würdigen die Karte in die Hand.
Ungläubig sieht Sherlock auf John herunter.
»Ich lasse nichts unversucht, Sir.«, beleidigt schnappt sich Sherlock die Karte und geht.
Raven sieht ihm nicht hinterher, denn etwas anderes gerät in ihr Blickfeld. Eine Frau mit blonden Haaren ist auf dem Weg zu Johns Tisch. Sofort wird sein Blick glücklich. Sie zählt eins und eins zusammen.
>John will ihr einen Antrag machen, komm später wieder.< schreibt sie Sherlock. Sie sieht, dass er es liest, aber sein Handy wieder wegsteckt und weiter nach dem Champagner sucht. Am liebsten würde sie frustriert aufstöhnen. Sie hört, dass John verzweifelt versucht ihr einen Antrag zu machen und dabei ziemlich viel stottert. Doch noch bevor weiteres passieren kann kommt Sherlock wieder angelaufen und unterbricht John.
»Sir, ich glaube dieser Jahrgang wird zu ihrer Zufriedenheit sein. Er verbindet die Qualität des Vergangenen mit einer neuen Frische.«, beginnt Sherlock zu erzählen.
»Nein, nicht jetzt, bitte.«, meint John, doch Sherlock redet unbeirrt weiter.
»Wie eine fremde Gesicht als man in die Menge sieht, doch plötzlich sieht man das Antlitz eines alten Freundes.«, gegen Ende des Satzes verzichtet Sherlock auf den grauenvollen Akzent, gerade als Raven dachte, dass John auch merken muss, dass Sherlock komplette Satzteile falsch sagt, nur um den Akzent hervorzuheben.
Als John aufsieht erstarrt er.
»Ganz interessant, so ein Smoking. Wo er doch Freunden etwas Besonderes und Freunden Anonymität verleiht.«, sagt Sherlock und die Frau, Mary, sieht irritiert zu John, welcher gerade aufsteht.
»John? John, was ist denn, was-?«, möchte sie verwirrt wissen.
»Nun, die Kurzfassung: Nicht tot. Sie damit so zu überfallen ist nicht ganz fair, ich weiß. Sie hätten einen Herzinfarkt kriegen können, kriegen sie ja vielleicht noch. Zu meiner Verteidigung: es war sehr witzig.«, rattert Sherlock runter, als von John noch immer keine Reaktion kommt.
»Okay, das ist keine gute Verteidigung.«, stellt er fest.
Es folgt etwas Rumgestottere zwischen Sherlock und Mary, welches Raven allerdings nicht ganz verstehen kann, weil es zu leise ist. Deshalb steht sie auf und stellt sich zu Sherlock. John sieht sie empört an, Mary verwirrt.
Sherlock wischt sich den Bart aus dem Gesicht.
»Und? Lässt sich ihrer auch so einfach abwischen?«, fragt Sherlock dann.
»Oh mein Gott, haben sie eigentlich eine Ahnung, was sie angerichtet haben?«, fragt Mary empört.
»Okay John, mir wird plötzlich klar, dass ich ihnen wohl so eine Art Rechtfertigung schuldig bin.«, meint Sherlock und Raven sieht zu ihm.
»Okay, John.«, versucht Mary ihn zu beruhigen, als er vor Wut mit der Faust auf den Tisch haut.
»2 Jahre. 2 Jahre. Ich dachte... ich dachte sie wären tot. Sie haben mich trauern lassen. Wie konnten sie das tun? Wie?!«, fragt John wütend.
»Warten sie, bevor sie etwas tun, das sie bedauern könnten. Eine Frage, ich möchte ihnen nur eine Frage stellen. Wollen sie den wirklich behalten?«, spielt Sherlock auf Johns Bart an. John packt Sherlock wütend, schiebt ihn ein Stück durch den Raum und schubst ihn wütend zu Boden.
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RAVEN || Sherlock BBC
Фанфик»Also Mycroft, wieso hast du mich herbestellt? Nimms mir nicht übel, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du mich einfach nur sehen wolltest.«, meint sie und sieht ihn an. »Das ist korrekt, ja. Ich habe ein Angebot für dich, was du nicht ausschl...