11. Eintrag

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Liebes Tagebuch,

heute hat mich ein Lehrer gefragt, ob es mir gut geht, ich hätte vielleicht die Chance ergreifen und sagen sollen, dass es nicht so ist. Das Problem ist, dass ich weiß, dass ich mich nicht umbringen sollte, mein innerer Drang mir jedoch sagt, dass ich es tun muss.

Ein Teil von mir sagt ,,Tu es, dann wird alles besser", ein anderer hat Angst vor dem Sterben und was dann passiert. Dieser andere Teil existiert jedoch kaum noch. Ich vegetiere nur noch vor mich hin, alles ist so egal und unwichtig geworden. Ich ziehe mich inzwischen an, wie ich will, weil ich weiß, dass es egal ist, was andere sagen, weil ich sowieso bald weg bin. 

Mir versetzt nichts mehr einen Stich, keine schlechte Nachricht könnte mich noch schocken, ich sage mir immer wieder ,,Ist egal, du bist sowieso bald tot." 

Letztens hat meine Mutter mir ein Kleid gekauft, ich hasse Kleider, aber es hat ihr so an mir gefallen und es ist langärmlig. Ich könnte es auf meiner Trauerfeier tragen.  

Es ist seltsam, sein eigenes Testament zu schreiben, aber ich weiß, dass es wichtig ist und zu den Vorbereitungen gehört. Ich möchte alles planen und das gibt mir wiederum ein bisschen von meinem Antrieb zurück. 

Ich lege mein Testament handgeschrieben und zusammengefaltet hinten in mein Tagebuch, ich habe letztens beim Durchblättern der Seiten ein kleines Fach aus Papier entdeckt, das sich dafür eignet. Letztens habe ich eine Musikplaylist mit meinen Lieblingsliedern zusammengestellt für meine Trauerfeier, ich glaube nicht, dass meine Eltern wissen, was ich gerne höre, es sind hauptsächlich traurige Lieder. 

Dear suicide diary,...#WaveAward2019 #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt