Liebes Tagebuch, das ist mein letzter Eintrag.
Ich kann nicht weiter mit der Schuld leben, für den Tod meiner Schwester verantwortlich zu sein. Ich erinnere mich an alles, als wäre es gestern geschehen, wir waren auf dem Rückweg von einer Familienfeier, mein Vater hatte getrunken, bestand jedoch darauf, zu fahren. Er sagte, dass er noch fahren könnte und dass ich mir nicht in die Hose machen sollte mit meinem 'ängstlichen Getue', aber ich hatte Recht gehabt damit, dass er lieber nicht mehr fahren sollte.
Ich hätte nicht in dieses Auto einsteigen sollen und ich hätte Eliza, meine Schwester, davon abhalten sollen. Wir hatten dieses Schwestern-Verhältnis wie aus Bilderbüchern, in dem man bis spät in die Nacht über belanglose Dinge quatscht und nebeneinander einschläft, in dem man ohne zu fragen ins Bett der anderen kriechen kann, wenn man nicht schlafen kann und über alles redet und weiß, dass es gut beim anderen aufgehoben ist. Dieses Verhältnis, in dem man sich ständig über belanglose Dinge streitet und sich ohne Worte wieder verträgt.
Wir haben uns nicht wieder vertragen, bevor wir losgefahren sind, ich habe ihre Kopfhörer aus Versehen kaputt gemacht und ihr gesagt, ich würde ihr neue kaufen, doch sie war beleidigt, weil sie jetzt während der Autofahrt keine Musik hören konnte. Wir hatten keine Chance, uns wieder zu vertragen, weil sie gestorben ist und es ist meine Schuld.
Bitte vergib mir Eliza, wo auch immer du bist, ich liebe dich und vielleicht kann ich bald bei dir sein und dich in meine Arme schließen.
Wir sind zu schnell gefahren, viel zu schnell, und ich habe es meinem Vater gesagt, immer und immer wieder, aber er wollte es nicht hören. Die Straße war vereist und rutschig, er hatte es noch nicht geschafft Winterreifen zu besorgen, weil er wahrscheinlich zu viel Zeit in seiner Bar verbrachte.
Immer und immer wieder habe ich auf die Kilometeranzeige unseres Autos gesehen und dann wieder auf die Straßenschilder, die zeigten, dass wir zu schnell waren. Ich habe meinen Vater angefleht langsamer zu fahren und er hat mir den Mund verboten, weil ich ihn ablenken würde mit meiner Panik. Meine Hände wurden immer zittriger und ich betete, dass wir heil ankommen würden.
Dann der Aufprall. Meine schlimmsten Befürchtungen waren wahr geworden, mein Vater hatte es nicht rechtzeitig geschafft zu bremsen und war mit einem LKW kollidiert. Zuerst war alles still und ich dachte, dass niemand sich verletzt hätte, dann die Schreie meiner Schwester.
Ich erinnere mich an den Rest nicht mehr, mir wurde gesagt, dass ihre Lunge zerdrückt worden war, sie hatte ihre schweren Verletzungen nicht überlebt, weil der LKW in ihre Seite gefahren war. Meinem Vater und mir ist nichts passiert, doch ich wünschte es. Meine Mutter kann seit dem Unfall nicht ohne Gehhilfe laufen und alle geben sie mir die Schuld, weil ich meinen Vater abgelenkt hätte.
Ich habe Jeremy heute das letzte Mal gesehen, er wollte reden und es mit uns noch einmal versuchen, er war so verständnisvoll und ich liebe ihn, aber ich kann nicht bleiben. Es hat mein Herz in tausend Stücke gerissen, ich habe ihm gesagt, dass ich ihn nicht brauche. dass es mit uns niemals funktionieren könnte. Ich weiß, dass er etwas besseres als mich verdient und ich muss ihn gehen lassen.
Er meinte 'Bis morgen', doch ich wusste, dass es für mich kein Morgen gäbe.
Ich habe die Tabletten genommen, alle.
Das heist wohl Tschüss
tschüss für immer...
Ich weis nich wie lang es dauert
Viellcith eine valbe stunde oder wenigr
ic glaub eine halbe stune is rum...
wieso
wiso wirken sie nic.
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Dear suicide diary,...#WaveAward2019 #iceSplinters19
Teen FictionVon der Vergangenheit verfolgt und von Schuldgefühlen über den Tod ihrer geliebten Schwester heimgesucht, plant Emma Selbstmord zu begehen. In ihrem Tagebuch will sie die letzten Wochen vor ihrem geplanten Tod festhalten, als Hinterlassenschaft für...