Fourty Eight

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Das war's wohl mit One Direction.

Von der brüderlichen Stimmung zwischen uns fünf ist nichts mehr übrig.

Niall und Liam verhalten sich Harry nicht anders gegenüber, als zu dem Zeitpunkt, als sie erfahren haben, was er mir angetan hat, wenn sie ihn nicht gerade ignorieren.

Auch mich behandeln die beiden vorsichtiger zuvor, als würde ich kein bisschen Druck abkönnen und versuchen mich die ganze Zeit von Harry abzuhalten, wobei er garantiert keine Gefahr mehr ist, so wie er sich jede Minute in sein Zimmer zurückzieht und sich komplett von uns entfernt.

Genau deswegen bin ich im Moment nicht wirklich gut auf sie zu sprechen, schließlich bin ich kein zerbrechliches kleines Kind.

Zayn verhält sich mir zu liebe Harry einigermaßen normal gegenüber und behandelt auch mich wie einen normalen Menschen und zu meinem Verhältnis zu Harry muss ich nichts weiter sagen, da es sich kein bisschen geändert hat.

In den letzten Tagen herrschte innerhalb der Band eine bedrückte und angespannte Stimmung.

In der Öffentlichkeit haben wir keine Probleme, uns zu verstellen und allen klarzumachen, dass wir ein aufregendes und wundervolles Leben führen.

Doch sobald die Kameras und Scheinwerfer aus sind, tut sich die Kluft zwischen uns erneut auf.

In unserer freien Zeit unternehme ich eigentlich nur noch Dinge mit Zayn und Liam und Niall sind meistens ebenfalls nur zu zweit aufzufinden.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis alles auseinander bricht.

...

Es ist bereits später Abend und ich bin vollkommen erschöpft nach einem terminreichen Tag.

Um mich etwas entspannen zu können, was bei der unangenehmen Stimmung im Hotel kaum möglich ist, verlasse ich das Gebäude heimlich und begebe mich in Richtung Strand.

Während ich langsam durch den weichen Sand laufe, blicke ich hinaus auf die Wellen und beobachte den spanischen Sonnenuntergang.

Ich ziehe mir die Turnschuhe, mein weißes Shirt und die Jeans aus und lege alles zusammen sorgfältig an den menschenleeren Strand.

Da ich mein Handy und meine Geldbörse in meinem Zimmer liegen lassen habe, muss ich mir keine Sorgen machen, dass mir die Sachen gestohlen werden.

Langsam gehe ich in das noch warme Wasser hinein und lasse mich fallen, sobald es tief genug ist.

Wie von selbst bewege ich meine Arme und Beine und entferne mich immer mehr vom Strand.

Normalerweise habe ich großen Respekt vor dem Meer und würde es niemals wagen, im Dunkeln soweit rauszuschwimmen, doch im Moment genieße ich die Ruhe, die von den Wellen ausgeht und wenn mir etwas geschieht, dann wäre hier eh nicht viel, was ich vermissen würde.

Schließlich wird es mir doch zu kalt und ich drehe um in Richtung Strand.

Mit Schrecken stelle ich fest, wie weit ich rausgeschwommen bin. Ich möchte gar  nicht wissen, wie tief das Wasser an dieser Stelle schon ist.

Zügig bewege ich mich zum Ufer hin und wate die letzten Meter durch das seichte Wasser.

Ich setze mich in den weichen Sand und lasse meine Haut ein wenig trocknen, bevor ich in meine Klamotten schlüpfe.

Dem Himmel nach zu urteilen ist es bereits sehr spät, doch ich habe überhaupt keine Lust ins Hotel zu den anderen zu gehen.

Deswegen schlendere ich noch etwas durch die kleineren Gassen von Barcelona.

"Bist du nicht dieser Zwerg aus so 'ner schwulen Band?"

Völlig in Gedanken bemerke ich die zwei Gestalten vor mir erst, als der eine sich vor mir aufbaut und seine Stimme erhebt.

Normalerweise kommt mir in solchen Situationen immer ein guter Konter in den Sinn, doch im Augenblick bin ich müde und mein Kopf ist leer, deswegen verdrehe ich nur die Augen und weiche ihm aus.

Doch der Typ packt meinen Arm und reißt mich zurück.

Sein Freund lacht rau auf.

Genervt versuche ich ihm meinen Arm zu entreißen. Sein Griff ist jedoch zu stark.

Ich blicke zu ihm hoch.

"Tut mir leid, aber meine schwule Band hat morgen ein Konzert und so ein Zwerg wie ich braucht viel Schlaf. Würdet ihr mir also gnädigst nach Hause lassen?", sage ich sarkastisch und setze ein übertriebenes Lächeln auf.

"Weißt duuu", säuselt der eine und grinst mich an.

"Ihr berühmten Schwuchteln seid doch alle stinkreich oder? Wir dagegen haben keine Kohle mehr für Alkohol. Daher wären wir dir äußerst dankbar, wenn du uns schön was abgibst."

Bei dem Wort 'Schwuchtel' zucke ich unweigerlich zusammen und mir wird schlecht. So hatte Harry mich immer genannt kurz bevor er mich geschlagen hat.

"Auch wenn ich was dabei hätte, würde ich euch ganz bestimmt nichts geben, also spart euch die Mühe. Und jetzt macht den Abflug."

Ich entreiße meinen Arm und drehe mich auf dem Absatz um.

"Und wieso genau sollten wir dir glauben, dass da nichts in deinen Taschen ist, du Superstar?"

Genervt laufe ich weiter, als ich plötzlich gegen eine Steinwand gedrückt werde und meine Lippen aufeinander presse.

"Lass mal nachsehen.", grinst der Größere der beiden und greift nach meiner Hosentasche, doch ich schubse ihn mit aller Kraft von mir.

Langsam kommt Panik in mir auf.

Der Typ kommt erneut auf mich zu.

"Wag es ja nicht, mich anzufassen du Missgeburt!!", keift er und im selben Moment landet seine Faust in meiner Magengrube.

Ich keuche auf und krümme mich zusammen.

"Ich hab wirklich nichts!", presse ich heraus und sehe ihn wütend und ängstlich zugleich an.

"Das wollen wir ja sehen.", knurrt er und greift erneut nach der Tasche, doch reflexartig wehre ich mich, womit ich mir einen Faustschlag mitten ins Gesicht einhandle.

Ich schreie auf. Meine Nase beginnt verdammt zu schmerzen. Ein weiterer Schlag folgt.

Der Schmerz zieht sich über mein gesamtes Gesicht, sodass ich nicht mal wirklich ausmachen kann, wo die Faust aufgetroffen ist.

Mit vor Schmerz zusammen gekniffenen Augen presse ich mich gegen die Wand in meinem Rücken und als der Mann erneut meine Taschen durchsuchen will, lasse ich es zu.

"Er hat wirklich nichts...", murmelt er enttäuscht und tritt tatsächlich von mir weg.

"Nochmal Glück gehabt, Zwerg.", zischt sein Freund mir zu, bevor sie sich umdrehen und davon laufen.

-

Gibt es noch irgendeine andere Band, die ihr gern habt? ^^

Bye
Sarah <3

Homophobic || Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt