Fifty Three

2.7K 197 59
                                    

"Wow!", staune ich, als wir am Mittag des nächsten Tages unser Apartment in Portugal betreten.

Es handelt sich um eine Penthouse Wohnung mit einer Glaswand im Wohnzimmer, hinter der ich eine große Dachterasse erkenne.

Ich laufe staunend durch die Wohnung hin zu der Schiebetür, die hinaus führt, um mir die Terasse anzusehen.

Sie ist ziemlich groß und geht einmal um die Ecke. Hier vor der Glaswand stehen sechs Liegen mit Schirmen und kleinen Tischchen und um die Ecke befindet sich sogar ein kleiner Pool.

Die ganze Terasse ist von einer niedrigen Steinmauer umgeben, hinter der es verdammt tief runtergeht. Die Aussicht ist überwältigend.

Ich drehe mich wieder um und laufe zurück in die Wohnung, wo die anderen sich schon auf die Zimmer aufgeteilt haben.

Wie immer in letzter Zeit teilen sich Niall und Liam ein Zimmer und ich geselle mich zu Zayn, der eins der Zimmer für uns beide beschlagnahmt hat.

Ich lasse mich glücklich auf das Bett fallen. Übermorgen bin ich zuhause! Für zwei Wochen!

...

Meine gute Laune hält erstaunlich lange an, dank der Vorfreude auf London, wo ich meine Ruhe habe und meine Familie wiedersehe. Denn eine der zwei Wochen werde ich in meinem Elternhaus wohnen und Zeit mit meiner Mutter und meinem Schwestern verbringen.

Da das Konzert hier in Portugal das letzte der Europatour ist, strenge ich mich besonders an, eine gute Show hinzulegen und am Abend sitze ich mit Zayn auf der Terasse und genieße warme Abendluft.

Es ist ein ungewohntes Gefühl, so glücklich zu sein und ich mache mir Sorgen, dass es sowas wie die Ruhe vor dem Sturm ist.

Doch ist diese Angst vollkommen unbegründet, denn auch am nächsten Tag herrscht eine gelassene Stimmung zwischen uns allen.

Heute Abend startet unser Flieger nach London und obwohl wir eigentlich unsere Koffer packen sollten, verbringen Zayn und ich die Zeit am Pool, während Niall und Liam vor dem Fernseher sitzen und Harry sich wie immer allein in seinem Zimmer verkriecht.

In den letzten Tagen, genauer seit unserem letztem Gespräch, zieht er sich noch mehr zurück als zuvor und ich hätte nicht gedacht, dass das überhaupt möglich ist. Mir kommt es recht gelegen.

Zayn und ich sitzen an der Kante des Pools und lassen unsere Füße im klaren Wasser baumeln.

Auf einmal beugt der Pakistani sich nach unten, holt aus und spritzt eine fette Ladung Wasser auf mich.

Ich kreische unmännlich auf und schaue ihn dann spaßhaft empört an. "Wenn du das nochmal machst, schmeiß ich dich darein und sehe dir zu, wie du ertrinkst!"

"Nur weil du zu klein bist, um darin stehen zu können, geht es nicht gleich jedem so, Louis." Zayn grinst mich an.

"Was soll das den jetzt heißen?!", frage ich und verschenke die Arme vor der Brust.

"Dass du klein bist."

"Na warte!!" Ich beuge mich vor, um ihn mit einem noch größeren Schwall Wasser vollzuspritzen, doch plötzlich spüre ich einen Stoß in meinem Rücken und lande kreischend samt Kleidung im Pool.

"Du Idiot!", rufe ich, muss allerdings gleichzeitig lachen. "Jetzt hilf mir raus, alleine schaff ich das nicht mit diesen schweren Klamotten und ich kann echt nicht stehen!"

Grinsend streckt der Schwarzhaarige eine Hand aus, an der ich mich aus dem Becken ziehe. "Dankeschön!", sage ich übertrieben und umarme ihn fest.

Ich trete zurück und betrachte zufrieden das durch meine Umarmung durchnässte Shirt des Pakistani.

"Idiot.", murmelt dieser grinsend. "Gehen wir unten im Café des Hotels ein Eis essen?"

"Warum nicht?", meine ich und lächele. "Muss mir nur kurz was frisches anziehen. Deine Schuld, dass du jetzt warten musst!"

Ich laufe in mein Zimmer, wechsele meine Kleidung und gehe mit den nassen Sachen hinaus auf die Terasse, um sie dort aufzuhängen. Schließlich sollen sie bis heute Abend trocknen, da ich sie dann in den Koffer packen muss.

Als ich wieder hineinkomme, sehe ich Zayn im Wohnzimmer bei Niall und Liam stehen.

"Louis und ich gehen kurz runter ins Café. Sagt mal, hat sich Harry eigentlich mal wieder blicken lassen? Also langsam mache ich mir Sorgen."

"Ich hab ihn heute jedenfalls noch nicht gesehen.", meint Niall desinteressiert und wendet sich wieder dem Fernsehen zu.

"Der lebt ja schon in seinem Zimmer.", kommentiert Liam. "Würde mich nicht wundern, wenn wir eines Tages seine Leiche dort drin auffinden."

Ich lache und werfe belustigt einen Blick zu der geschlossenen Zimmertür.

Doch in genau diesem Moment ist sie nicht geschlossen. Harry steckt seinen Kopf raus, verschwindet doch sofort wieder mit einem verletzten Gesichtsausdruck zurück im Zimmer, sobald er bemerkt, wie wir über ihn lachen.

"Können wir jetzt?", frage ich, greife nach Zayns Hand und ziehe ihn zu der Wohnungstür.

"Hab ja keine andere Wahl, so wie du mich mitschleppst.", grinst er und ich schubse ihn lachend aus dem Zimmer, bevor ich die Tür hinter uns zu ziehe und die Treppen hinunter laufe.

...

"Da war irgendwas in meinem Eiskaffee. Der schlägt mir echt auf den Magen.", meine ich grimmig zu Zayn, als wir wieder eine Weile oben sind.

Ich liege im Bett mit Magenkrämpfen. Sie sind zwar auszuhalten, ich hab schon viel Schlimmeres abgekriegt, dennoch einfach lästig.

"Oh man, das tut mir leid.", sagt Zayn aufrichtig und setzt sich auf die Bettkante.

"Wir, also Liam, Niall und ich, wollten eigentlich unten Essen gehen und dich fragen, ob du mitkommen willst. Es ist schließlich unser letzter Abend und den wollten wir alle zusammen verbringen."

"Alle zusammen...", murmele ich und muss an Harry denken, den er ausgelassen hat.

"Nein, ich glaube ich bleibe lieber liegen. Ich bezweifle, dass Essen mir im Moment gut tut. Ich kann ja später noch was essen. Ist ja noch relativ früh."

"Okay, wenn du meinst. Schade, Lou." "Passt schon. Guten Appetit, Zaynee!"

Der Pakistani lacht leise und verlässt dann mein Zimmer. Wenig später höre ich dann auch die Wohnungstür zugehen und sagt mir, dass ich alleine bin.

Beziehungsweise alleine hier mit Harry, doch ist da ehrlich gesagt kein Unterschied.

Gerade, als ich mich schlafen legen will, fällt mir ein, dass ich noch Koffer packen muss. Ich könnte es zwar später noch machen, doch werde ich dann es bereuen, es jetzt noch nicht getan zu haben.

Also stehe ich seufzend auf. Ich wende mich meinem Koffer zu, der zum Glück noch einigermaßen gepackt ist. Da fallen mir die Sachen, die ich heute Nachmittag zum Trocknen draußen aufgehängt habe, ein, die ich noch reinholen muss. Also verlasse ich mein Zimmer und laufe durch die ruhige Wohung.

Ich trete durch die geöffnete Schiebetür auf unsere Dachterasse und gehe um die Ecke, wo ich alles über einen Stuhl gehängt habe.
Doch bei dem Anblick, der sich vor mir ergibt, bleibt mir das Herz stehen.

-

Was denkt ihr, sieht Louis dort auf der Terasse?

Bye
Sarah <3

Homophobic || Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt