Seventy Nine

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Das erste Mal richtig aufblicken tue ich, als Liam eine Sektflasche hervorholt.

Alkohol ist meine letzte Hoffnung, möglicherweise etwas Spaß zu haben. 

Unwillkürlich frage ich mich, was wäre, wenn ich nicht dort in Italien mit den Jungs in diesen Club gegangen wäre. dann hätte Harry sich nicht an mich ranmachen, mir seine Gefühle gestehen und darauf vergewaltigen können.
Aber nur weil er mir das angetan hat, hat er realisiert, wie weit er gegangen ist und hat damit angefangen, alles zu bereuen. Und nur deswegen sind wir jetzt da, wo wir sind. 
Also, wäre ich an diesem Tag zuhause geblieben, hätte Harry so weiter gemacht? Würde er mich immer noch schlagen? Hätten die Jungs es bemerkt und die Polizei gerufen? Liam garantiert. Das hat er vor einigen Tagen selbst bewiesen. 
Oder hätte etwas anderes ihn zur Vernunft gebracht? Ich kann es beim besten Willen nicht sagen. Heimlich sehe ich zu ihm herüber.

Ein Lächeln schleicht sich das erste Mal, dass ich hier bin, auf meine Lippen. Es ist egal, was geschehen wäre. Das einzige was zählt ist, wo wir jetzt sind. Denn so wie es jetzt ist, ist es perfekt und ich bin einfach glücklich. 

"Louis, möchtest du auch etwas?", höre ich Liam fragen. Ich sehe zu ihm, der ein leeres Glas in der Hand hält und nicke. Er gießt etwas Sekt in das Glas und reicht es mir. Ich bedanke mich knapp und wende mich sofort wieder von ihm ab. 

Ich kippe den Inhalt in einem Zug runter und hoffe einfach, dass der Sekt nicht zu viel Prozent hat. 

Nach nur kurzer Zeit spüre ich die Wirkung des Alkohols. Ich werde allmählich etwas lockerer und alles wirkt halb so schlimm.

"Zayn, wie läuft's mit Perrie?", ist das erste Richtige, was ich heute sage.

Anscheinend bemerke nicht nur ich das, denn auf einmal liegen die Blicke von allen Vieren auf mir. Ich ignoriere sie alle geflissentlich und sehe den Schwarzhaarigen an.

"Es ist toll, es war noch nie besser. Ich liebe sie!", antwortet er begeistert und strahlt.

Über seine Euphorie muss ich plötzlich total lachen und er stimmt mit ein.

Gleich ist die Stimmung viel lockerer. Vielleicht ist der Sekt doch etwas stärker, aber es ist mir egal. So werde ich diesen Abend vielleicht doch noch etwas Spaß haben.

Ich greife nach meinem zweiten Glas und genieße die Wärme, die bei jedem Schluck in meine Wangen strömt. 

Mein Blick fällt wieder auf Harry, der, als er dies bemerkt, seinen Kopf zu mir dreht und mich ebenso mit seinem typischen Harry-Styles-Grinsen anstrahlt.

Wie sehr ich ihn doch küssen will. Aber was das auslösen würde - dieses vorprogrammierte Theater ist es nicht wert.

Zum tausendsten Mal heute Abend seufze ich und wende den Blick von dem süßen Lockenkopf ab.

Liam, Niall und Zayn unterhalten sich die ganze Zeit, während Harry und ich uns immer wieder verstohlen ansehen.

"Und wie ist es bei euch so , Harry, Louis? Alles gut soweit?", höre ich Liam auf einmal fragen. Lass mich einfach in Ruhe, denke ich mir im Stillen, ehe ich antworte.

"Liam, ich weiß genau, worauf du hinaus willst. Und wir haben uns doch bereits im Gerichtsgebäude gesprochen. Harry und ich verstehen uns großartig und alles, was geschehen ist, ist zwischen uns geklärt. Es könnte nicht besser sein. Ich meine es ernst. Bitte hör auf, dir unnötige Sorgen zu machen. Das gilt für euch alle."

Ich sehe die drei mit Ausdruck an. Dann lehne ich mich wieder zurück und male mit meinen Fingern Muster in den Stoff des Sofas.

"Tut mir leid. Verurteile uns nicht dafür, dass wir uns Sorgen um einen unserer besten Freunde machen", bittet Liam.

"Dafür verurteile ich keinen. Aber ich verurteile dieses Verhalten. Ihr habt mich wie ein Baby aus Porzellan behandelt und du Harry sogar angezeigt. Dazu hättest du kein Recht gehabt. Du hättest es mit mir bereden sollen. Schließlich hat er dir nichts getan."

"Ich weiß, Louis. Es war ein Fehler. Es tut mir aufrichtig leid. Das Wichtigste ist schließlich, dass es euch beiden jetzt gut geht."

Dankbar nicke ich. Und auf einmal wird mir klar, dass ich das alles nicht mehr will. Dieser Streit belastet mich seit Tagen mehr als ich zugeben mag. Und so sauer ich immer noch auf Liam bin, kann es so nicht ewig weitergehen. 

Also fasse ich mir ein Herz und springe über meinen eigenen Schatten. 

"Können wir bitte dieses Thema entgültig abschließen? Für Harry, für mich und auch für euch. Es bringt doch nichts, immer wieder darauf rumzuhacken. Kann es... kann es nicht einfach wieder so wie früher sein?"

"Okay", sagt der Braunhaarige sanft, steht auf und begibt sich zu mir, um mich zu umarmen. Ich schließe ihn fest in meine Arme. Gleich fühlt sich die Welt viel leichter an. Es war richtig, Liam zu verzeihen, das spüre ich jetzt.

"Danke", murmele ich. Er löst sich von mir und macht dann tatsächlich einen Schritt in Harrys Richtung. 

"Hey, ähm... Es tut mir leid."

"Ist schon... Ähm, ja." Anscheinend hat mittlerweile auch Harry kapiert, dass Liams Aktion nicht in Ordnung gewesen ist. 

Ein schwaches Lächeln wird zwischen den beiden ausgetauscht und wow, die Spannung hier drin kann man fast mit einem Messer schneiden. 

Als er sich wieder setzt, bemerke ich, wie Zayn mich fröhlich anlächelt. Ich bin mir sicher, dass er ebenso froh ist, dass die Sache nun mehr oder weniger geklärt ist. Niall neben ihm sitzt mit verschränkten Armen teilnahmslos und beobachtet das Geschehen. Ich verdrehe die Augen und wende den Blick ab. Sein Verhalten erscheint mir irgendwie kindisch. 

Ich strecke meinen Arm aus und lange nach meinem halb-vollen Sektglas, das auf dem Tisch vor mir steht. Ich drehe meinen Kopf und begegne Harrys wunderschönen grünen Augen. Ich erwidere sein heiteres Lächeln und verschränke unsere Finger heimlich hinter einem der vielen Sofakissen.

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Wow, ich war noch nie so unzufrieden mit einem Kapitel. Es ist eindeutig nicht gerade eines meiner besten. Aber ich saß jetzt schon zwei Wochen daran und bekomme es nicht besser hin. Außerdem, die Story muss doch weitergehen. Ich denke, dass ich die nächsten Kapitel wieder mehr ins Schreiben reinkommen werde.

Ich möchte mich entschuldigen, dass jetzt zwei Wochen kein Kapitel kam. Ich setze alle meine Hoffnungen in die Ferien, in denen ich aber auch viel für die Schule lernen muss, ich stecke mitten in der Klausurenphase. Ich kann nicht versprechen, wie oft ein Update erscheinen wird, aber ich kann versprechen, dass es nicht noch einmal zwei Wochen dauern wird :)

Bye
Sarah <3

Wow, ich hab vermisst, das zu schreiben 😂😂

Homophobic || Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt