Diane lag am Strand in einer Strandmuschel und blickte in den azur-blauen Himmel. Neben ihr lag Frauke. Seit einer Woche war es angenehm warm, so entschieden sich die beiden mit der Feriengruppe der Basis einen Ausflug an den Strand zu machen.
Die Kinder waren zwischen sechs und zehn Jahre alt. Wenn man zurück blicken würde, hätte man nie erwartet, dass die beiden all dies hier einmal erleben würden. Fraukes Hand griff nach ihrer Hand und weckte somit Diane aus den Gedanken. Kurz blickten sich die beiden Frauen an und lächelten verlegen. „Ich würde dich jetzt gerne küssen, meine Liebe", sagte Frauke fast unhörbar. Diane grinste und drehte sich zu ihr um. „Was hält dich denn davon ab?", wollte sie wissen und lehnte sich über sie.
„Mommy, Toni hat mich in den Matsch geschupst!", beschwerte sich Max. So schnell war der schöne Moment vorbei. „Hey, Max, das ist doch nicht schlimm, wir sind hier am Strand, da ist es normal, dass man überall sandig ist. Geh bitte zu Toni und sage ihm, er soll es lassen und sich bei dir entschuldigen. Sonst ist sein Ausflug vorbei." Frauke wischte mit ihren linken Zeigefinger über seine Wange und somit die Träne weg. Und schon war Max wieder bei den anderen Kindern.
Sie hatten ein tiefes Loch gebuddelt. Alle Kinder arbeiteten an dieser Baustelle. Frauke und Diane Parker hatten ihnen versprochen, dass wenn sie es schaffen würden ein Loch zu graben, welches so groß ist, dass alle Kinder hinein passen würden, dann gäbe es zum Abendbrot Pizza und Eis. Das Essen war definitiv gesichert!
„Wenn wir so weiter machen, dann haben wir schon morgen kein Geld mehr", lächelte Frauke, als sie zu den Kindern rüber sah. Diane war wieder in ihren Gedanken versunken. Sie sah das Funkeln in Fraukes Augen wieder. Das stimmte sie nachdenklich. In den letzten Wochen hatten sie bis spät in die Nacht diskutiert. Über Glück und glücklich sein.
Als Frauke damals Diane befreite aus den Zwängen der Basis, zeigte sie ihr wie man genießt. Diane kannte keine Pizza, keine Pommes, kein Eis und keine Gefühle. Heute ist Diane ein Alles Esser und kennt alle guten Gerichte. Auch ihr Frühstück hat sich geändert. Früher trank sie zwei rohe Eier mit etwas Salz, heute liebt sie es Croissants zu essen, am liebsten mit Himbeermarmelade.
Diane war glücklich, so wie es momentan war. Sie hatte Frauke und einen wunderbaren Job. Die Basis wurde komplett umgekrempelt. Aus einer militären Einrichtung wurde ein Ferienlager und Waisenhaus. Frauke schenkte ihr damals zum ersten Hochzeitstag ein Haus am Meer. Na ja, eigentlich wollten beide dieses kaufen, doch Diane hatte bedenken, ob es richtig wäre so weit weg von der Basis zu wohnen und da sie es nicht entscheiden wollte, kaufte Frauke es einfach. Mehr brauchte Diane nicht. Sie war glücklich.
Frauke war grundlegend auch glücklich, doch bat sie Diane einen weiteren Schritt zu gehen, welchen Diane nicht bereit war. Doch jeden Tag sah sie in ihren Augen das Funkeln, welches sie bekam, wenn Max in Fraukes Nähe war. Frauke wünschte sich ein Kind, nicht irgend eins, sie wünschte sich Max.
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another Parker
RomanceGlück ist etwas, was ich durch Frauke erfahren darf. Ja ich bin glücklich, aber ist sie es auch? Ihre Definition von Glück ist anders, das sehe ich ihr an. Doch kann ich sie überhaupt glücklich machen? Und was ist wenn uns die Vergangenheit einholt?