Kapitel 4 Kein einziger Freund /Überarbeitet/

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Percys Traum:

Eine Lichtung lag vor seinen Augen, so wunderschön, wie er nichts anderes kannte, und doch so einsam und verzweifelt, als spiegelte sie seine Seele wider. Plötzlich tauchten zwei Gestalten auf, sie standen da, in unmenschlicher Ruhe und Gelassenheit, als hätten sie Zeit bis ins Unendliche. Für einen Moment dachte er, sie wären auf seiner Seite, die einzigen die ihn nicht verraten hätten. Diese Vorstellung gab ihn etwas von seinem alten heiteren Gemüt wieder, doch verblasste diese Hoffnung, als er Trauer, Wut und Verzweiflung in ihren Augen sah. Er war allein, wie konnte es auch anders kommen? Diese Erkenntnis gab ihn sein Selbstvertrauen wieder, er brauchte niemanden, Abhängigkeit war schwäche.

„Bianca, Luke, was wollt ihr, niemand kann mich von meinem Vorhaben abbringen, wieso sollte ich auf euch hören?", schmetterte er in kalter Stimme.

„Percy, du warst einst der, der Freundschaft und Loyalität über alles gestellt hat, was ist aus dir geworden?" „Sag mir Bianca, was hatte ich von der Loyalität, was hatte ich am Ende von der Liebe zu Annabeth, alles war eine Lüge! Am Ende war ich allein, anders war es nie gewesen. Ich hatte mich täuschen lassen, doch diese Illusion habe ich überwunden. Sie hat mich schwach und verweichlich gemacht, ich verstehe jetzt, Macht ist der einzige Weg zum Sieg!"

Kopfschüttelnd trat der andere Geist vor: „Percy, ich habe damals den gleichen Fehler gemacht, tue es nicht! Du kannst nicht die ganze Welt für den Fehler eines Menschen bestrafen, noch können sie dir verzeihen! Geh zurück, erkläre es ihnen!"

In diesen Moment regte sich etwas in ihm, die Stimme der Vernunft. Sie verschwand jedoch so schnell wieder wie sie gekommen war, und hinterließen einen Jungen, der gebrochen war.

Nun wechselte sein Traum, er stand in einer großen Halle, gemacht aus schwarzem Marmor, hoch oben auf dem Osiris. Auf einem ebenso dunklen Thron saß ein Mann mittleren Alters, seine weiß-blonden Haare fielen in göttlicher Eleganz vor seine Augen, welche warm leuchteten. Doch der Schein trügt, schaute man tiefer hinein, entdeckte man unendliche Grausamkeiten und Rachsucht.

Percy erkannte in den Titan sich selbst wieder.

„Ich sehe, du hast deine Entscheidung getroffen, Perseus Achilles Jackson!"

„Ja, die habe ich mein Heer, ich, zweimaliger Retter des Olymps, Kind des Meeres, Sohn des Poseidons, Bezwinger der Tartarus, Führer der Klinge Springflut, Halbgott der Prophezeiungen...schwöre hiermit meine Treue bis in den Tod". Er atmete auf, all seine Zweifel waren verschwunden, dies war der Weg, den er gehen wollte.

„Dann sei es so! Perseus Achilles Jackson, der Verrat schickte dich zu mir, um das zu holen was dir zusteht! Dein Schicksal liegt in meinen Händen. Ich, Kronos, erkenne dich offiziell zu meinem Sohn, und Träger einer meiner Seelenfragmente an! Unter dir wird der Olymp leiden, die Verräter sterben, und die Musik des Grauens erklingen. Du bist der Rächer, nach dem sich die Welt verzerrt hatte, du bringst ihnen den wahren Frieden und die Freiheit!

Gehe jetzt, vervollständige meine Seele! Finde die restlichen Fragmente in denen, die dir alles bedeuteten! Breche ihren Willen, entreiße ihnen ihre Seele, so, wie du es bei diesem Mädchen getan hast!

Erweise dich als würdiger Nachfolger meiner!"



Rache ist süß //RiordanAwards2019//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt