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zum Thema Freundschaft / Liebe

Hej Kleines,

ich weiß nicht ob es gut ist für Dich, und habe auch keine Ahnung ob es gut für mich ist. Aber es muss endlich mal raus, und wem sollte ich es denn sonst schreiben, wenn nicht Dir? Jetzt wo Du weit weg bist, kannst Du mich wenigstens nicht schlagen oder anschreien. Dein gehässiges Lachen oder verletztes Weinen kann ich auch nicht hören.

Ich hoffe, das Du mich nicht dafür hassen wirst, aber da ist etwas in mir das mich auffrisst. Ich bin todtraurig darüber, dass ich es nicht in den Griff bekomme. Glaube mir das ich es ernsthaft versucht habe, und auch weiter versuchen werde!

Kennst Du doch bestimmt auch

- dieses absolut todtraurig sein, diese Verzweiflung, weil man sich nur im Kreis dreht,

- diese Angst, weil man weiß das es falsch ist,  

- dieses nervöses Kribbeln im Bauch,

- dieses jauchzend und grinsend über den Wolken schweben,

- diese Wärme, die einen bei den Gedanken durchzieht,  

- dieses...

wenn man an jemand bestimmten denkt! 

Das es einfach nicht wieder aufhören will! Verdammt noch mal ...

Wochenlang leiden, für ein paar kurze Stunden Wohlfühlen und Glück. Die Gewissheit der Unmöglichkeit ... und doch immer diese dumme Hoffnung auf ein Wunder.

Dabei sollte es doch nie so sein, wie es, warum auch immer, für mich geworden ist! Ganz plötzlich kam es – von einer Sekunde zur anderen. Die Erkenntnis, dass es mehr als 'Freunde sein' ist – mehr als das 'normale' jemand mögen. Und diese Unruhe - die Angst zu weit zu gehen, mich zu verraten.

Ich will das nicht mehr... ich hasse die Liebe, sie tut einem nur weh.

Keiner weiß es, keiner ahnt es – und keiner soll es merken. 

Ich in so beschissen verliebt ... ewig lange schon, und es wird einfach nicht besser ... Es will einfach nicht aufhören, trotz heftiger Gegenwehr.

Aber das ist mein Problem. 

Ich wollte Dir nur zeigen, dass es nicht nur Dir so geht ... mit dieser scheiß Liebe ...

Verzeih mir den Ausbruch, und lass es Dir jetzt endlich gut gehen. Es musste mal raus, und wann denn sonst, wenn nicht jetzt - wo Du so weit weg von mir bist.

Der beste Zeitpunkt also!

Obwohl...

Ich wäre wirklich gerne mit Dir zusammen gefahren, und hätte aus Versehen fast 'JA' gesagt. Aber es geht beim besten Willen nicht, sagt meine Vernunft. Ich habe Angst – mich an Dich zu verraten und Dir damit weh zu tun, das ist der wahre Grund.

Dir so lange so nahe zu sein, und dann so zu tun, als wenn nichts wäre - da würde ich sterben ...

Dich oder Deine Freundschaft verlieren kann und will ich nicht ... nicht so und nicht deshalb jedenfalls ... Wenn überhaupt, dann nur an Deine Zukunft!

Sorry, nicht böse sein.

Ich bleibe wie und was auch immer ich für Dich bin – keine Angst ... 

Wenn Du diesen blöden Brief weggeworfen hast, bin ich bestimmt schon wieder 'normal drauf' und Dein strahlender Held ...

Dein aller, allerbester Freund.

Die Liebe und ihr Bruder SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt