Kapitel 17: Eine noch komischere Begegnung

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[ 01:34 Uhr am nächsten Morgen]

Sting PoV:

Der Abend an sich verlief noch sehr angenehm. Ich bin mit Rogue in sein Zimmer gegangen und dort haben wir noch ein bisschen gekuschelt und geredet. Mehr nicht. Eigentlich wollte ich bei ihm schlafen, aber irgendwie ist es nicht dazu gekommen. Warum weißt ich nicht. Er hat mich nicht direkt raus geworfen. Ich bin auch nicht einfach gegangen. Keine Ahnung. Irgendwas hat einfach nicht gestimmt. Ich finde es nicht al zu schlimm. Natürlich hätte ich ihn gerne an meiner Seite, aber bestimmt schläft er grade. Ich will ihn nicht wecken. Nur weil ich nicht schlafen kann soll er keinen Schlaf verlieren. Genervt drehe ich mich von einer Seite auf die andere. Es bringt alles nichts. Ich seufze. Vor allem hat der Trottel immer noch mein Kissen. Vielleicht sollte ich doch mal bei ihm vorbei schauen…Vielleicht ist er ja doch noch wach. Angetan von dem Gedanken stehe ich ruckartig auf und ziehe kurzerhand eine Hose an. Unten ohne durch das Haus laufen ist nicht mein Stil. Möglichst leise verlasse ich mein Zimmer und mache mich auf in die Richtung von Rogues Zimmer. Ich muss leise sein. Rogue meint immer, dass ich ja so sehr trampeln würde.  Kurz bevor ich sein Zimmer erreiche höre ich ein unnatürliches Geräusch. Erst ein Klirren und dann ein Poltern. Da ist meine Neugier schon geweckt. Meinen Plan Rogue zu sehen, verschiebe ich. Das ist jetzt einfach interessanter. Ich versuche möglichst leise durch die, im Dunkeln sehr gespenstisch wirkenden Gänge zu laufen. Da höre ich erneut ein Poltern. Sonst hört das Niemand?! Ich versuche zu der Quelle zu kommen.  Während ich mit gespitzten Ohren durch die Gänge wandere, komme ich der Geräuschquelle immer näher, bis ich vor einer Holztür in der Nähe der Wäschekammer stehen bleibe. Das muss die Quelle sein. In mir steigt nun doch etwas die Anspannung. Doch von dieser lasse ich mich nicht aufhalten. Ich atme einmal tief durch und öffne die Tür. Hinter der Tür ist ein relativ großer Raum mit vielen Regalen. Leicht verwundert schaue ich mich um. Unmengen von Kartons stehen in diesen. Ein paar Schritte weiter finde ich zahlreiche Kartons, welche auf dem Boden verteilt liegen. In eben diesen waren wohl vor dem Fall Akten und Dokumente, diese liegen nun verteilt auf dem Boden. Das könnte das Poltern gewesen sein. Nach weiteren Minuten finde ich ein kleines Fenster, welches kaputt ist. Fehlt also nur noch der Übeltäter. Mit der Intention diesen zu finden streife ich durch die Regale. Als ich erneut ein Poltern wenige Meter von mir weg höre, laufe ich direkt los. Sehen tue ich nicht viel. Ist ja immerhin mitten in der Nacht. Da erkenne ich inmitten von Kartons eine Person stehen.  ,,Hey du da. Ist ein bisschen spät um hier die Regale zu durchwühlen oder?“ entgegne ich ihm, in der Hoffnung ihn zu erschrecken. In dem Schatten sehe ich, wie die Person sich zu mir dreht. ,,Eucliffe. Du solltest lieber still bleiben und dankbar sein, dass ich dich und deinen Freund nicht auffliegen lassen habe“ raunt mir die Person entgegen. Erschrocken von seinen Worten läuft mir der Schweiß kalt den Rücken runter. Woher kennt der meinen Namen? Woher weißt er von mir und Rogue? ,,Hör mal zu. Bevor du hier große Töne spuckst, zeig dich mal lieber. Große Reden schwingen kann jeder und sich verstecken auch.“ setze ich erneut an. Dann vernehme ich ein verächtliches Geräusch von der Person. ,,Oh man. Du bist genau so, wie mir erzählt wurde“ antwortet mir die Person. Ich kann klar hören, dass er lacht. Ja es ist ein Kerl. Sonderlich alt klingt er nicht. Sollte so mein Alter sein. ,,Ehrlich gesagt ist es mir komplett egal, was du hier machst aber spiel dich hier nicht so auf, du Wichtigtuer“ in meinen Worten schwingt eine gewisse Priese von Nerv Mich Nicht mit. Der Typ lacht darauf einfach weiter. Er macht sich über mich lustig. Er nervt mich wirklich. ,,Es liegt nicht in meinem Interesse noch ist es meine Aufgabe dich und deinen Freund auffliegen zu lassen. Ich sammel lediglich Informationen“ erklärt er, als er aufhört zu lachen. ,,Sonst hätte ich dies schon längst getan. Vor allem macht ihr es einem wirklich leicht euch fast auffliegen zu lassen. Wenn ihr so weiter macht habt ihr vielleicht mit viel Glück noch 2 Tage oder so. Aber hey. Ich erwarte keine Danke für das Trennen von Euch im Dorf. Besonders nicht von dir, Sting Eucliffe“ Ich versuche zu überlegen, ob ich diese Stimme kenne. So wie der Typ redet, muss er mich ja scheinbar kennen. Aber so eine Stimme kann ich keinem zuordnen. ,,Wer zum Teufel bist du?“ will ich dann von ihm wissen. Es macht mich wahnsinnig. ,,Ist nicht von Bedeutung und ich bin auch nicht verpflichtet dir das zu sagen. Jedenfalls muss ich jetzt los. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich mal treffe. Und das sogar noch lebendig. Naja vielleicht sieht man sich wieder“ verabschiedet sich der Typ und läuft zum Fenster. Ehe ich reagieren kann, ist er durch das Fenster verschwunden. Ich seufze genervt. Ich hätte mich vielleicht bedanken sollen. Genervt knirsche ich mit meinen Zähnen. Was für ein Unsinn. Soll der sich nicht so wichtig machen. Ich brauche die Hilfe von keinem. Ich kann Rogue alleine beschützen. Von der ganzen Situation genervt mache ich mich wieder auf den Weg. Stimmt ja ich wollte zu Rogue. Diese Begegnung ändert nix an meinen Plänen. Bemüht leise gehe ich mich zu seiner Tür und öffne jene. So unauffällig wie möglich schleiche ich zu seinem Bett. Ich kann auch hier nicht viel sehen, aber er schläft. Ganz vorsichtig klettere ich über ihn und lege mich neben ihn. Sein Duft steigt in meine Nase. Ich lege mich auf den Rücken. Rogue ziehe ich ganz langsam und vorsichtig auf mich. Alles nur damit er nicht aufwacht. Das funktioniert sogar ziemlich gut. Nun liegt er mit seinem Kopf auf meinem Oberkörper. Alleine ihn wieder um mich zu haben entspannt mich wahnsinnig. Nach der Begegnung grade kommt mir dies sehr gelegen. Mich überkommt die Müdigkeit und so schlafe auch ich ein.

[ 08:00 Uhr morgens am gleichen Tag ]

Mein Schlaf wird unterbrochen, als ein Klingeln mich aus dem Reich der Träume reißt. Hatte ich diesen gottverdammten Wecker nicht kaputt gemacht? Bevor ich aufstehen kann, dreht sich Rogue zu dem Wecker und deaktiviert ihn. Fein. So muss ich ihn nicht nochmal kaputt machen. Rogue dreht sich wieder zu mir und schaut mich an. Er sieht so verschlafen aus. ,,Sting? Was machst du denn hier?“ nuschelt er mir total niedlich entgegen ,,Ich konnte nicht schlafen, deswegen bin ich rüber gekommen“ erzähle ich ihm, streiche ihm Haare aus dem Gesicht und gebe ihm zart einen Kuss auf die Stirn. Er reibt sich die Augen. ,,Warum konntest du nicht schlafen?“ hakt er müde nach. Ich lächel ihn an. ,,Ach weiß ich nicht. Irgendwie ging es halt nicht. Sobald du neben mir lagst, ging es dafür umso besser“ berichte ich ihm und streiche über seine Wange. ,,Lass uns aufstehen. Aber heute müssen wir wieder an die Arbeit“ weist mich Rogue drauf hin und steht auf. ,,Und wir müssen noch unsere Wäsche holen“ Er geht zum Schrank und nimmt Anziehsachen raus. So nett wie er ist, wirft er mich auch welche aufs Bett. Von meiner Faulheit übermannt schaue ich Rogue lieber beim Anziehen zu, als mich selbst an zu ziehen. Dieses mal lässt er seine Haare nochmal auf. Mit gezielten Handbewegungen richtet er seine Haare und schaut zu mir. ,,Los zieh dich an“ befiehlt er mir schon fast. Aber ich gebe nach. Angezogen verlassen wir sein Zimmer und gehen zur Wäschekammer. Wenige Türen weiter ist der Raum von letzter Nacht. Ich komme über diesen Typen nicht hinweg. Er nervt mich selbst jetzt noch. Rogue merkt, dass ich mal wieder in anderen Sphären unterwegs bin und holt mich mit einen Kuss zurück zu sich. ,,Worüber denkst du nach?“ will er nach dem Kuss von mir wissen. ,,Ach nur über das, was ich geträumt habe“ lüge ich ihm vor. Ich will ihn nicht verunsichern. Rogue nickt verständnisvoll. Ich küsse ihn darauf nochmal. Leidenschaftlicher als eben. Er geht direkt darauf ein und gibt sich dem Kuss hin. Der Kuss wird immer leidenschaftlicher. Mist. Am liebsten würden ich ihn hier sofort nehmen. Seine Antwort höre ich schon buchstäblich in meinem Kopf. Bla Bla Bla Risiko irgendwas. Na mal schauen wie weit ich gehen kann. Ich dränge ihn während des Kusses Richtung Becken. Rogues Beine zittern, aber bisher hat er mich noch nicht weggeschubst. Ein Erfolg. Auch als ich mit meinen Lippen zu seinem Hals wandere und dort wieder Knutschflecken hinterlasse drängt er mich nicht zum Anhalten. Ich hebe ihn auf die freie Fläche neben dem Becken und küsse ihn wieder. Ich sorge dafür, dass Rogue seinen Oberkörper leicht nach hinten neigt. Dann wandern meine Hände an seinen Hosenbund und schon ziehe ich ihm Hose und Unterwäsche aus. Als er sich selbst dann nicht wehrt wird mir klar, dass er es wohl auch will. ,,Glaubst du wir schaffen das ohne zu viel Zeit zu verlieren?“ fragt er mich mit geweiteten Pupille und einem roten Schimmer im Gesicht. Er will es wirklich jetzt und hier. Eifrig nicke ich. Meine Hände wandern zu seinen Oberschenkeln. Erst streichel ich liebevoll über sie, drücke sie dann etwas nach oben und bringe ihn dazu die Beine anzuwinkeln. Das tut er auch. Dann bitte ihn die Beine so fest zu halten. Er nickt darauf nur. Ich lege meine Hände an seine Hüften und ziehe ihn näher zu mir. Wenn ich ihn so vorbereite spare ich mir etwas Zeit. Ich hebe seinen Unterkörper etwas an und nähere mich seiner unteren Zone. Rogue, der nun auf dem Rücken auf jener freien Fläche liegt sieht mich erwartungsvoll mit seinen roten Augen an. Jedoch verwöhne nicht seine Männlichkeit. Nicht weil ich das nicht gerne tun würde, sondern eher da wir nicht al zu viel Zeit haben und ich dies bei ihm noch nicht versuchen konnte. Ich wende mich direkt seinem Eingang zu. Als ich eben jenen mit meinen Lippen berühre, keucht Rogue unerwartet auf. Damit hat er nicht gerechnet. Ich verteile immer wieder zarte Küsse, während er ab und an kurz aufstöhnt. Ich liebe sein Stöhnen. Beim ersten Mal konnte ich nicht genug davon bekommen. Dann stoppe ich das Küssen und gehe zum Lecken über. Ich habe einen super Ausblick auf einen knallroten Rogue. Ihm braucht das überhaupt nicht peinlich sein. Immer wieder lecke und küsse ich über seinen Eingang. Rogue stöhnt auf. Es scheint ihm aber definitiv nicht zu missfallen. Er krallt sich regelrecht in seine eigenen Beine. Ich hebe meinen Kopf und teste mit zwei Fingern, ob dies als Vorbereitung reicht. Es ist immerhin nicht so eng wie beim ersten Mal. Beim Einführen verkrampft sich Rogue wieder, jedoch nach wenigen Bewegungen mit meinen Fingern entspannt er sich aber etwas. Wenigstens weint er nicht wieder. Ich hebe ihn von der Fläche, drehe ihn mit dem Rücken zu mir und drücke seinen Oberkörper wieder auf die Fläche. Fast im gleichen Moment lasse ich auch meine unteren Hüllen fallen. Rogue bebt vor Vorfreude. Auch ich selbst kann mich jetzt kaum zurückhalten. Ich sorge dafür, dass er mehr breitbeinig steht. Ihn so zu sehen ist wirklich nicht schlecht. Wirklich abartig grinse ich auf ihn herab. Gut das er das nicht sehen muss. ,,Mach schon Sting. Ich will nicht mehr warten“ gibt er hochrot und schwer atmend von sich. Sein Wunsch sei mir Befehl. Ich nähere mich mit meinem Penis seinem Eingang und dringe in ihn ein. Wahnsinn, wie heiß er wieder ist. Rogue stöhnt sofort auf. Nicht al zu schmerzerfüllt. Er ist, genau wie beim ersten Mal wahnsinnig heiß und auch noch ziemlich eng. Schmerzen scheint er nicht zu haben, da er beim Eindringen lustvoll auf stöhnt. Nach wenigen Augenblicken beginne ich mit dem Bewegen. Jetzt stöhne auch ich mit. Abgesehen von der Hitze fühlt es sich so gut in ihm an. Immer wieder stoße ich mit Passion und Hingabe in ihn. Er streckt sich mir vollkommen entgegen und genießt es voll und ganz. Er stöhnt immer wieder leidenschaftlich und etwas lauter auf. Klingt wie Musik in meinen Ohren. Ich lege meine Hände auf seinen Po und beginne ihn dabei zu kneten. Rogue stütz seinen Oberkörper mit seinen Armen von der Platte ab um mehr Halt zu haben. Jedoch glaube ich, dass er so nicht zum Höhepunkt kommt. Rogues Körper bebt und zittert zwar, aber er erreicht ihn einfach nicht. Kurzerhand ziehe ich mich aus ihm zurück und trete einen Schritt weg von ihm. Mit seinen lusterfüllten Augen schaut er mich an. Verwundert über meine Handlung, hebt er seinen Oberkörper ganz nach oben und steht wieder normal. In der Zeit setze ich mich auf einen Hocker, welcher direkt neben dem Becken an der Wand steht. Ich winke ihn zu mir. Immer noch dezent benommen kommt er zu mir. Mit etwas Hilfe meinerseits setzt sich Rogue auf meinen Schoss und schaut mich an. Dann küsst er mich zaghaft. Während des Kusses dringe ich erneut in Rogue ein. Dieser stöhnt in den Kuss hinein. Er hat wohl nicht damit gerechnet. Meine Hände ruhen auf seinen Hüften. ,,Du kannst dich gerne bewegen“ hauche ich ihm ganz sanft entgegen. Rogue zögert. Er verschränkt seine Arme in meinem Nacken, legt seinen Kopf auf meine Schulter und hebt ganz vorsichtig seine Hüften hoch. Bevor er selbst reagieren kann, drücke ich sie sanft wieder runter. Er stöhnt sofort auf. So bekommen wir einen guten Rhythmus. Definitiv fühlt sich auch dies wirklich gut an. Besonders toll ist, dass Rogue seinen Kopf ziemlich schnell von meiner Brust erhoben hat und ich nun direkt in sein Gesicht schauen kann. Selbst im relativ dunklen Licht der Wäschekammer kann ich Rogues Errötung klar und deutlich erkennen. Eine Aussicht, die ich nie wieder vergessen kann und werde. Wenige Momente später scheint er zu verstehen, wie er sich bewegen muss. Er nimmt seine Hände aus meinem Nacken und legt sie auf meine Knie. Mit seinen Hüften bewegt er sich auf mir. Eine nette Abwechslung, dass er die Bewegung übernimmt. Da mich diese ganze Szene doch sehr zufrieden stellt beuge ich mich leicht nach vorne und verteile einzelne Küsse auf seinem Oberkörper. Der Schwarzhaarige schenkt mir darauf ein erneut lustvolles Aufstöhnen. Nach mehrmaligen Aufstöhnen seinerseits bemerke ich, dass Rogue wieder bebt. Jetzt sollte er soweit sein. Um ihm dabei zu helfen umfasse ich sein Glied und bewege meine Hand passend zu seinen Hüftbewegungen. Diese in Kombination mit meiner Hilfe sorgen dafür ,dass er dann auch zum Höhepunkt kommt. Da ihn, wie beim ersten Mal jegliche Körperspannung verlässt halte ich ihn fest und ziehe ihn wieder näher zu mir. Ich gebe ihm einen Kuss, als er sich auf mir wieder aufrichtet. ,,So. Jetzt warten wir noch bis du richtig stehen kannst und dann sollten wir an die Arbeit“ schlage ich ziemlich zufrieden vor. Rogue nickt relativ ausgepowert. Er wirkt so unbeholfen. ,,Nächstes Mal machen wir es wieder in einem Bett“ füge ich hinzu und umarme ihn sanft. Rogue legt seinen Kopf gegen meine Brust und seufzt darauf zufrieden.

Rogue PoV:

Was zum Teufel ist nur in mich gefahren? Ich habe mir doch irgendwo geschworen niemals während der Arbeit mit ihm zu schlafen. Ich hab noch wohl hinreißen lassen. Das darf mir echt nicht öfter passieren. Das Risiko erwischt zu werden habe ich einfach komplett missachtet. Jetzt grade schäme ich mich einfach nur. Sting wiederum scheint ziemlich glücklich. Er hat mich auch immerhin um den Finger gewickelt. Alles egal. Wir müssen auch wieder voran kommen. Immer noch ziemlich ausgelaugt erhebe ich mich von Sting und ziehe mich wieder vollständig an. Meine Beinkraft ist noch nicht komplett wieder da. Warum muss ich auch so weiche Knie bekommen? Irgendwie kotzt mich das doch ziemlich an. Sting beobachtet belustigt mein Handeln. Er findet es wohl lustig mich so zu sehen. ,,Wir können auch noch was sitzen bleiben, du Arbeitstier“ schlägt Sting mir schelmisch vor, während auch er aufsteht und sich wieder fertig macht. ,,Könnten wir, aber so werden wir nur wieder Probleme bekommen“ weise ich ihn drauf hin und nehme unsere getrocknete Wäsche von den Wäscheleinen. Statt mir zu helfen, steht er lieber hinter mir und beobachtet mich weiter. Wirklich nervig. Alleine nur um ihn zu ärgern werfe ich ihm Wäsche entgegen. Diese fängt er sogar auf. Mit unserer Wäsche gehen wir wieder zu unseren Zimmern. Wir haben viel Zeit verloren. Die Wäsche bringen wir, gegen Stings Willen in sein Zimmer. Wenn er sonst nichts tut, kann er sie zumindest falten. „Komm und jetzt ran an die Arbeit“ meine ich zu Sting während ich sein Zimmer wieder verlasse. Wie ein treuer Hund folgt er mir. Die weiten Gänge haben die Anhänger wieder, wie von Zauberhand in ihren ursprünglichen Zustand gebracht. Alles wirkt wieder so trostlos. Leer, langweilig und farblos. Selbst die großen bunten Bogenfenster scheinen langweilig geworden zu sein. Ihr buntes Licht kann die Atmosphäre nicht ändern. In letzter Zeit habe ich sie nicht oft angeschaut. Natürlich war es dumm. Ich kenne sie alle schon auswendig, aber ich habe sie jahrelang täglich angeschaut. Doch jetzt. Wann habe ich mich eigentlich so stark verändert? Ich will mir meine Gedanken nicht anmerken lassen, sonst würde Sting wieder was falsches denken. Durch das Haupttor verlassen wir das Glaubenshaus und holen die Leiter. ,,Sind ja nur noch 18 Fenster“ stellt Sting fest, als er die Leiter gegen die Fassade legt. ,,Und 16 kleinere“ füge ich hinzu und zwinge ihn hoch zu klettern. Fühlt sich an wie eine Ewigkeit, seit wir das letzte Mal Fenster geputzt haben. Obwohl. Am selben Tag hat er mir gesagt, dass er mich liebt. Alleine der Gedanke an seine Worte lässt mich leicht erröten. Oh man. Ich benehme mich wie ein kleines Mädchen. Wie von nun an wohl der Alltag mit ihm aussehen wird? Oder was, wenn wir endlich mit den gottverdammten Fenstern fertig sind? Langweilig wird es bestimmt nicht. Besonders wenn man sich unseren Stand in der Gemeinde berücksichtigt. Sie werden uns bestimmt weiterhin mühsame Aufgaben machen lassen. ,,Ist alles okay?“ ruft Sting zu mir runter, welcher scheinbar bemerkt hat, dass ich nicht ganz bei der Sache bin. Ich sollte mich wirklich sputen und ihm nicht immer wieder so viele Sorgen machen. ,,Ich denke nur über die Zukunft nach“ entgegne ich ihm und wende ihm meinen Blick zu. Wie auf Kommando rutscht er die Leiter runter und stellt sich mir gegenüber. ,,Machst du dir Sorgen um die Zukunft?“ will er dann vor mir wissen und schaut mich dabei eindringlich an. Noch bevor ich antworten kann, legt er mir seine Hand auf den Mund. ,,Weißt du eigentlich will ich das nicht wissen. Du musst dir aber keine Gedanken über sowas machen. Solange ich bei dir bin ist alles gut. Ich habe auch nicht geplant dich so schnell wieder zu verlassen“ Für so etwas bewundere ich ihn wirklich. Er sagt das einfach so ohne auch nur rot zu werden. Da er seine Hand nicht von meinem Mund nehmen will, lecke ich mit meiner Zunge gegen seine Hand. Ist eine ziemlich dumme Idee, da seine Hand nach der Seife des Putzwassers schmeckt. Würg. Wenigstens nimmt er darauf endlich seine Hand von meinem Mund und wischt sich die Handfläche an seiner Hose ab. Er bemerkt wieder ich vor Ekel mein Gesicht verziehe und beginnt zu lachen. ,,Das war nicht sonderlich schlau“ Genervt jage ich ihn die Leiter wieder hinauf. Der hat echt Nerven. Während er, doch leicht angeknackst weiter putzt genieße ich das Licht der Mittagssonne und denke erneut nach. Was wäre wohl gewesen, wenn wir beide uns getroffen hätten und die Gemeinde nicht existieren würde? Wären wir dann glücklicher als jetzt? Bei dem Gedanken schüttel ich etwas amüsiert den Kopf. Ich glaube eher, dass es genau so wären wie jetzt. Glücklicher kann ich einfach nicht mehr sein.

Die Schatten in unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt